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Konzert-Bericht

The Prophecy²³, Kohatred, Commander & Slate Grey

Dawn Of The Damned

Orangehouse, München 20.11.2010

Am 20.11.2010 laden Studenten der SAE zum Dawn Of The Damned - Munich Mayhem, bei dem die vier beteiligten Bands ihre Auftritte für eine Live-DVD mitfilmen lassen. Organisiert haben die Jungs und Mädels um Rebekka Strasser dabei nicht nur Location, Technik und A&R sondern auch Busreisen aus Baden-Württemberg, um die Schwaben von The Prophecy²³ in angemessener Weise zu unterstützen.

Der Auftakt wird aber von Slate Grey bestritten, die kurz nach ihrem Gig mit Dark Tranquillity wieder in München auf der Bühne stehen. Wo bei Dark Tranquillity wahrscheinlich aufgrund der Massen an Leuten noch große Nervosität auf der Bühne herrschte, treten Slate Grey hier schon wesentlich selbstbewusster auf. Die Band versucht sich locker zu geben, was der Instrumentalfraktion auch gut gelingt. Lediglich Fronter Benjamin weiß an manchen Stellen nicht so recht, wo er hin soll und seine Ansagen wirken auch nicht immer 100% sicher. Trotzdem gefallen mir die Jungs hier besser als vor einigen Wochen, schade, dass noch nicht allzu viele Leute den Weg vor die Bühne gefunden haben. Das sorgt für etwas Frust bei Slate Grey und so steigt Benjamin zwischendrin kurzer Hand von der Bühne und schaut sich das Ganze vom Zuschauerraum aus an oder startet gegen Ende des Gigs seinen eigenen Pit, bei dem dann doch ein paar Leute mitmachen und den Auftritt zu einem versöhnlichen Ende führen.

Der heimliche Headliner heißt im Anschluss daran Commander. Als die Münchener Death Metal-Brachial-Combo die Bühne betritt, füllt sich auch der Zuschauerraum. Zum Intro von "The Enemies We Create" ertönt schon der erste Jubel, danach gibt's erstmal die Vollbedienung mit "Trust In Man" bevor mit "Chaos Awakening" eine neue langsame und schwere Death Metal-Walze präsentiert wird. Commander präsentieren sich in guter Form und bieten eine gewohnt tighte und abgeklärte Show, der man zu keinem Zeitpunkt anmerkt, dass Sänger/Gitarrist Nick eigentlich krank und angeschlagen ist. Deswegen dürfen sich alle Anwesenden über Kracher wie "Vengeful Angel", "Dead But Alive", das ältere "Disharmony" sowie die Hämmer "Ira" oder "Modern Slavery" freuen, wobei letzteres zugleich auch den Schlusspunkt des Auftritts markiert. Danach werden Commander mit begeistertem Applaus in den wohlverdienten Feierabend entlassen.

Bei Kohatred ist München zunächst extrem reserviert. Nicht nur dass nur noch ein Bruchteil der Besucher in der Halle ist, auch der Abstand zur Bühne ist und bleibt zunächst großzügig bemessen. Erst nach einigen Liedern, bei denen sich Kohatred als sehr engagiert und spielfreudig präsentieren, rückt das Publikum auf Bitten von Sänger Jens Kling weiter Richtung Bühne. Das freut die Hessen natürlich, die sich im Folgenden noch mehr bemühen, den Gästen eine ordentliche Show zu bieten. Das machen die Jungs auch extrem gut und man merkt deutlich, dass hier eine Band auf der Bühne steht, die von Live-Auftritten lebt. Zum Ende hin taut München dann ein wenig auf, aber mehr als Höflichkeitsapplaus und seichtes Kopfnicken springt nicht heraus.

Die eigentlichen Headliner des Abends sind die Schwaben The Prophecy²³, die mit ihrem aktuellen Longplayer ...To The Pit auf Tour sind. Für das Album konnten sie landauf, landab überwiegend gute Kritiken einfahren, deswegen war ich sehr gespannt auf diesen Auftritt. Alle Bandmitglieder kommen mit diversen grün gefärbten Utensilien oder Instrumenten auf die Bühne, was bei mir Erinnerungen an Municipal Waste hochkommen lässt. Entsprechend wild ist auch ihr Sound, der Oberkante Unterlippe in den 80er Jahren verankert ist. Dazu kommen einige modern klingende Grooves und fertig ist ein Süppchen, das live hervorragend dazu geeignet ist, die Sau rauszulassen. Das tut auch ein Gutteil der Anwesenden und wird dabei immer wieder von Fronter Johannes Klopprogge angefeuert. Für Abwechslung sorgen auch die zum normalen Thrash-Gesang gleichberechtigten Death-Growls. Mit so viel Feuer im Hintern schaffen es The Prophecy²³ schließlich auch den einzigen Crowd-Surfer des Abends für sich zu verbuchen und gegen Ende des Gigs schafft man es sogar zu "A Backpack Full Of Flashsnacks" eine kleine Wall Of Death aufzuziehen, bevor sowohl Bands als auch Publikum beim letzten Track "From The Basement To The Pit" nochmal richtig Gas geben. Entsprechend lautstark ist auch der Applaus, mit dem die Jungs verabschiedet werden.

Unterm Strich war das Dawn Of The Damned eine runde Angelegenheit. Sehr gut fand ich, dass jede Band inkl. Umbaupause eine Stunde Zeit hatte und es zu keinen Verzögerungen dabei kam. Die Bandauswahl war ebenfalls gelungen, auch wenn Kohatred mit ihrem extrem Hardcore-lastigen Sound doch aus dem Rahmen fielen. Schade nur, dass das Orangehouse auch zu Hochzeiten nur mäßig besetzt war. Aber vielleicht kommen nächstes Mal mehr Leute, wenn es wieder heißt: Dawn Of The Damned - Munich Mayhem.

Lord Obirah

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