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Festival-Bericht

Summer Breeze

mit Musikverein Illenschwang, Davidian, Steve From England, Shear, Kilt, Arcturon, Dezperadoz, Farewell To Arms, Melechesh, Scar Symmetry, Destruction, Vader, Hell, Sylosis, Steve From England, A Pale Horse Named Death, The Sorrow, Seventh Void, Cripper, Ranz Böllner And The Heavy Metal Warriors, Death Before Dishonor, 9mm, The Haunted, Der Weg Einer Freiheit, Comeback Kid, Vreid, Suicidal Tendencies, Kvelertak, Ac/Dx, Ignite, Kampfar, Arch Enemy, Devil Sold His Soul, Sonic Syndicate, Decapitated, In Extremo, Hackneyed, Excrementory Grindfuckers, Marduk, Witchery, Aborted, Postmortem, Trigger The Bloodshed, Nervecell, Your Demise, Skeletonwitch, Kalmah, Emil Bulls, Rev 16:8, Hail Of Bullets, Guns Of Moropolis, Interment, Saltatio Mortis, Stahlmann, Enslaved, Facebreaker, J.B.O., Helrunar, Turisas, Weissglut, Mad Sin, Bolt Thrower, Graveyard, Amorphis, Neaera, Hammerfall, Vicious Rumors, Kataklysm, Powerwolf, Einherjer, Secrets Of The Moon, Imperium Dekadenz, Motorjesus, Benighted, Total Chaos, Engel, Deadlock, Grand Magus, Criminal, Smoke Blow, Vogelfrey, Adept, Farmer Boys, Demonical, Corvus Corax, Wolf, As I Lay Dying, Swashbuckle, Caliban, Volksmetal, Obscura, Tarja, The Ocean, Sodom, Tyr, Hatebreed, God Dethroned, Primordial, Vomitory, Moonsorrow, Rotting Christ & Burden Of Grief

Flugplatz Sinbronn, Dinkelsbühl 17. - 20.08.2011

(Fotogalerien: Summerbreeze2011 )

Donnerstag, 18.08.2011

Kein Bock auf stundenlanges Warten und Stauen, kein Bock auf einen halben Tag im überhitzten Auto, deswegen dieses Jahr erst Anreise am Donnerstag. Was soll ich sagen, hinfahren, von freundlichen Ordnern schwuppdiwupp kontrolliert werden und rauf aufs Campinggelände. Nach etwas Suchen ließ sich sogar in der Nähe des Eingangs zum Festivalgelände ein Platz für drei Autos, zwei Zelte und einen Pavillon auftun. Und dann nur fünf Minuten Gehweg zur Main Stage: PERFEKT!

Halb zwei Nachmittags, die Sonne brennt. A Pale Horse Named Death konnten sich über verhältnismäßig viele Besucher freuen. Überhaupt ließ sich sehr schnell feststellen, dass ein gutes Stück mehr Besucher als im Vorjahr anwesend waren. Egal, A Pale Horse Named Death boten den perfekten Antisoundtrack zum schönen Wetter, und luden zum düsteren Eingrooven ein. Teils mit drei Gitarren sorgte die Allstarband für ordentlich Druck. Der große Abräumer waren sie sicherlich nicht, doch der Applaus am Ende war beachtlich. Etwas düster für das schöne Wetter und die frühe Urzeit, aber als Mogndrazerl sauguad!
(Lord Obirah)

Der Donnerstag begann mit noch besserem Wetter als der Tag zuvor und einem ganz leichten Nachdurst, der sicherlich nur den hohen Temperaturen zu verdanken war. So dauerte der Frühschoppen halt ein wenig länger als üblich, die ausgeschwitzte Flüssigkeit muss ja irgendwie wieder aufgenommen werden. Dabei stellte sich heraus, dass unsere Camping-Nachbarn demnächst auf der Bühne zu sehen sein sollten, denn Cripper machten den Anfang im Zelt an diesem Donnerstag. Davor gab es zwar schon Action auf den großen Bühnen, aber irgendwie hatten wir uns etwas verquatscht, so dass wir nach einem kleinen Einkaufsbummel am Festival-Merchstand genau um drei Uhr im Zelt standen, um unseren musikalischen Tag zu beginnen.

