Review
Necrogod - In Extremis
VÖ: 23. Juli 2021
Zeit: 33:55
Label: Transcending Obscurity Records
Homepage: www.facebook.com/necrogodeath
Glatt könnte man meinen, der Herr Johansson hat sich das Review zu seiner letzten Scheibe von Eye Of Purgatory zu Herzen genommen. Dort wurde nämlich trotz positivem Resume ganz vorsichtig bemängelt, dass seine vielen Bandprojekte, mit denen er ein Album nach dem anderen unters Volk bringt, stilistisch doch recht ähnlich sind. Nun steht mit Necrogod sein nächster Streich in den Startlöchern und der klingt tatsächlich anders! In Extremis lautet der Albumtitel und passt wie die Faust aufs Auge, denn die Songs sind im wahrsten Sinne des Wortes extrem: brutal, kompromisslos, technisch und puristisch!
Mit seinem amerikanischen Kompagnon The Master Butcher, dem einen oder anderen vielleicht bekannt von der Band Morbid Stench, vereint der Tausendsassa die Essenzen aus schwedischem und US-amerikanischen Death Metal unter ein und demselben Leichentuch und klingt am Ende wie ein Mix aus Paganizer und Cannibal Corpse mit dem einen oder anderen Ausflug in grindige Gefilde. In Extremis dürfte das wohl heftigste Gemetzel sein, in das der Herr Johansson bislang involviert war! Doch nicht nur die schiere Brutalität des Drehers separiert Necrogod von Bands wie Revolting, Dead Sun oder eben Eye Of Purgatory. Es ist wohl auch dem Umstand geschuldet, dass bei Necrogod nicht ein weiteres Mal Rogga Johansson selbst hinterm Mikro steht, sondern eben der Master Butcher, der sich auf derart abartige Weise durch seine Verse brüllt, kreischt und grunzt, dass man ihn glatt für die Ausgeburt eines ganz besonders grantigen Dämons halten könnte.
Freilich hat sich der Herr Johansson das Review zur letzten Eye Of Purgatory nicht zu Herzen genommen. Da war In Extremis schließlich längst im Kasten und der VÖ-Termin bereits angekündigt. Dennoch ist die Scheibe eine willkommene Abwechslung im Back-Katalog des Schweden, die wohl all jene vor den Kopf stoßen wird, die ein weiteres Mal mit heftigen, aber eben doch recht melodischen Songs rechnen. Sie seien an dieser Stelle ausdrücklich vorgewarnt. In Extremis ist nichts für schwache Nerven, denn Titel wie "The Brutal Path" oder "The Reign Of Gore" sind durchaus programmatisch zu sehen!