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Konzert-Bericht

Obscura, Sinners Bleed, Jack Slater, Symbiontic, Over Your Threshold, Medecophobic, Exposed Guts & Age Of Carnage

Munich Deathfest II

Hansa 39, München 08.11.2008

Die zweite Ausgabe des Munich Deathfests präsentiert neben einigen "ausländischen" Bands auch Hochkaräter aus der Region wie z.B. Over Your Threshold, Age Of Carnage oder die beiden Münchener Bands Medecophobic und Obscura. Eine feine Schlachtplatte also, die da auf dem Programm steht, doch sonderlich viele Leute scheint das nicht zu interessieren, denn zum eigentlichen Konzertbeginn finden sich gerade mal eine Handvoll Langhaarige im Hansa 39 wieder. Warum, wieso, weshalb das so ist, erschließt sich mir nicht wirklich, am Billing und am Eintrittspreis von läppischen 15,- Euro kann es nun wirklich nicht liegen.

Den Anfang dürfen Age Of Carnage machen, die live immer eine Bank sind, egal, wie oft ich die Jungs schon gesehen habe. Hier soll es sich nicht anders verhalten und Age Of Carnage liefern einen überzeugenden Gig ab. Leider sind die Freiräume vor der Bühne noch sehr groß, aber die Truppe freut sich über jeden Anwesenden und bedankt sich ganz besonders bei denen, die "die Eier haben um diese Uhrzeit schon aufzutauchen". So präsentieren Age Of Carnage trotz oder gerade wegen eines Besetzungswechels an der Gitarre ihr kurzes Set, das auch die Brecher "Blackrain City", "Poltergeist" und "Age Of Carnage" enthält, tight und souverän. Leider ist hier schon nach einer halben Stunde Schluss.

Exposed Guts haben es im Anschluss daran nicht einfach. Zwar sind inzwischen ein paar Headbanger mehr in der Halle anzutreffen, doch Exposed Guts können diese nicht wirklich überzeugen. Die ersten Soli gehen wohl aufgrund nicht unbeträchtlicher Nervosität etwas in die Hose, danach lockern die Jungs aber ein wenig auf. Auch das Publikum, das dem Death-lastigen Sound der NRWler zunächst eher reserviert lauscht, taut ein wenig auf, auch wenn sich die Reaktionen insgesamt eher in Grenzen halten. Bezeichnend, dass das Death-Cover "Lack Of Comprehension" am Ende des Sets den Höhepunkt des selbigen darstellt und den meisten Applaus erntet.

Heimspiel dagegen für Medecophobic, auf die nicht wenige Leute gewartet haben. Mit ordentlichem Sound bolzt das Trio frisch nach vorne weg und wird sofort mit fliegenden Haaren und lautem Beifall nach den Songs belohnt. Im Laufe des Gigs bewegen sich immer mehr aus der Menge zum schnellen Material der Münchener und auch einige Circle Pits kommen zustande. Das Angebot von Sänger/Gitarrist Erinc, dem ersten, der mit einer Platzwunde aufwarten kann, ein T-Shirt zu schenken, nahm aber keiner der Anwesenden an. Egal, denn Medecophobic zeigen sich im Vergleich zum Gig mit Origin gereift und legen einen starken Gig vor, der für mich eines der Highlights des Abends sein sollte.

Von Over Your Threshold konnte man in den letzten Wochen und Monaten viele positive Berichte lesen und auch bei uns in der Redaktion kommen die Siegertsbrunner immer recht gut weg. Entsprechend gespannt bin ich auf diesen Auftritt, werde aber nach diesem Gig kein großer Fan der Band. Sicherlich zeigen Over Your Threshold eine tighte Performance und legen eine reife spieltechnische Leistung vor, doch der Death Metal-lastige Thrash Metal spricht mich nicht an. Der Mitmachfaktor im Publikum hält sich ebenfalls in Grenzen, Over Your Threshold schaffen es aber, sich im Laufe der Spielzeit etwas freizuschwimmen und immer mehr Leute zum Mitmachen zu ermuntern. Am Ende ein ganz netter Gig.

Symbiontic haben wie auch Exposed Guts vorher schon einen schweren Stand beim Münchener Publikum. Das zeigt sich zum einen nicht nur sehr reserviert, sondern zum anderen auch wenig zahlreich. Dabei klingt die Musik der Dortmunder alles andere als schlecht, doch trotz guter Songs können oder wollen sich die Anwesenden nicht aufraffen, mit den Jungs eine zünftige Party zu feiern. Stattdessen verlassen immer mehr Gäste den Platz vor der Bühne. Schade eigentlich, denn Symbiontic sind definitv mit die bewegungsfreudigste Band bisher.

Danach durfte sich wieder die härtere Fraktion unter den Zuschauern freuen, denn die Death-Grinder Jack Slater geben ihr Stelldichein. Die Jungs überzeugen nicht nur durch knackiges Songmaterial, sondern wissen auch mit witzigen Ansagen zu punkten. Da Jack Slater aber mit nur einem Gitarristen da sind, weil der zweite "gerade seine Sexualität entdeckt und in Bayern nur hässliche Menschen zugegen sind", fehlt der Combo trotz gutem Sound meiner Meinung nach etwas der Druck. Das wieder mal etwas reservierte Publikum verhindert dagegen nicht, dass die NRWler viel Spaß haben und sich mächtig ins Zeug legen, so dass am Ende für mich der bisher beste Gig des Abends zu Buche steht.

Auf Sinners Bleed und deren Frontdame Priscila Serrano bin ich sehr gespannt, denn die Songs auf deren MySpace-Seite versprechen feinen Death Metal mit fiesem Gesang. Und die Jungs und das Mädel halten dann auch, was die vorab gehörten Tracks versprechen. Schnell wird klar, dass Sinners Bleed keine Gefangenen machen, die Lieder werden meist höllisch schnell aber gleichzeitig technisch versiert ins Publikum gefeuert und Priscilla macht als Anheizerin und Sängerin einen hervorragenden Job. Mit ihrer Form des Death Metals zwischen Cryptopsy und Suffocation können Sinners Bleed dann auch bei den Zuschauern punkten, Haare fliegen, Fäuste werden gereckt und auch ein kleiner Pit kommt zustande. Sinners Bleed werden abgefeiert und für ihre Leistung schließlich mit Zugabeforderungen belohnt, die auch prompt erfüllt werden.

Leider ist zu diesem Zeitpunkt der Zeitplan soweit verschoben, dass ich von Obscura nur noch den ersten Song mitbekomme, denn anstatt um 00:20 Uhr ihr Set zu beenden, beginnen die Jungs ihr Set erst um diese Uhrzeit. Da ich aber die letzte S-Bahn erreichen muss, endet der Bericht hier mit dem Fazit, dass das Deathfest überwiegend starke Bands zu bieten hatte, die aber insgesamt mehr Publikum verdient gehabt hätten.

Lord Obirah

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