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Konzert-Bericht

36 Crazyfists, Poison The Well & Gwen Stacy

Backstage, München 21.03.2009

(Fotogalerie)

19:00 Uhr, vor dem Backstage
Eine muntere Schar aus Jugendlichen und Geradeerwachsenen, garniert mit ein paar Junggebliebenen, warten ruhig und gelassen auf den Einlass ins Backstage.

19:15 Uhr, vor dem Backstage
Das Warten hat noch kein Ende genommen, dafür wird es langsam kälter, beinahe schon ungemütlich, was dennoch so manchen nicht davon abhält, hier an diesem Ort in T-Shirt oder kurzer Hose herumzulaufen.

19:25 Uhr, vor dem Backstage
Ein freundlicher Herr weist die Menge darauf an, dass sie nicht blöd rumstehen muss, weil der Eingang in die Manege ja schon längst an anderer Stelle geöffnet sei. Hätte man vielleicht rechtzeitig per Schild/Wisch/Zettel/DvD darauf hinweisen sollen/können, aber nun gut. Die Menge beginnt, zum Eingang zu trotten.

19:30 Uhr, am Eingang
Wer Kleidung abgeben möchte, muss dies vor dem Betreten machen, da die Garderobe nur von außerhalb des Backstages erreichbar ist. Und wer einmal hineingelangt, darf nicht mehr raus bzw. raus schon, aber dann nicht mehr rein. Ebenso ergeht es denjenigen, die noch eine Karte an der Abendkasse erhandeln wollen. Also entweder mit Jacken und Co rein oder eben vorher abgeben. Zum Glück gibt es genug Nischen und Platz auf den Boxen sowie freundliche Securities, die helfen. Ich habe eine Fotopass, der mir wenigstens theoretisch Tür und Tor in beide Richtungen offen hält. Angenehmerweise hat es mit der Akkreditierung wunderbar geklappt. Hierfür eine Danke an den Veranstalter.

19:55 Uhr, im Backstage
Kurz die restliche Fotografenmeute begrüßt (außer Eva ist niemand gekommen) und dann noch schnell einen Schluck die Kehle runter. Das Backstage hat humane Preise. Für München ist das quasi beinahe schon geschenkt. Sehr positiv.

20:00 Uhr, auf der Bühne
Gwen Stacy betritt die Bühne. Die Jungs aus Indianapolis schaffen es sehr schnell, die junge Meute vor der Bühne für sich zu gewinnen und legen richtig los. Der Moshpit lässt noch einen Moment auf sich warten, aber dann ist der auch erstellt und es geht rund. Da Gwen Stacy sich als christliche Metalcore-Band versteht, darf ein "Yeah! Jesus! He loves you!" zwischen den Songs natürlich nicht fehlen. Hier zeigt es sich einmal wieder, dass die deutsche Jugend dem Englischen nicht immer folgen kann. Denn was auch auf der Bühne gesagt wird, die Menge jubelt. Und gerade in dem Alter bei diesem Völkchen wage ich es zu bezweifeln, dass sich so viele treue Christen (in Bayern selbstverständlich katholische) im Backstage eingefunden haben. Sie haben ihn halt nicht verstanden. Macht aber auch nix. Gwen Stacy, die selbst noch sehr jung wirken, haben das Publikum gut im Griff und heizen gut auf für die Bands, die danach kommen. Nach einer halben Stunden ist der Spaß dann aber auch schon vorbei.

20:30 Uhr, neben der Bühne
Es ist Umbaupause, also gibt es einen kurzen Schwank mit den Umstehenden, man sichtet das geschossene Material und wartet. In der Zwischenzeit hat auch der Rest der Besucher Einlass gefunden und so ist es mittlerweile sehr gut gefüllt. Im hinteren Bereich kann man zwar noch gut campen, wenn man will, aber gerade der Arenabereich im Backstage ist komplett dicht.

20:50 Uhr, auf der Bühne
Poison The Well entern die Bretter und machen da weiter, wo Gwen Stacy aufgehört haben. Allerdings dauert es deutlich länger, bis der Funke wirklich überspringt, auch wenn dann noch ganz gut gemosht wird. Die Band spielt deutlich routinierter, aber mir fehlt ein wenig die Freude, die bei der ersten Band noch so stark vorhanden war. Es ist mehr ein Gefühl, dass da halt ein Job erledigt werden muss. Den machen sie aber dennoch sehr ordentlich. Auch die Jungs von Poison The Well dürfen schon relativ bald wieder von der Bühne, da bereits nach rund 40 Minuten Schicht im Schacht ist.

