24 Headbänga online
Suche:
Reviews (10415)
Navigation
Artikel des Tages
Review:
Theatres Des Vampires

Interview:
Acid Milk

Live-Bericht:
Narsil

Video:
Leaves' Eyes
RSS RSS
Atom Atom
 

Konzert-Bericht

Helstar, Nator & Red To Grey

Garage deluxe, München 12.05.2014

Helstar feiern 2014 nicht nur die Veröffentlichung ihres neuen Albums This Wicked Nest, nein, auch das Debüt Burning Star hat inzwischen 30 Jahre auf dem Buckel. Was liegt näher, als beides mit einer ausgedehnten Tour durch europäische Clubs zu feiern. Auch München darf in diesem Zusammenhang nicht fehlen, als geeignete Location wurde dazu die Garage Deluxe auserkoren. Das lässt aber auch gleich Schlüsse auf die zu erwartenden Menschenmassen zu und genau diese lassen an diesem Abend leider zu wünschen übrig.

Ungefähr 30 Leute tummeln sich beim Lokalmatadoren Red To Grey im Club, die dann auch noch möglichst viel Abstand zwischen sich und den Bühnenrand bringen. Das stört die Band aber erst mal wenig und so geht's Vollgas nach vorne. Angriff ist schließlich die beste Verteidigung. Spielfreudig wie eh und mit zumindest für mich neuen Mann an der Gitarre (Manuel Duftschmid) sowie einer weiblichen Stimme (Gaby Weihmayer) am Mikro schaffen es Red To Grey dann doch zumindest ein paar Headbanger zu motivieren. Das liegt nicht nur am starken Material, das verdammt tight rausgehauen wird, sondern auch am Spaß, den Mann und Frau auf der Bühne versprühen. Hut ab an der Stelle auch vor Bassist Stefan Hendel, der trotz Beschwerden aufgrund eines auf dem Weg der Besserung befindenden offenen Bruchs im Unterschenkel tapfer den Gig durchzog. Red To Grey: Munich's State-Of-The-Art Metal Band! Indeed!

Vor dem Headliner dürfen Nator zeigen, was sie auf dem Kasten haben. Ist schon lange her, dass ich die Jungs in Germering gesehen habe, umso gespannter war ich nun. Nicht weniger motiviert als Red To Grey erfreuen Nator die Meute mit erwachsenem Power Metal, der sich nicht zu verstecken braucht. Treibende Drums, feurige Riffs, sicherer Gesang und eingängige Melodien bestimmen das Bild, sowohl bei alten als auch bei neuen Songs, von denen Nator einige im Gepäck haben, auch wenn so manch Anwesenden im Hinblick auf ein neues Album etwas Skepsis beschleicht. Solange aber die Band weiterhin so motiviert ihre Liveauftritte durchzieht und auch kontinuierlich am neuen Material arbeitet, wie sie immer wieder betont, ist alles in bester Ordnung!

Nach zwei motivierten Openern sollte eigentlich beste Stimmung für die anstehende Helstar-Party sein. Doch während der Anfangsphase zeigt sich das Publikum zunächst etwas reserviert und hält wieder respektvoll Abstand zur Band. Daran ändert auch die Totenkopfmaske mit Hörnern nichts, mit der Fronter James Rivera den Opener bestreitet. Danach verschafft sich der kleine Mann mit der großen Stimme wieder mehr Luft, nimmt die Maske ab und schmettert die kommenden Tracks in Hochform. Erstaunlich, wie gut James in seinem Alter noch bei Stimme ist, wenn man andere hochkarätige Metalsänger in seinem Alter als Vergleich heranzieht. Echt famos. Famos in Form sind auch seine Sidekicks, Larry Barragan und Rob Trevino zünden ein Feuerwerk an Riffs und Soli und spielen sich absolut gekonnt die Bälle zu. Die Riffs sitzen und werden seitens des Rhythmusduos Jerry Abarca und Michael Lewis enorm nach vorne gepeitscht. So gelingt nicht nur der erste Teil des Auftritts, bei dem die Band ein verstärktes Augenmerk auf die aktuellen Songs, vornehmlich natürlich von This Wicked Nest, legt, sondern auch der viel umjubelte zweite Teil, bei dem Helstar den Geburtstag von Burning Star feiern. Das macht nicht nur der Band Spaß, die sich noch einen Tacken mehr ins Zeug legt als eh schon, sondern auch dem Publikum, das endgültig aufgetaut ist, auch wenn die Stimmung nicht als überschwänglich bezeichnet werden kann. Egal, denn wer mit dem fast kompletten Burning Star-Album verwöhnt wird, darf sich nicht beschweren, vor allem dann nicht, wenn das Set im laut mitgesungenen "Run With The Pack" mündet, mit dem sich Helstar in den wohlverdienten Feierabend verabschieden.

Ultraschade, dass hier nicht mehr Leute anwesend waren. Sowohl Red To Grey als auch Nator hätten mehr Zuspruch und mehr Zuschauer verdient gehabt, von Helstar ganz zu schweigen. Hoffentlich wirkt sich das nicht negativ auf die Motivation Helstars aus, wieder nach München zurückzukommen, denn 2016 feiert Remnants Of War sein 30 jähriges Jubiläum. Da will ich Helstar wieder in München sehen. Hoffentlich vor mehr Leuten!

Lord Obirah

Zur Übersicht
Zur Hauptseite


© www.heavyhardes.de