Thrash geht immer, so lautet zumindest meine Devise. Ganz besonders geht Thrash, wenn er so überzeugend dargeboten wird wie von den Niedersachsen, die neben ihrer wirklich überzeugenden Mucke auch eine Menge Stageacting an den Tag legten. Natürlich war Sängerin Britta Mittelpunkt des Geschehens, aber der Rest der Band war keineswegs zu einem Statistendasein verdammt, was nicht zuletzt an der spürbaren Spielfreude der Hannoveraner lag. Neben "regulären" Songs von beiden bisher veröffentlichten Alben wurde der Menge auch neues Liedgut in Form der Stücke "Dogbite" und "General Routine" geboten und zu guter Letzt holte sich die Band mit Lucie von Suborned noch Verstärkung am Mikro fürs abschließende "FAQU" auf die Bühne. Gelungen war's, schee war's und nach gut einer halben Stunde auch aus. Kurze Spielzeit, langer und guter Eindruck, so muss man sich seinem Publikum präsentieren, welches die gelungene Show denn auch sicht- und hörbar honorierte.
(Hannes)

Kann mich dem Kollegen nur anschließen, Cripper boten eine absolut überzeugende Show. Hier war die optische und akustische Vollbedienung angesagt. Tightes Riffing mit treibenden Drums und einer absolut fiesen Stimme, da kann man eigentlich gar nicht anders als den Haargummi zu entspannen und die Matte kreisen zu lassen. Sehr fett auch die neuen Songs als Ausblick auf das kommende Album, das den beiden Tracks nach zu urteilen, eine granatenmäßige Abrissbirne werden wird.
(Lord Obirah)

Ranz Böllner And The Heavy Metal Warriors: Szenewechsel zur Camel Stage. Da, wo sich gestern Abend noch eine unterhaltsame Angelegenheit als Pausenfüller abspielte, war heute absolutes 0-Niveau angesagt. Der ach so lustige Ranz Böllner und seine schwermetallischen Krieger hatten es sich zur Aufgabe gemacht, die Nerven der meist recht schnell vorbeilaufenden Zuhörerschaft zu strapazieren. Nix gegen lustige Verkleidungen (Embalming Theatre oder Malignant Tumour beispielsweise finde ich sehr unterhaltsam), nix gegen Geblödel (J.B.O. kann ich mir gut antun) und nix gegen anständiges Gepose, aber diese völlig talent- und humorbefreite Truppe war einfach nur grottenschlecht. Ja klar, ist alles Geschmacksache und dem ein oder anderen mag der Mist sogar gefallen haben, aber ich fand's trotzdem mehr als unbrauchbar, zumal jeder Song mindestens zwei Mal gespielt wurde, mancher gar drei Mal. Nein, nein und noch mal nein, Grütze hoch drei, das braucht kein Mensch.
(Hannes)

Was man dagegen durchaus brauchen kann, war die Show von Rock Rottens hochintellektuellem Progressiv-Quartett 9mm Assi Rock'n'Roll. Nun, vielleicht nicht wirklich intellektuell und schon gar nicht progressiv, aber einfach nur gut und spaßig. Na bitte, lustig geht doch auch, ohne blöd oder untalentiert zu sein. Nicht nur der Mix aus Rose Tattoo, Ohrenfeindt und ein wenig Onkelz ging runter wie gut gekühltes Bier, auch die Show der vier Herren machte von vorn bis hinten Spaß, sogar der Striptease vom Bandleader führte entgegen anderer Erwartungen nicht sofort zu Augenkrebs. Wie zitierte Herr Rotten doch passend Angry Anderson: "Nice Boys Don't Play Rock'n'Roll" Passender kann man es fast nicht ausdrücken, in diesem Sinne: Champagner, Koks und Nutten!
(Hannes)

Eine der Bands, die für mich live immer eine Bank waren, sind The Haunted. An schlechte Gigs kann ich mich nicht erinnern, entsprechend hoch waren meine Erwartungen, als ich gegen halb fünf vor der Main Stage eintrudelte. Doch diesmal erreichte mich der Auftritt der Schweden nicht mal ansatzweise und so zurückhaltend, wie das Publikum agierte, war ich damit wohl nicht alleine. Mir kam die ganze Sache recht lasch und kraftlos vor, von Energie und Drive kaum eine Spur. Die Songs wirkten irgendwie langweilig und vor sich hin plätschernd, was auch daran liegen könnte, dass zu Anfang hauptsächlich neues Material in der Setlist vorkam. Nennt mich von mir aus einen ewig Gestrigen, aber die "alten" Haunted haben mir da wesentlich besser gefallen. Nach etwa 20 Minuten hatte ich dann genug und brauchte eine Auszeit.
(Hannes)

