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Konzert-Bericht

Eisbrecher & Weto

Elserhalle, München 30.12.2007

(Fotogalerie)

Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa, es gibt sie. Es gibt sie also doch noch! Abseits des längst ausgetretenen Pfades der Mammuthallenkonzerte, bei denen man sich durch drölfzig Vorbands kämpfen/warten/hören muss, um letztendlich einen Headliner kredenzt zu bekommen, der vor halb leerer Halle (schließlich ist die letzte S-Bahn schon am Bahnsteig) eine kurze Show hinlegt war dieser Abend wahrer Balsam für die geplagte Seele. Ein würdiger Headliner, ein würdiger Support-Act. So soll es sein. Eisbrecher luden in ihrer Heimatstadt zum Jahresausklang und viele folgten dem Ruf der Band. Bereits am Einlass machte die bange Kunde die Runde, dass es nur noch wenige Restkarten an der Abendkasse zu erwerben galt. Und so kam es, wie es kommen musste: der letzte Gig von Eisbrecher in diesem Jahr fand vor ausverkaufter Halle statt. Die Stimmung war gut, da konnte auch die lange Wartezeit an der Garderobe nicht dagegen anstinken.

Weto begannen ihren Set mit leichter Verspätung um kurz nach 20:00 Uhr. Und die Jungs wurden vom ersten Ton an gefeiert. Während ich mir noch überlegte, woher ich diese markante Stimme denn kannte, brachte Sänger Thomas Lindner nach kurzer Zeit selbst Licht ins Dunkle. Bei Weto handelt es sich um die zweite Spielwiese von Schandmaul-Musikern, die sich hier so richtig austoben konnten. Die Mucke kann man als eine Mischung aus eben Schandmaul und der Letzten Instanz beschreiben, gewürzt mit dem ein oder anderen rammsteinartigen Riff. Oder wie es Thomas selbst so schön sagte: "Wir spielen nicht nur Country, auch Western." Den Fans war das jedenfalls egal, jeder Song erntete den verdienten Beifall, auch wenn die Mucke nur ein paar Wenige zum Bangen animierte. "Flucht", "Wieder Allein", "Tief" oder der Titelsong des aktuellen Albums, "Das 2weite Ich", verfehlten ihre Wirkung nicht, was nicht zuletzt an Sänger Thomas lag, der regelrecht in den Songs aufging und zudem über die gewisse Ausstrahlung verfügt, die einen guten Fronter ausmacht. Die Lichtshow tat ihr Übriges dazu, wurden doch die Farben verbannt und nur mit weißen Scheinwerfern gearbeitet, die die Bühne in ein Spiel aus Licht und Schatten verwandelte. Einziges Manko war hier jedoch die Platzierung des Schlagzeugers und des Keyboarders, die jeweils links und rechts am Bühnenrand aufgestellt waren. Zwar ist gerade der Schlagwerker hier näher am Volk und kann sich auch besser "über die Schulter" sehen lassen, jedoch waren gerade die beiden Bühnenränder schlecht ausgeleuchtet, so dass diese beiden über die Spielzeit ein wahres Schattendasein fristen mussten.
Der Stimmung tat dies jedoch keinerlei Abbruch, jeder Song wurde während der 50 Minuten (!!!) Spielzeit abgefeiert. "Phantasie" und "Wolfsherz" bildeten sodann den Abschluss eines sehr unterhaltsamen Gigs. Doch damit gab sich die ausverkaufte kleine Elserhalle nicht zufrieden und holte Weto wieder zurück auf die Bühne. Bei der Zugabe "Feuertanz" wurde noch mal alles gegeben, bevor die Band und die Fans glücklich in die Pause entlassen wurden.

