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Tokyo Blade - Dark Revolution

Tokyo Blade - Dark Revolution
Stil: Melodic Metal/ Ex- NWOBHM
VÖ: 15. April 2020
Zeit: 56:00
Label: Plastic Head (Soulfood)
Homepage: www.tokyoblade.com

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So angesagt wie derzeit war Metal aus den 80ern noch nie. Schon gar nicht in den 80ern. Selbst seinerzeit geradezu bespöttelte Exoten gelten nunmehr als ehrwürdige Altmeister der wahren Lehre. Die Rückkehr der zuvor chronisch erfolglosen Cirith Ungol wird 2020 auf der Titelseite einer namhaften Metalgazette gefeiert und als Manilla Road-Chef Mark Shelton verstarb, fiel die halbe Szene in kollektive Trauerstarre über den Tod eines Sängers, der damals für seine seltsame Quäkstimme gehänselt wurde.
Kein Wunder also, wenn sich aktuell auch Veteranen aus der zweiten Reihe anschicken, jenes Rampenlicht noch einmal zu erobern, das sie seinerzeit doch eher spärlich beschien. Tokyo Blade hatten in den 80ern neben zahlreichen Besetzungswechseln und überschaubaren Verkaufszahlen mit ihrem Zweitwerk Night Of The Blade einen vermeintlichen Genreklassiker vorzuweisen. Obwohl auch ihr bestes Werk qualitativ nicht mit den Highlights von Diamond Head, Satan oder den Tygers Of Pang Tang mithalten kann: Als sich 2018 wieder die Original-Besetzung von Night Of The Blade zusammenfand, war das schon einer Meldung wert. Immerhin bestand die NWOBritishHM -Band zwischenzeitlich neben Ur- Gitarrist Andy Boulton aus einem US-Amerikaner und drei (!) Deutschen. Das Comebackalbum hieß Unbroken und bot soliden Hardrock an der Grenze zum Melodic Metal.

Beim neuen Dreher hat man den Härtegrad im Vergleich zum Vorgänger noch mal leicht erhöht, was der Band gut zu Gesicht steht. Dass Tokyo Blade auf ihrer Homepage Dark Revoution als härtestes Album ihrer Karriere bezeichnen, ist also durchaus gerechtfertigt. Zwar klingt die Scheibe weder besonders düster geschweige denn revolutionär, bietet aber angenehm trockenen, satt groovenden Melodic Metal. Weiterer Pluspunkt: Alan Marsh trifft noch die hohen Töne, muss dies allerdings nicht mehr permanent unter Beweis stellen, sodass sich sein Gesang unanstrengend ins harmonische Gesamtbild einfügt.
Während Tokyo Blade in den 80ern zunächst am überambitionierten Versuch die neuen Iron Maiden zu werden scheiterten und in der Folge durch kommerzielle Anbiederungen immer belangloser wurden, scheinen sie gerade mal ein Vierteljahrhundert nach Night Of The Blade einen stimmigen Sound gefunden zu haben. Simpel aber effektiv. Altfans, deren Anzahl übersichtlich sein dürfte, mögen dies bemängeln. Denn an NWOBHM erinnern höchstens noch die spärlich eingestreuten - aber gut platzierten - maidenesken Leads. Ansonsten stampft Dark Revolution eher straight und in modernem Soundgewand aus den Boxen. Zwar gibt es keine echten Hits zu verzeichnen, dafür durchgehend ansprechendes, vielleicht ein wenig zu homogenes Songmaterial. Ein Album für laue Sommertage, um im Schritttempo, megapeinlich, bei heruntergelassenen Autofenstern und in schwarzen Shirts, an der Eisdiele vorbei zu cruisen. Okay, das klingt jetzt doch zu sehr nach Danko Jones oder Mötley Crüe. Fünf knappe Punkte für eine Scheibe, die überraschend viel Laune macht.

Dr Drümmer

5 von 6 Punkten

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