In der Tat war dieser Gig eine zwiespältige Angelegenheit. Mit Unseen zeigen sich The Haunted derzeit von einer ganz anderen Seite, die auch von jeder Menge Mut zeugt ob des dargebotenen eher beschaulichen Materials. Wie sich das auf die Live-Performance niederschlagen würde, davon konnte man sich hier überzeugen. Rasant geht es nicht nur auf der Bühne zur Sache, wenn The Haunted ihre alten Gassenhauer auspacken. Und ruhiger, fast zu ruhig wird es, wenn neues Material vom aktuellen Album präsentiert wird. Da geht richtig der Schwung verloren und auch auf der Bühne drückt man eher aufs Bremspedal. Schade auch, denn was mir an The Haunted immer sehr gefallen hat, war die absolut intensive Inszenierung von Fronter Peter Dolving, der sich hier bemerkenswert zurückhaltend gab. Sicherlich nicht schlecht, aber wahrlich nicht ihr bestes Konzert.
(Lord Obirah)

Nachdem ich mich ja eigentlich auf The Haunted gefreut hatte, um so richtig in Festivallaune zu kommen und ziemlich enttäuscht von dannen zog, machte ich mich auf in Richtung Zelt, um den fast schon legendären Norwegern Vreid zu lauschen. Leider war es die falsche Musik zum falschen Zeitpunkt. Zur späteren Stunde hätte ich den epischen Black Metal sicher genossen, aber irgendwie wollte ich den Zugang nicht so recht finden, weswegen ich mich auch vorzeitig wieder gen Bierstand aufmachte.
(Tarnele)

Suicidal Tendencies: Das hätte ich im Leben nicht mehr zu hoffen gewagt: Cyco Miko auf der Bühne und das livehaftig. So etwas muss einfach erlebt werden, egal ob einem die Mucke jetzt besonders gefällt oder nicht. Und da sie mir gefällt, hatte ich noch mehr Gründe, vor die Main Stage zu pilgern. Mei, was soll ich sagen? Mike Muir hat seinen Spitznamen völlig zurecht, wie ein Barney Greenway auf Skatecore führte sich Frontsau Mike auf, genauso aufgeputscht und mit ebenso viel Gesprächsbedarf zwischen den Stücken. Mag sein, dass da noch ein paar Songs mehr Platz gefunden hätten, wenn sich Herr Muir etwas zurückgehalten hätte, aber genau das hat ja auch zumindest teilweise den Charme der Show ausgemacht. Allerdings standen die Songs natürlich im Mittelpunkt des Geschehens und viel besser hätte die Auswahl auch nicht sein können. "Institutionalized", "Join The Army", "Possessed To Skate", "War Inside My Head", was will man mehr? Dazu Mikes unglaubliche Energie und die schiere Bühnenpräsenz von Drumberg Eric Moore, da konnte das Publikum gar nicht anders als der Band aus der Hand zu fressen. Und als am Schluss des Sets die Bühne auch noch für die vorderen Besucherreihen zur Erstürmung freigegeben wurden, war es endgültig klar: Mein erstes Breeze-Highlight hatte soeben stattgefunden. Ganz großes Damentennis!
(Hannes)

Für Ohrenbluter-Hannes sicherlich nicht geeignet, für Luschi-Obi dagegen schon. Dreimal durfte ich Arch Enemy bisher sehen, dieser Gig hier sollte den bisherigen Auftritten in nichts nachstehen. Zwar war Frontengel Angela Gossow aufgrund eines schmerzenden Weisheitszahns etwas gehandicapt, aber vielleicht war das auch der Grund, warum sie sich dennoch sehr angriffslustig zeigte. Neben astreiner musikalischer Unterhaltung bot das Quintett auch was für's Auge und schwenkte passend zum aktuellen Album bei einem der Songs die Fahne. Das Publikum sah's mit Freuden und fraß der Band quasi aus der Hand. Wenn man dann auch noch Songs seinen anwesenden "Metal brothers and sisters" widmet, gibt's auf der Beifallskala eh kein Halten mehr. Und so verabschiedeten sich Arch Enemy unter lautem Jubel und hinterließen glückliche Gesichter.
(Lord Obirah)