21:30 Uhr, neben der Bühne
Zwei Bands gesehen und es ist gerade mal dunkel geworden. Ob die Hauptband jetzt ordentlich lange spielen wird? Man erfährt aus Insiderkreisen, dass um 23:00 Uhr alles vorbei sein soll. Mal abwarten. Wir wollen es nicht hoffen.

21:50 Uhr, auf der Bühne
36 Crazyfists legen los. Und das richtig mit Dampf und Keilerei. Nein, es gibt keine Schlägerei im Publikum, auch wenn von denen erst einmal etliche den Boden küssen. Aber das scheint eher der Respekt vor den Idolen, der Alkoholspiegel oder die Pogerei zu sein. Sänger Brock Lindow legt gleich beim zweiten Song einen Stagediver hin, der anscheinend auch für die Securities etwas überraschend kommt. Doch der Weg zurück zur Bühne war gegangen, bevor der gute Brock seine Stimme wieder erheben musste. Der Rest der Band legt auch ordentlich los und so ist die Stimmung von Anfang an ordentlich am Kochen. Als Gag holen sich 36 Crazyfists einen Fan auf die Bühne, der mitscreamen soll. Wie zu erwarten war, durfte damit gleich einmal eine Runde Fremdschämen für alle angestimmt werden, da der Grünling völlig verloren auf der Bühne steht und jungfernhaft ins Mikro haucht. "Junge, schrei doch mal!" will man ihm da zurufen, aber dafür ist es dann doch zu laut. Ich hatte das Gefühl, dass das Mikro des armen Kerls, der freiwillig(!) oder so die Bühne geentert hat, ordentlich runtergeregelt war. Irgendwann will er dann seine früheren Kumpels dazu anregen, auch ihren Teil beizusteuern, aber die sind wohl schlauer und halten sich brav ruhig. Nach diesem Teil kommen 36 Crazyfists auch recht bald zum letzten Song. Danach die Zugaben und schon ist der Spaß vorbei.

22:40 Uhr
Das Konzert ist aus. In Hamburg gehen jetzt gerade die Leute hinaus, um den Abend zu genießen und in München werden bereits die Bordsteine hochgeklappt? Nein. Das werte Backstage möchte noch Club-Betrieb haben, also kann man ein Konzert natürlich nicht so lange laufen lassen, wie es eigentlich sein sollte. Es ist eine echte Frechheit, was sich das Backstage hier rausnimmt. Die Fans werden mehr oder minder freundlich durch die Securities hinausgeschoben, damit um 23:00 Uhr die nächsten zahlenden Gäste Platz finden können.

Fazit:
Die Bands haben gut gespielt, die Stimmung war klasse, das Publikum jung. Es gab ein paar lustige Aktionen, wodurch der Abend sehr unterhaltsam war. Leider aber war die Unterhaltung definitiv zu kurz.
Als Veranstalter und auch als Fan würde ich es mir gut überlegen, ob ich an einem Samstag ins Backstage gehen will. Denn es ist echter Mist, wenn man nicht mal ein ordentliches Konzert (was die Länge betrifft) genießen kann und daher geht man dann selbst nach einem tollen Auftritt mit sehr gemischten Gefühlen oder sogar regelrecht verärgert heraus. Andererseits ist es auch den Bands gegenüber scheiße, wenn diese sich kaum den Fans präsentieren können und ein Merchandising nach dem Konzert quasi nicht stattfinden kann.

Die Organisation von Seiten des Backstage war ein kompletter Durchfaller, der Rest war sehr gut. So lässt sich der Abend zusammenfassen.

P.S.: Es war das erste Konzert in über zehn Jahren, bei dem ich vor Mitternacht zu Hause war.

Setlist Poison The Well:
For A Bandaged Iris
Letter Thing
Artist's Rendering Of Me
Botchla
Prematurito El Baby
Meeting Again For The First Time
Crystal Lake
Nerdy

Setlist 36 Crazyfists:
I'll Go Until My Heart Stops
At The End Of August
We Gave It Hell
Felt Through A Phone Line
The Heart And The Shape
Bloodwork
Elysium
Skin And Atmosphere
Destroy The Map
Installing The Catheter
The All Night Lights
Kenai
Slit Wrist Theory

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