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Konzert-Bericht

Subnotes, K.N.O.P.F. & Atomik Kitchen

Neuland, München 09.11.2007

Ach du schöne Pulverturm-Zeit, wo bist du geblieben. Manchmal wird einem ganz anders zumute, wenn man an die schönen Abende in dieser Münchner Institution zurück denkt. Was gab es da nicht alles für Events und Happenings... Eines dieser Events ist nun wieder zu neuem Leben erwacht, nämlich Tribute To The Best, welches Donnerstags (einmal im Monat) den Turm so richtig rockte. Geraume Zeit nach dem offiziellen Ende hat man sich nun in das Neuland begeben, um die guten alten Zeiten wieder aufleben zu lassen. Dabei hat man sich nicht nur auf die bewährte musikalische Mischung verlassen, etwas Neues musste her. Und so hat man für den Abend kurzerhand noch drei Bands organisiert, die schon zur frühen Stunde die Anwesenden gut einstimmten und für ordentlich Stimmung sorgten, bevor es später dann mit DJ Mr. Orange und J.D. Fontana lustig weiter ging.

Kurz nach acht traf ich im Neuland ein und hatte so noch etwas Zeit, die Räumlichkeit auf mich wirken zu lassen. Und ich muss sagen, der erste Eindruck war durchwegs positiv. Nette Location, die für kleinere und auch mittlere Bands geeignet erscheint. Eine schöne Thekenfront mit freundlicher Bedienung, auf der anderen Raumseite eine (oder mehrere) Ledercouchen, die zum gemütlichen Sit-in einluden. Klar, dass diese Sitzgelegenheiten sofort belegt waren und auch im Laufe des Abends kaum frei wurden.

Gegen 20:45 Uhr war es dann für die erste Band des Abends soweit, Atomik Kitchen betraten die Bühne. Bereits zu diesem Zeitpunkt waren schon nicht gerade wenige Leute anwesend. Gut, voll ist was anderes, aber zu dieser frühen Stunde kann man sich über fehlenden Zuspruch wahrlich nicht beklagen. Bemerkenswert war zudem, dass diese Leutchen viel Lärm machten, und die Bandleistung entsprechend honorierten. Da können sich manche Fans echt eine Scheibe von abschneiden. Die Musik des Quartetts kann man als Deutsch-Rock bezeichnen, der hin und wieder die Grenze zum seichten Punk-Rock streift. Die Songs liefen gut rein und machten auf jeden Fall Laune. Das A-Team Intro zu Beginn des Sets passte in meinen Augen zwar nicht wirklich zu den Songs, aber was soll's. Ein eher schüchternes "Wir sind Atomik Kitchen, schön, dass ihr da seid..." brachte der Band noch weitere Sympathiepunkte ein. Einziger kleiner Wermutstropfen: stellenweise waren die Songs für meinen Geschmack etwas zu ruhig angelegt, was auf Dauer den Drive raus nahm. Aber das ist nur meine Meinung, die meisten gingen bei den rockigeren Passagen gut mit und feierten. Die Bühne war relativ klein gehalten, so dass der Bewegungsradius der Jungs recht eingeschränkt war. Am Besten war jedoch der mobile Merch-Stand der Band: eine umgehängte Obstkiste, in der es neben den obligatorischen CDs auch Damenunterwäsche käuflich zu erwerben gab. Mit Zugabe-Rufen wurde die Band nach einer guten dreiviertel Stunde verabschiedet.

Eben noch vor der Bühne, nun auf der Bühne: die Jungs von K.N.O.P.F. kamen in schicken Matrosen-Outfits die Treppe runter und bahnten sich einen Weg zu Bühne, wo es erst mal galt, den Schlagzeuger lasziv zu entkleiden, natürlich unter lautem Beifall. Nach diesem Einmarsch platzierte sich selbiger erst mal hinter der Schießbude und wirkte irgendwie zu groß. War das Schlagzeug eingegangen? Egal. Nun ging es wesentlich flotter zu als noch bei Atomik Kitchen. Zu diesem Zeitpunkt waren auch schon um einiges mehr zahlende Gäste anwesend, so dass der Platz vor der Bühne dichter bevölkert wurde, auch wenn sich keiner so recht an den Bühnenrand traute. K.N.O.P.F. war das jedoch egal, sie rockten wie die ganz Großen. Allen voran der Mann am Bass, der gleichzeitig das Sprachrohr war. Selten so ein Bühnentier gesehen. Er poste und gab ganz den Rockstar, als ob er vor Tausenden spielte. Leider war jedoch der Sound nicht optimal abgemischt, zumindest von meinem Standpunkt aus waren die Drums zu laut, dafür die Vocals zu leise, so dass selbst die Ansagen nicht ganz ankamen. Aber egal, den Fans gefiel's und es wurde auch zum Punkrock mit Ska-Einschüben getanzt. Beim Cover von "Killing In The Name Of" war dann auch für die Mattenschwinger der Zeitpunkt gekommen, den Haargummi zu lockern. Ein gelungener Gig, der einen besseren Sound verdient hätte. So schlichen sich aufgrund der nicht verstandenen Ansagen/Späßchen leider ein paar Längen ein.

Die Subnotes beschlossen dann den Konzert-Teil des Abends. Das Feld vor der Bühne war noch ein klein wenig voller geworden, was u.a. auch daran lag, dass sich die Musiker der vorangegangenen Bands dort eingefunden hatten um ebenfalls zu feiern. Die Band bezeichnet ihren Stil als Hardcore-Punk, was man so stehen lassen kann. Schön gerade aus, einfach mittenrein, ohne Schnörkel. Und genau die haben in meinen Augen im Laufe des Sets etwas gefehlt. Zwar rotzten sie sich ordentlich durch ihren Set, aber etwas mehr Abwechslung wäre schön gewesen. Den meisten war das jedoch egal, denn schon bald machten sich die ersten Ausziehn-Rufe breit, die Sänger Robert Schellander galten. Jener versuchte sich zwar noch zu "wehren" doch der Aufforderung nach Bezahlung kamen die Fans nicht nach, und so entledigte er sich dann doch kurzerhand seines Shirts (Zitat: "Ich bin schon mal billiger hergegangen"). Der Grund für die Rufe zeigte sich dann auch dann, ist Robert doch vorn und hinten zutätowiert. Da hat man was zu gucken. Auch bei diesem Set war bei dem ein oder anderen Song Bewegung bei den Fans, entweder beim Tanzen oder beim Bangen, je nach Lust und Laune. Der Sound war leider etwas breiig abgemischt, was den Songs etwas den Druck nahm. Doch egal, alle hatten ihren Spaß und nur darauf kommt es doch letztendlich an, oder?

Gegen elf Uhr war es dann soweit, die Plattenteller bzw. CD-Schächte fingen das Rotieren an, nachdem die Bühne abgeräumt war. Und wie in den guten alten Pulverturm-Zeiten war hier das Augenmerk auf eine gute Mischung gelegt. Von seichtem Pop-Rock, über Partymucke (Rocky Horror Picture Show) bis hin zu deftigen Klängen (SLAYER!!!) war für jeden was dabei. Und so bunt wie das musikalische Programm war, so bunt waren auch die Gäste gemischt. Egal ob "Normalo", Goth, Punk oder Metaller, alle waren eng beisammen und gönnten jedem seinen ganz eigenen Geschmack. So soll es doch sein. Und weil der Abend so gut verlaufen ist, ist auch schon der Folgetermin anfixiert: am 14.12.07 geht es in die nächste Runde, wieder mit Bands als "Vorprogramm", bevor es dann wieder heißt: A Tribute To The Best!

Ray

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