Review
Black Hawk - The End Of The World
VÖ: 19. Mai 2017
Zeit: 46:46
Label: Pure Underground Records
Homepage: www.black-hawk-music.de
Die Geschichte der Band Black Hawk reicht zurück bis ins Jahr 1981! Zwar legte die norddeutsche Truppe in diesem Jahrzehnt nur eine EP vor und wurde erst ab 2005 so richtig aktiv was das regelmäßige Schreiben kompletter Alben betrifft, dennoch hat man das Gefühl, dass die betagten Herren irgendwie in den 80ern stecken geblieben sind. Ihr Sound rekrutiert sich aus dem teutonischen Metal jener Zeit, schielt aber auch immer wieder in Richtung Großbritannien.
Vollgetankt mit Energie und Spielfreude zeigen die Schleswig-Holsteiner auf Dreher Nummer sechs mit dem Titel The End Of The World definitiv keinerlei Anzeichen von Altersschwäche. Trotz allzeit formidabler Riff- und Soloarbeit ist der Einstieg in das Album aber denkbar unglücklich geraten. Nach stampfendem Gitarrenintro schwächelt das rasante "Streets Of Terror" merklich im Refrain und auch die folgenden Nummern "Killing For Religion" und "What A World" wirken holprig und unfertig. Da ist man schon versucht das Album abzuschreiben, als plötzlich, ab etwa der Mitte, anfängliche Mängel im Songwriting geradezu verflogen sind. Mit einem Mal läuft der Laden wie geschmiert und Black Hawk zeigen uns, dass sie eben doch was auf dem Kasten haben.
Auf den getragenen, Manowar-mäßigen Titeltrack, zu dem man die Fäuste pathetisch gen Himmel recken kann, wird bei "Scream In The Night" das Gaspedal durchs Bodenblech getreten. "Legacy Of Rock" erinnert in seiner Machart und seinen Riffs dann unweigerlich an Saxon, während sich das abermals halsbrecherische "Just Like In Paradise" als Ohrwurm ins Langzeitgedächtnis fräst. Da möchte man glatt frohlocken, ja wäre da nicht der gewöhnungsbedürftige Gesang von Frontmann Udo Bethke. Dessen Betonung während der Verse wirkt nicht selten etwas schräg und überzogen, außerdem kann er der ersten Liga an Metal-Sängern einfach nicht das Wasser reichen. Dafür sitzen die höheren Töne nicht sicher genug. Muss ja auch einen Grund haben, warum den Old-School-Recken der große Durchbruch bislang nicht gelungen ist!
The End Of The World erscheint bezeichnender Weiser auf Pure Underground Records und genau dort gehört die Scheibe auch hin. Underground-Fans finden in den elf Songs zwar keinen perfekten, dafür aber kantigen und muskulösen 80er-Metal, der trotz einiger Schwächen richtig sympathisch rüber kommt.