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Konzert-Bericht

Dragonforce & Turisas

Backstage, München 16.02.2009

(Fotogalerie)

Eigentlich wollte ich diesen formidablen Konzertabend schon absagen. Die Zeichen standen nicht allzu gut, denn draußen tobte ein Schneesturm, es war saukalt und ich hatte mit allerhand nervösen Grippeviren und sonstigen Bakterien und Bazillen zu kämpfen. Aber getreu dem Motto "Was nicht tötet, härtet ab" mache ich mich doch noch auf den Weg ins verschneite Backstage. Dort angekommen, erwartet mich erstmal wieder Gezeter um die Gästelistenplätze. Wär ja toll, wenn das mal hinhauen würde! Egal, keine zwanzig Minuten später bekomme ich meinen Fotopass, da ich ansonsten mit meinem Knipserchen sowieso nicht in die Halle darf. Nachdem dank des gutmütigen Veranstalters diese Hürde genommen ist, ist der eine Grund, hier heute aufzutauchen - nämlich die Wikingerhorde Turisas -, schon ungehört an mir vorbeigezogen. Nur ein paar verschwitze, rot bemalte Krieger zeugen noch von der Schlacht, die hier gerade stattgefunden haben muss. Überhaupt ist das Backstage Werk an diesem Montagabend überraschend gut gefüllt. Gefühlte 500 Damen und Herren tummeln sich vor der Bühne und warten nun gespannt auf Dragonforce. Ich nutze die Wartezeit dagegen, um mal schnell am Merchandise-Stand vorbeizuschauen. Dreißig Öcken das Laiberl und ein Fuffi für 'nen Pulli - na super - damit hat sich der Besuch hier auch schnell wieder erledigt.

Dragonforce
Also zurück vor die Bühne. Gegen halb zehn geht es fulminant mit "Heroes Of Our Time", dem Opener des aktuellen Albums Ultra Beatdown, los. Vergessen sind die Sorgen, dass dieser Abend meiner Grippe nicht zuträglich sein könnte, denn Dragonforce erweisen sich als hervorragende Entertainer, die das Publikum bestens zu unterhalten wissen. Neben den vielen "Fucks" und Mittelfingern, die mir von der Bühne entgegenkommen, scheinen die Mannen um Sänger ZP Theart, der ein bisschen was vom abgedrehten Captain Jack Sparrow hat, ihre Duracell-Batterien frisch eingesetzt bekommen zu haben und schnalzen wie Gläsergummis auf der Bühne umher. Besonders Keyboarder Vadim Pruzhanov und der neuseeländische Gitarrist Sam Totman machen aus diesem Abend ein genauso sportliches wie musikalisches Event. Die Spielfreude von Dragonforce überträgt sich dementsprechend schnell aufs Publikum, welches, je weiter der Abend voranschreitet, auch immer frenetischer an den Sing- und Klatschspielen von Sänger ZP Theart teilnimmt. Eine respektable Stimmung für einen Montagabend!

DragonforceNeben Herman Li, dessen Griffbrettakrobatik dem ein oder anderen Hobbygitarristen schon mal den Sabber aus dem Mund laufen lässt, bekommt auch Keyboarder Vadim die Chance auf einen Soloauftritt, den dieser nutzt, um seinen bebenden Tasteninstrumenten wahrhaft technoide und abgefahrene Soundlandschaften zu entlocken. Die Überraschung des Abends ist aber die hübsche und sehr musikalische Blondine, die genauso plötzlich wie unerwartet mit einem Akkordeon auf der Bühne auftaucht, um sich abwechselnd mit dem Keyborder zu immer schneller werdenden Licks zu duellieren. Das ist Balsam auf die Seele der Frickelfreunde und eine tolle Showeinlage noch dazu. Ansonsten nimmt das dragonforcetypische Spiel seinen Lauf, unglaublich schnelle Riffs und Solos wechseln sich mit den melodiösen Refrains ab und werden von Dave Mackintoshs aggressivem Drumming gnadenlos angetrieben. Oft so schnell, dass die Meute vor der Bühne mit dem Headbangen einfach nicht mehr nachkommt. Balladen zum Verschnaufen gibt es keine und selbst über die kurzen, langsamen Passagen machen sich die Dragonforce-Musiker noch lustig, indem sie sich dazu in Zeitlupe bewegen, was recht witzig anzuschauen ist. Leider sind Gesang und Keyboards dem Schlagwerk und der Gitarrenwand soundtechnisch ziemlich unterlegen, aber das ist tatsächlich der einzige Wermutstropfen auf den ansonsten perfekten und unterhaltsamen Auftritt, der um circa elf Uhr mit "Through The Fire And Flames" - mit was auch sonst - ein viel zu frühes Ende findet. Ich habe selten auf einem Konzert so viele Töne in so kurzer Zeit gehört, aber dafür sind die meisten Gäste ja wohl auch gekommen... Dragonforce in Reinkultur eben... Love it or hate it!
Dragonforce

Setlist Dragonforce:
Heroes Of Our Time
Operation Ground And Pound
Reasons To Live
Fury Of The Storm
The Warrior Inside
Revolution Deathsquad
Soldiers Of The Wasteland
Last Journey
Through The Fire And Flames

Sebbes

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