Nach einer etwas längeren Phase der Wiederaufladung (durch ein wenig Nahrung und viel Flüssigkeit) führte mein Weg ins Zelt, um die wieder erstarkten Decapitated zu sehen. Mit einem immens starken neuen Album in der Hinterhand sollte es für die neuformierten Tech Deather ein Leichtes sein, das Zelt im Sturm zu nehmen und genau so war es denn auch. Anders als bei manch anderer technisch angehauchten Band herrschte hier auf der Bühne keine statische Langeweile, hier waren Musiker am Werk, die sowohl Künstler als auch Metaller sind. Das spürte das Publikum natürlich auch und dankte der Band ihre Performance mit enthusiastischer Begeisterung, begeistertem Hauptschütteln und auch die allseits (mehr oder weniger) beliebten Crowdsurfer waren wieder unterwegs. Immerhin zwei Titel vom neuen Album wurden zu Besten gegeben, einige der Klassiker der Bandgeschichte natürlich auch und so konnten sich der Herr Schreiberling davon überzeugen, dass die neue Truppe sowohl dem alten als auch neuen Material problemlos gewachsen war. Sogar Zugabe-Rufe wurden am Ende des Auftrittes laut, so überzeugend war die Show der Polen ausgefallen. Welcome Back!
(Hannes)

Gut, das es die Fuckers gibt! Nachdem dieser Festival-Donnerstag irgendwie an mir vorbeilief, ich aber mit Decapitated so langsam ins Musikgeschehen fand, war ich dann durch den - wie immer grandiosen - Auftritt der Excrementory Grindfuckers wirklich in Stimmung. Die Jungs ließen mal wieder keine Wünsche offen. Spaßig, grindig und schwer auszumachen, auf welcher Seite des Grabens der Alkoholpegel und die Laune höher war. Immer wieder gerne gesehen, immer wieder erstaunt, wie viel Spaß die bei ihren Gigs haben. Hoffentlich auf bald!
(Tarnele)

Supergroups können sowohl positiv als auch negativ auffallen. Zum einen ist das Können der Mitglieder unbestritten und kann, wenn es denn harmoniert zwischen den Künstlern, zu etwas ganz Besonderem führen. Auf der anderen Seite kann es natürlich schwierig sein, die Musiker, die das Platzhirsch-Dasein gewohnt sind, so unter einen Hut zu bringen, dass das Gefühl entsteht, es mit einer echten Band zu tun zu haben. Bei Witchery hatte ich leider den Eindruck, dass letzteres der Fall wäre, irgendwie hatte ich nie das Gefühl, dass die Herren Musiker miteinander spielten, da zog jeder sein eigenes Ding durch. Das mag natürlich auch daran gelegen haben, dass nicht der etatmäßige Drummer Martin Axenrot (Opeth) auf dem Stuhl saß, sondern ein Ersatzmann, wobei ich aber nicht den Eindruck hatte, dieser würde eine schwache Leistung abliefern. Vielmehr schien die Chemie auf der Bühne insgesamt nicht ganz zu stimmen und so trollte ich mich denn auch nach dem vierten Song "Restless And Dead". Allerdings muss an dieser Stelle auch gesagt sein, dass die hübschere Hälfte des Autoren-Duos nicht meiner Meinung war und den Auftritt zur Gänze genoss; so verschieden sind halt die Geschmäcker.

Meinen Geschmack traf da Aborted schon eher, aber das war ja irgendwie klar. Zu meiner nicht geringen Freude lag der Schwerpunkt des Sets auf älterem Liedgut, die letzten beiden Longplayer wurden komplett ignoriert. Nur von der aktuellen EP hatte sich noch der Titeltrack eingeschlichen, ansonsten kam das immer noch leidlich gefüllte Zelt in den Genuss einer grandiosen Old School Show der Belgier. Geile Sache, sowohl von den Stücken als auch der Show her. Auf der Bühne war mindestens so viel Bewegung zu verzeichnen wie davor und sogar ein neues Stück namens "Flatline" hatten die Hobby-Pathologen mit im Gepäck, welches beim Publikum noch einmal zusätzliche Reserven frei- und Lust auf das kommende Album machte. Um diese Uhrzeit eine wirklich reife Leistung.

Apropos Uhrzeit: Mittlerweile zeigte das Zeiteisen doch glatt schon drei Uhr früh, so spät darf ich in meiner Seniorenresidenz normalerweise nicht aufbleiben. Und um der Nachtschwester zuvorzukommen, zog ich mich dann auch zurück, natürlich nur, um für den nächsten Tag genug Energie tanken zu können und niemals, weil ich schon ziemlich fertig war. Nie, niemals, auf gar keinen Fall...
(Hannes)

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