Eisbrecher
Nach einer recht langen Umbaupause war es dann soweit, Eisbrecher kamen, sahen und siegten auf breiter Front. "Kein Mitleid" bildete den Einstieg in rund 100 Minuten Eisbrecher. Mit einem "Hallo München, ihr seid aber viele..." begrüßte dann Alexx (Vocals) die ausverkaufte Halle. Sehr souverän führte der Kapitän der MS Eisbrecher durch das Programm. Sei es die Erwähnung der neuen Sonnenbrillen ("Rita, die neuen Brillen sind da, sehen echt geil aus. Vor allem sieht man die Tränensäcke dahinter nicht mehr") oder der stetige Hinweis auf das in Bälde geltende Rauchverbot und die weiterführenden Konsequenzen, wie Einmarsch des SEK der Polizei usw. "Wilkommen Im Nichts" und "Antikörper" waren die nächsten Stationen auf der Kreuzfahrt, bevor die Kapitänsrobe angelegt und die Eispickel in die Hand genommen wurden. Da wusste jeder, dass "Eisbrecher" folgen würde. Mit "Angst?" nahm die MS Eisbrecher weiter Fahrt auf, bevor es mit "Dornentanz" etwas gemäßigter wurde. Aber nur, um gleich wieder durchstarten zu können mit "Phosphor". "Ohne Dich" wurde allen anwesenden Singles gewidmet, die das anstehende Silvester allein durchstehen müssen. Zwischen den Songs wurde immer wieder gerne mal darauf hingewiesen, dass man noch rauchen dürfe, auch die Nichtraucher. Hierzu gab Alexx auch gern die ein oder andere Kippe aus. Mit seiner schwarzen Ironie bekannte er sich auch dazu, die "Jugend" zum Rauchen zu verführen, aber "irgendwer muss die Jugend ja davon abhalten, in U-Bahnhöfen Rentner halb tot zu prügeln", wie er meinte. Traurig, aber wahr. Dass speziell München der Band einen derartig genialen (weil ausverkauften) Jahresabschluss bescherte, wurde ebenfalls mehrfach von Alexx entsprechend gewürdigt. Nach "Schwarze Witwe" vom Debut wurde es dann etwas lichter auf der Bühne, nur Alexx und Gitarrist Jürgen machten es sich auf Barhockern in der Mitte der Bühne gemütlich. Was nun folgte, war eine kurze Rede über Howard "Howie" Carpendale, bei dem sich Eisbrecher laut Aussage Alexx musikalisch bedienten. Nachdem dann noch "fachmännisch" Textblätter im Publikum vereilt waren, wurde "Ti Amor" zum Besten gegeben. Und das nicht nur von den beiden Musikern. Die Halle sang lautstark mit und sogar ein Moshpit wurde zu Ehren dieses Songs ins Leben gerufen. Das Jürgen und Alexx dabei wie Klaus und Klaus aussahen, gaben sie selbst zu. Nach "Fanatica" (ergänzt um die Textzeilen "der Weihnachtsspeck muss weg") war dann erst mal Schluss.
Aber nicht lange, denn die Fans hatten noch lange nicht genug. "Mein Blut" wurde von Alexx mit den ersten Textzeilen von Rammsteins "Heirate Mich" eingeläutet, bevor bescheiden auf den Hitsong schlechthin übergeleitet wurde. Die Rede ist klar von "Miststück" aus Megaherz-Zeiten, bei dem die üblichen Mitsingspielchen gemacht wurden. Zwischendurch legte Alexx noch eine Clawfinger-Einlage aufs Parkett, die sich gewaschen hatte. Danach verabschiedete sich die Band abermals. Doch auch jetzt noch wollte keiner nach Hause gehen und so wurde mit "Freisturz" noch ein finaler Song zum Besten gegeben. Dann war allerdings wirklich Schicht im Schacht und die Lichter gingen an. Während sich die ersten in einem ungeordneten Haufen an der Garderobe drängelten, konnte man noch die Chance zu einem Foto mit den durch die Menge schleichenden Musikern nutzen.
Eisbrecher

Wer wollte, konnte den Abend noch in der benachbarten Garage bei der After-show-Party ausklingen lassen, jedoch war es dort mehr als nur voll. Ein mehr als gelungener Abend und ein würdiger Abschluss des Jahres. Danke Eisbrecher.

Setlist Eisbrecher:
Kein Mitleid
Willkommen Im Nichts
Antikörper
Eisbrecher
Angst?
Dornentanz
Phosphor
Taub-Stumm-Blind
Ohne Dich
Leiden
Vergissmeinnicht
Schwarze Witwe
Ti Amor
Fanatica
---
Mein Blut
Miststück
---
Freisturz

Ray

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