Review
Tank - Sturmpanzer
VÖ: 16. November 2018
Zeit: 53:29
Label: Dissonance Productions
Homepage: www.tankofficial.com
Mit der britischen Band Tank ist das so eine Sache. Seit dem Split im Jahr 2007 gibt es sie nämlich zweimal! Einmal ist da die Band Tank der beiden Gitarristen Mick Tucker und Cliff Evans, die zusammen mit einem komplettierten Line-Up zuletzt 2015 das mehr als formidable Album Valley Of Tears eingespielt haben. Zum anderen ist da die Band Tank von Sänger und Ur-Tank-Gründer Algy Ward, der nun mit Sturmpanzer seine Diskografie erweitert.
Man könnte sagen, dass Algy Wards Tank mit seinem rohen Mix aus Heavy, Thrash und Punk der böse der beiden Zwillinge ist. An sich nichts Schlechtes, nur leider hinkt das neue Werk jenem der Kollegen Tucker und Evans in so ziemlich jeder Hinsicht Meilen weit hinterher. Das Dilemma beginnt gleich beim Klang der Scheibe, den man einfach nur als unterirdisch bezeichnen kann. Underground-Style in allen Ehren, aber man kann es ja auch übertreiben. Zumindest gibt es doch keinen Grund, dass ein reguläres Studioalbum anno 2018 klingt wie ein Rehearsal-Tape aus den 1980ern. Gut, Geschmackssache. Worüber sich aber wohl nicht streiten lässt, ist der teils katastrophale Gesang von Algy Ward. Die Gitarrenarbeit, also Riffs und Soli, gehen im Grunde völlig in Ordnung und neben einer Reihe eher belangloser Tracks und einem völlig sinnlosen Outro (zwei Minuten langes Telefonklingeln) finden sich auch einige recht coole Nummern. Dazu gehört zum Beispiel das Megadeth-mäßige "Lianne's Crying". Auch "Living In Fear Of...", das tatsächlich über sowas wie einen Ohrwurm-Refrain verfügt, und das punkig-aggressive "Which Part Of F. O. Don't U Understand" zeigen die positiven Seiten der Band. In letzter Instanz werden allerdings auch diese Lichtblicke von Wards Performance hinterm Mikro ruiniert. Sind wir doch mal ehrlich. Die meisten jungen Thrash-Band, die von der Basis nachrücken, haben mindestens ebenso gute Songs zu bieten.
So schwer es auch fällt, aber das Fazit kann nur heißen: dieser Panzer ist definitiv reif für den Schrottplatz. Mr. Ward und seine Mannen sollten sich in Zukunft wieder auf Qualität besinnen, denn ein zweites Album im Stil von Sturmpanzer braucht heutzutage kein Mensch mehr... beinharte Underground-Lunatics natürlich ausgeschlossen.