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Lordi - Killection

Lordi - Killection
Stil: Heavy Rock
VÖ: 31. Januar 2020
Zeit: 52:40
Label: AFM Records
Homepage: www.lordi.org

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Im noch jungen Jahr 2020 fällt die Monsterbrigade von Lordi mit einem neuen Album über die Metal-Gemeinde her. Killection heißt der mittlerweile zehnte Dreher der finnischen Latex-Freaks und verfolgt gewissermaßen ein etwas ungewöhnliches Konzept. Killection ist nämlich eine Art fiktive Best-Of-Compilation der größten Lordi-Hits, die zwischen den frühen 1970ern und 1995 geschrieben worden wären, hätte es die Band zu dieser Zeit bereits gegeben. Alles klar soweit? Das heißt im Klartext: tatsächlich bekommen wir von Lordi neue Kompositionen, die aber so klingen sollen, als wären sie in besagtem Vierteljahrhundert geschrieben und auch aufgenommen worden. Um dieses Konzept so authentisch wie möglich umzusetzen, griffen Lordi schließlich zu den damals üblichen Instrumenten und auch Aufnahmetechniken. Songs, die an die 70er erinnern sollen, wurden beispielsweise analog auf einem 24-Spuren-Tape aufgenommen. Last but not least werden alle Songs in einer Art fiktiven Radiosendung präsentiert. Soll heißen, es gibt zwischen den Songs einige Interaktionen eines Radiomoderators, welche unterm Strich aber bestenfalls auf die Nerven gehen - eben jene, dem Konzept zuträglichen Titel, die man sofort weiterdrückt, wenn man gerade die Fernbedienung zur Hand hat.

Davon abgesehen, kann man Lordi im Grunde nur zu einer coolen Idee und einer gelungenen Umsetzung gratulieren. "Like A Bee To The Honey" beispielsweise schnauft unverkennbar den Spirit der 1980er und weist neben den für das Jahrzehnt typischen Keyboard-Sounds natürlich auch ein Saxophon-Solo auf. "Apollyon" klingt dann wie ein opulent inszeniertes und theatralisches 70er-Rock-Epos. Die Fusion von Rock und Pop, wie sie in diesen Jahrzehnten praktiziert wurde, spiegelt sich beispielsweise in den Nummern "Up To No Good" und "Cutterfly". "Zombimbo" geht schließlich noch einen Schritt weiter und liefert Disco-Sounds im Stil der späten 70er. Neben schlagkräftigen Gassenhauern, wie dem stampfenden "Shake The Baby Silent", für das womöglich ein Rob Zombie Pate stehen durfte, und dem typischen Schock-Rocker "I Dug A Hole In The Yard For You", überzeugt vor allem die brettharte Metal-Nummer "Evil". Nach Slayer'eskem Einstiegsriff bedient sie sich in der Strophe bei King Diamond und liefert schließlich einen teutonischen Refrain, der an Grave Digger erinnert.

Gut, nach über fünfzig Minuten Spielzeit muss man zwar schon feststellen, dass nicht jeder der neuen Songs das Zeug zum Radiohit hätte. Das wäre ja auch eine Meisterleistung gewesen. Killection macht aber definitiv Spaß, ist vielseitig und demonstriert, dass monstermäßiger Schockrock wie wir ihn heute von Lordi kennen, vermutlich auch vor 35 Jahren schon funktioniert hätte.

Dagger

5 von 6 Punkten

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