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Konzert-Bericht

Pungent Stench, Final Breath, Sucking Leech & Exotoxin

Titanic City, München 03.04.2005

(Fotogalerie)

In Kürze gehen die Walpurgis Metal Days in die fünfte Runde, was im Vorfeld mit einer kleinen Warm-Up Tour eingeläutet und gefeiert werden sollte. Dazu konnte man die österreichischen Sickos von Pungent Stench als Headliner verpflichten und brachte einen der Gigs nach München ins Titanic City.

Von Exotoxin aus Passau war aber bei offiziellem Beginn um 20:00 Uhr nicht mehr viel zu sehen, anscheinend wurde der Start um ein paar Minuten vorverlegt, so dass mir nur die letzten Töne des regulären Sets und zwei Zugaben um die Ohren flogen. Die bestanden vornehmlich aus rasend schnellem Death und Thrash Metal mit permanent durchgetretener Double Bass. Das Besondere an Exotoxin aber ist, dass es sich hier um eine Ein-Mann-Show handelt, die nur aus Bandgründer, Sänger und Gitarristen Reinhold Schmidt besteht. Der Rest des fiesen Soundgebräus kommt vom Drumcomputer, der präzise die Geschwindigkeit jenseits der 180 bpm hält. Ziemlich cool.

Sucking Leech, die sich Outfit-technisch sehr stark an die Musikerkollegen von Slipknot anlehnen, durfte man dann als vollständige Band bewundern. Allerdings hatte die Niederbayern einen schweren Stand, denn kaum jemand ließ sich zu Anfang vom Leech'schen Psycho-Grind aus der Reserve locken, egal wie agil und energisch sich die beiden Fronter auch bewegen und ihre Wut ins Mikro brüllen mochten. Auch die mehrfachen Aufforderungen, doch näher zur Bühne zu rücken ließen das Publikum eher kalt, so dass außer wohlwollendem Kopfnicken und einem einsamen Banger nicht viel los war vor der Bühne. An der Musik kann es auch nicht gelegen haben, denn die groovigen Hassbatzen böllerten sehr fett aus den Boxen und sorgten für ordentlich Druck in der Magengegend. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass die meisten im Publikum nicht wegen Sucking Leech gekommen waren.

"Selber Schuld wer nochmal kommt!"
Unter diesem Motto stand nach Meinung von Sänger Eumel der Auftritt der Würzburger Final Breath, denn vor einigen Wochen gastierte man im Vorprogramm von Illdisposed ebenfalls im Titanic City. Die, die damals schon anwesend waren, wussten also schon, was auf sie zukommt, nämlich ein Thrashgewitter allererster Sahne. Hauptaugenmerk lag bei der Songauswahl ganz klar auf der neuen Abrissbirne Let Me Be Your Tank, die mit dem Titelsong, "Greed For Revenge" oder "Bemoaned Animosity" bedacht wurde. Aber auch der Vorgänger kam mit "Mind Explosion" oder auch "To Live And To Die" nicht zu kurz, wobei sich vor allem Leadgitarrero Jörg Breitenbach immer wieder mit hervorragenden Leads und Soli gekonnt in Szene setzte. Aber auch die restlichen Mitstreiter glänzten an ihren Instrumenten, Sänger Eumel wütete am Mikro, während Rhythmusgitarrist Dennis zusammen mit Heiko Krumpholz an den Drums ein ordentliches Fundament zimmerte. Asche auf mein Haupt, aber wer der Kollege an der Bassgitarre war, weiß ich leider nicht, aber auch hier wurde die Arbeit hervorragend erledigt. Leider hatten die Jungs nur 45 Minuten Zeit, ich hätte mir gern mit ein, zwei Songs mehr die Ohren durchpusten lassen. Nichts desto trotz ein hervorragender Gig, der mit viel Beifall und fliegenden Haaren die verdiente Anerkennung bekam.

Zu fortgeschrittener Stunde kam dann die Band, wegen der die meisten den Weg zum Titanic City gefunden hatten. Pungent Stench betraten die Bühne und hatten von Anfang an gewonnen. Vor der Bühne fliegende Haar und hochgereckte Fäuste. Daran änderte auch der wohl ungewöhnliche Einstieg mit dem Kiss-Cover "Shout It Out Loud" nichts, mit dem wohl die wenigsten gerechnet hatten. Nach den ersten Liedern forderte Sänger/Gitarrist Don Cochino die Anwesenden zu einer Schweigeminute im Anschluss an das nächste Lied auf und zwar für eine der größten vor kurzem verstorbenen Münchener Persönlichkeiten, Rudolf Moshammer. Außerdem sollte man damit gleichzeitig einem weiterem vor kurzem verstorbenen Idol Tribut zollen, Harald Juhnke. Warum man ausgerechnet nach diesem Lied inne halten sollte, wurde spätestens nach den ersten Akorden klar, als "Choked Just For A Joke" aus den Boxen donnerte. Und tatsächlich war es nach den letzten Tönen und einigen "Pssts" mucksmäuschen still im TC, bis die ersten mit "Wir haben ein Idoool..." anfingen, das Schweigen zu brechen.
Danach ging's ab durch ein vorzügliches Best-Of Programm aus 16 Jahren österreichischer Extremkultur. "For God Your Soul... For Me Your Flesh", "Shrunken And Mummified Bitch", "The Amp Hymn", "Viva La Muerte" und der Oberkracher "Klister Boogie" sind nur einige der kranken Hymnen der Österreicher. Zwischendurch gab es auch eine Cover-Version von "Mother", das vor allem durch die Version von Glenn Danzig Berühmtheit erlangte und von Don Cochino als ein Lied bezeichnet wurde, das vor allem Frauen und Schwuchteln mögen. Nicht nur dabei merkte man dem Triumvirat an, dass es mit mächtig viel Spaß und Spielfreude bei der Sache war. Das führte schließlich auch dazu, dass es (leider nur) eine Zugabe gab, die sich aus "Got Milf?" und wenn ich mich nicht irre aus dem Saxon-Song "Denim And Leather" zusammenstellte.
Danach war leider schon Schluss, aber so schnell wie sich das TC danach leerte, war das wohl besser so, denn die meisten mussten schließlich am nächsten Tag wieder zurück an die Arbeit. Alles in Allem ein sehr geiler Abend mit sehr geilen Bands! Lobenswert erwähnen möchte ich hier noch den unkomplizierten und reibungslosen Ablauf des Konzertes, danke an die Veranstalter und die Crew des Titanic City.

Lord Obirah

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