Review
Brainstorm - Midnight Ghost
VÖ: 28. September 2018
Zeit: 51:38
Label: AFM Records
Homepage: www.brainstorm-web.net
Dämonen, Geister, Horrorclown und Werwolf suchen uns in unseren schlimmsten Alpträumen heim! Das fabelhafte Artwork von Coverkünstler Gyula Havancsak liefert die perfekte Illustration für ein Metal-Album, das sich gewaschen hat: Midnight Ghost lautet der Titel des mittlerweile zwölften Studioalbums von Brainstorm und das ist nach zweijähriger Intensivarbeit dermaßen stark geworden, dass die Musiker selbst ganz begeistert davon sind. Gleich die Doppelspitze aus dem stürmischen Opener "Devil's Eye" und der atmosphärisch dichten Ohrwurm-Hymne "Revealing The Darkness" lässt beim traditionsbewussten Power-Metaller keinerlei Wünsche offen. Allein der Auftakt ist dermaßen vollgestopft mit Spielfreude und kreativer Energie, dass man der Band ihr bevorstehendes 30-jähriges Jubiläum kaum abnehmen möchte.
Natürlich haben Brainstorm nach zwei Stücken ihr Pulver längst nicht verschossen. Das melodische "Ravenous Minds", die mitreißenden Powertracks "The Pyre" und "When Pain Becomes Real" oder das feierliche Acht-Minuten-Epos "Jeanne Boulet 1764" zeigen Brainstorm in geschlossener und fast schon genialer Einheit. Vielleicht liegt es auch am Mitwirken von Produzent Seeb Levermann, der nach Beschreibung von Frontmann Andy B. Franck während der Aufnahmen zum sechsten Bandmitglied mutierte, dass die neuen Songs dermaßen muskulös und schlagkräftig geworden sind. Irgendjemand oder -etwas scheint alle beteiligten Musiker zu absoluten Höchstleistungen motiviert zu haben! Man nehme nur den Track "Four Blessings", der mit seinen scharfen Riffs und den Chorpassagen wie eine Steilvorlage zum Mitmachen alleine die für Fans geschaffen scheint. Eine Nummer, die auf keinem künftigen Konzert fehlen sollte! Schließlich geht der Refrain des finalen und ein wenig an Helloween erinnernden Songs "The Path" noch einmal richtig tief unter die Haut... als ob einem bis dahin nicht schon genug wohlige Schauer über den Rücken gelaufen wären!
Mit Midnight Ghost liefern die Schwaben ein unerwartetes Highlight, das sich neben Udos Steelfactory und Primal Fears Apocalypse in die Reihe bärenstarker Metal-Alben aus deutschen Landen stellen lässt, die in den letzten Monaten vom Stapel gelaufen sind. Wer bei diesen Songs noch ruhig auf seinem Allerwertesten sitzen bleiben kann, dem ist nicht mehr zu helfen!