Review
Voidgazer - Dance Of The Undesirables
VÖ: 26. August 2021
Zeit: 30:04
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.facebook.com/voidgazerband
In Anbetracht der gewaltigen Menge an Metal-Alben, die jeden Monat auf die Konsumenten losgelassen wird, greift manch eine neue Band zum Mittel des Stilmixes, um eine eigene Identität zu finden, mit der sie sich aus dem Heer der Mitbewerber hervorhebt. Im Fall der Band Voidgazer ist ihr brachialer Blend aus Stoner Rock und Death Metal zwar allemal ungewöhnlich, aber auch ganz schön schwer verdaulich!
Für den Einstieg und um die Aufmerksamkeit des Hörers sicherzustellen greifen die Musiker aus St. Louis mit dem provokativen Titel "Jesus Take The Needle" zunächst zu einer fetten Ladung schwer groovenden Death Metals inklusive standesgemäßer Blastattacken und einem Duett aus heiseren Screams und ultratiefen Growls. Etwas entspannter und mit dem Fokus auf Stoner Rock geht es im Track "Expectations Management" zur Sache, der entfernt an die Death'n'Roll-Phase von Gorefest erinnert und mit "schönen", teils bluesigen Gitarrenläufen zu überraschen weiß. Wen das Hin-und-Her an dieser Stelle schon an seine Toleranzgrenze gebracht hat, der kann sich im folgenden Titeltrack "Dance Of The Undesirables" auf was gefasst machen: Die überlange Nummer startet irgendwo in der Grauzone zwischen Death und Thrash Metal, leitet über in eine Art improvisierten Jazz-Part, der unvermittelt von ultrabrutalem Grindcore regelrecht zerlegt wird, welcher sich dann wiederum in ein technisch-hektisches Gitarrenspektakel ergießt. Dass auch die beiden letzten Nummern nicht wesentlich zugänglicher sind, verwundert an dieser Stelle sicher niemanden mehr, und dass die Band mit einem Titel wie "Sexual Sadist Serial Slasher" zum Abschluss noch einmal der dunklen und brutalen Seite ihrer weiten Bandbreite frönt, versteht sich wohl von selbst.
Mit diesem wilden Ritt durch ganz unterschiedliche Genres ist es Voidgazer definitiv geglückt, etwas Außergewöhnliches, wenn nicht sogar Außerirdisches vom Stapel zu lassen. Die vielen unterschiedlichen Einflüsse, die hier unter eine Mütze gebracht werden, und dazu der technisch-progressive Ansatz machen Dance Of The Undesirable zu einem Nischenprodukt, das seinem Hörer so einiges abverlangt und sicherlich manch einen mit einem großen Fragenzeichen über dem Kopf alleine in der Wüste stehen lässt...