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Konzert-Bericht

Subway To Sally

Nackt II

Kulturspeicher, Regensburg 15.04.2007

Niemand hatte ernsthaft mit dem überwältigenden Erfolg der "Nackt"-Tour im letzten Jahr gerechnet, so Drummer Simon Michael. In der Regel kommt es selten vor, dass Touren selbst bei großem Zuschauerzuspruch neu aufgelegt werden... dies steht im Widerspruch zu früheren Äußerungen der Bandmitglieder, die Nackt-Tour sei einmalig gewesen und würde auf lange Zeit die einzige Akustiktour von Subway To Sally bleiben. Mit der "Nackt II Tour" hat man diese Klippe mehr oder minder elegant umschifft.
Trotzdem freute uns die Zweitauflage der Akustik-Tour von Subway To Sally im malerischen Regensburg - kein schnöder Neuaufguss, sondern eine Reise durch alle im Verlauf der Tour ausgelassenen Regionen. Die fast schon sommerliche Frühlingswärme erleichterte uns gnädig die Wartezeit vor dem Kulturspeicher, bis ab ca. 19:30 Uhr die ersten Mattenschwinger in die überschaubare Halle gelassen wurden. Der Kulturspeicher in Regensburg dürfte wohl nur wenigen bekannt sein, deswegen wollen wir einige Worte über ihn verlieren: Hässliches Bauwerk aus Beton mit erfreulich moderner und sauberer Inneneinrichtung, guten Sanitäranlangen und einer vernünftigen Akustik - nettnett. Der Saal selbst war recht lang gezogen und fasste in etwa 500-600 Leute, die Rückwand an der Bühne war mit dem bekannten Schmuck der Akustik-Tour dekoriert, drei Kirchenfenster aus Kunststoffplanen ließen den Raum fast wie eine Kirche wirken. Ein beabsichtigter Effekt? Wie üblich führte uns unser Weg zum Stand mit den Merchandise-Waren, der aber bis auf übliche Preise nichts Neues zu bieten hatte. So wie es den Anschein hatte, gab es für den zweiten Teil der Tour kein neues T-Shirt, doch der Eindruck kann durchaus täuschen. Wer dazu mehr weiß, möge sich melden ;).

Speisen und Getränke hielten sich preislich im Mittelfeld, das angebotene Pils von der Marke Thurn und Taugtnix schlug mit 2,50 Euro für einen Drittelliter ordentlich im Geldbeutel ein, wurde deswegen von den meisten Gästen (zu Recht) relativ stiefmütterlich behandelt. Sehr auffällig war die ruhige, leicht gespannte Atmosphäre - das wie immer bei Subway To Sally-Konzerten relativ manierliche Publikum wartete mehr als geduldig auf den Auftritt der Band, der mit einer halben Stunde Verspätung noch im Rahmen lag. Der Empfang war überwältigend: Die Truppe genoss jede Minute ihres Auftritts und legte mit der enorm langen und reichhaltigen Setlist eine tolle Auswahl ihrer Songs vor, die ihresgleichen sucht. Die Liedreihenfolge war zwar leicht verändert worden, stimmte im Wesentlichen aber mit der Setlist überein, die Kollegin Kara im Bericht letztes Jahr mehr als ausführlich notiert hatte.
Was den Sound betrifft, gab man sich wie zu erwarten keinerlei Blöße: Die bandeigenen Tontechniker zauberten aus den Möglichkeiten des Raumes das absolute Optimum, so einen glasklaren und angenehmen Klang konnte ich bis zu diesem Tag nur selten erleben. Im Interview dazu mehr.
Offensichtlich hatte die Band vor allem Songs von der kritisch gesehenen Scheibe Engelskrieger bewusst außen vor gelassen, der Schwerpunkt lag in erster Linie auf Alben wie Bannkreis oder Foppt den Dämon!, ab und an gab es noch Ausflüge Richtung der Hochzeit-CD oder der MCMXCV zu vermelden. Nord Nord Ost war zu meiner großen Überraschung gar nur mit einem Song, "Sieben" vertreten, der logischerweise an siebter Stelle in der Playlist folgte.
Ebenso tief hat mich die stimmungsvolle und genau auf jeden Takt abgestimmte Lightshow beeindruckt, die eine nahezu besinnliche Atmosphäre schuf. Die von Natur aus eher rockigen Songs kamen in ihrer akustischen Version mindestens genauso fetzig rüber, gewannen durch die stimmigen Arrangements viel an Atmosphäre. Ruhigere Stücke profitierten sowieso von der eher feierlichen Atmosphäre.
Wie immer gaben Zuschauer und Band alles, was die Klimaanlage (falls es überhaupt eine gab oO) hoffnungslos überforderte: Nach einer Stunde war die Hitze im Kulturspeicher jenseits von gut und böse, beim Verlassen der Halle erlitt jeder einen regelrechten Kälteschock: Draußen war es locker 20 Grad kühler als im Konzertsaal - die Band bekam diese Hitze unter den mehr als zwei Dutzend Scheinwerfern umso mehr zu spüren. Nach zwei Zugaben und mehr als 150 Minuten Spielzeit konnten sich die erschöpften Musiker endlich ihre verdiente Erholung gönnen, anbetracht dieser Energieleistung mehr als verständlich. Wer noch die Gelegenheit hat, sollte sich dieses Ereignis der Extraklasse auf keinen Fall entgehen lassen, Unschlüssigen sei hierzu der Genuss der DVD angeraten ;)

Robert

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