Review
Betzefer - Entertain Your Force Of Habit
Irgendwo in der trostlosen Einöde zwischen Stoner Rock und Death Metal haben sich die Israelis von Betzefer eine Nische gebaut, in der es keinen Platz für Kompromisse gibt. Stattdessen bestimmen tonnenschwere Riffs, Groove, Groove und nochmal Groove das Geschehen. Dass Entertain Your Force Of Habit, das mittlerweile vierte Studioalbum der Jungs aus Tel-Aviv, besonders brachial durch die Membrane drückt, mag einerseits daran liegen, dass der Anteil an rockigen Passagen gegenüber dem Vorgänger The Devil Went Down To The Holy Land reduziert wurden. Zum anderen hat Neuzugang Ahron Ragoza, dessen Brüllen und Kreischen an Inbrunst kaum noch zu toppen sind, sicherlich auch zur Brutalität des neuen Materials beigetragen.
Leider schaffen es am Ende viele der Songs nicht, die nach einem jeweils bärenstarken Auftakt geweckten Erwartungen zu erfüllen. Stattdessen verlieren sie sich in unspektakulären und stets auf Aggression getrimmten Moshparts. Zündende Ideen, eingängige oder gar mitreißende Refrains kann man dagegen mit der Lupe suchen. Schade drum. In der Vergangenheit haben Betzefer schon gezeigt, dass sie es besser können. Was bleibt, sind ein paar passable Stücke, wie etwa "Never Been", "Crash" oder "Last Song In The World", welche in der Tradition von Pantera stehen - einen Preis können Betzefer mit ihrer neuen Scheibe aber sicher nicht gewinnen. Besser sieht es da schon für das Cover-Artwork aus. Das hat nämlich durchaus realistische Chancen auf eine Auszeichnung für das hässlichste Design des Jahres.
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