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Konzert-Bericht

Neaera, Aborted & Textures

Suffer And Die Tour 2008

Viper Room, Wien 18.10.2008

Mein erstes Konzert im Nachbarland beinhaltet dann auch ein ganz schön heftiges Package, denn die Suffer And Die-Tour mit Neaera, Aborted und Textures macht in Wien Halt. Neben mir freuen sich ca. 200 weitere Gäste auf diese Bands und somit ist der Viper Room verhältnismäßig gut besucht. Der Viper Room ist von der Größe her vergleichbar mit dem Titanic City, allerdings etwas anders aufgebaut. Um ihn zu erreichen muss man zweimal in die Tiefe steigen. Der Konzertraum ist ein knapp zehn Meter breiter länglicher gewölbter Schlauch. Die Bühne ist entsprechend klein, dahinter befindet sich der Backstagebereich und die Garderoben für die Besucher. Im Schlechtfall steht das Publikum also den Musikern im Weg, wenn die auf die Bühne wollen. Im vorderen Bereich ist auf der einen Seite eine längliche Theke mit Platz für DJ bzw. Mischpult, gegenüber davon sind Sitzgelegenheiten und Tische platziert.

Den Anfang des Konzertabends bestreiten die Holländer Textures, die mit ihrem neuen Album Silhouettes vor Kurzem von fast allen Seiten mit Lob bedacht wurden. Entsprechend gespannt bin ich auf den Auftritt des Quintetts und was soll ich sagen? Textures erfüllen alle meine Erwartungen und übertroffen diese sogar. Die Jungs zocken ein unglaublich tightes Set, das die ersten Reihen sofort steil gehen lässt. Trotz aller Komplexität der Songs wird gepogt und gebangt was das Zeug hält und das nicht nur vor der sondern auch auf der Bühne. Textures gehen im Rahmen der kleinen Bühne ab wie die berühmte Katze vom Schmidt und stacheln das Publikum dadurch nur noch mehr an. Sehr, sehr geiler Auftritt, der mit seinen 30 Minuten viel, viel zu kurz ausgefallen ist.

Im Anschluss daran wird es sehr viel geradliniger, zumindest was das Songmaterial betrifft. Aborted heizem dem Viper Room weiter ein und ernten dafür einerseits viel Beifall, andererseits aber großes Staunen, denn was die Jungs an ihren Instrumenten abliefern ist nicht mehr feierlich. Die tobende Menge vor der Bühne ist ein ganzes Stück angewachsen und feiert die Band nach allen Regeln der Kunst. Moshpit, Circle Pit, Wall Of Death, alles ist vorhanden, das Publikum frisst Aborted aus der Hand und verwandelt den Viper Room in einen großen Haufen fliegender Haare und schwitzender Leiber. So viel Aktion vor der Bühne erfreut natürlich auch die Band, die sich mächtig ins Zeug legt, um den Anwesenden einen ansprechenden Auftritt zu bieten. Das gelingt ihnen auch ohne Probleme und so werden Aborted nach knapp 45 Minuten schweißtreibender Arbeit unter lautem Jubel und Beifall in den wohlverdienten Feierabend verabschiedet.

Wie Neaera diesen Auftritt noch toppen wollen ist mir zunächst ein wenig schleierhaft, doch kaum werden die ersten Töne durch die PA gejagt, gibt es kein Halten mehr. Der tobende Mob fällt noch größer aus als bei Aborted und gibt von Anfang an Vollgas. Das beeindruckt die Jungs von Neaera ziemlich, die diesen Auftritt schließlich als eine Art Befreiungsschlag werten und kurzerhand zum bisher besten Gig der noch jungen Tour ernennen. Befreiungsschlag deswegen, weil Neaera bei ihren bisherigen Auftritten immer durch ein Absperrgitter vom Publikum getrennt waren. Die neu gewonnene Freiheit wusste Sänger Benny Hilleke auch gleich zu nutzen und ließ sich das ein oder andere Mal von den Anwesenden auf Händen tragen. Die nahmen dieses Engagement natürlich dankbar an und mobilisierten ihrerseits die letzten Energiereserven, um zum Gelingen diverser Circle Pits und einer massiven Wall Of Death beizutragen. Zum Dank gibt es von Neaera auch einige Flaschen Wasser, damit der Wasserverlust seitens des Publikums zumindest ein wenig ausgeglichen werden konnte. Im Endeffekt ist dies aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein, egal, summa summarum geht es gut 60 Minuten Vollgas durch einen energiegeladenen Gig, der schließlich in einer Zugabe gipfelt und nach knapp 70 Minuten sein Ende findet. Hätte nicht gedacht, dass Neaera dem Publikum derart einheizen würden, gerade im Hinblick auf die durchaus anspruchsvollen Vorbands.
Am Ende steht ein sehr geiler Konzertabend mit drei hochengagierten Bands und dementsprechend verlassen nur zufriedene Gäste den Viper Room.

Setlist Textures:
The Sun's Architect
Swandive
Stream Of Consciousness
Storm Warning
Regenesis

Lord Obirah

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