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Festival-Bericht

Kaltenbach Open Air

mit Sodom, Carpathian Forest, Unleashed, Dismember, Plenty Suffering, Devanic, Darkside, Severe Torture, Skyforger, Koldbrann, Ensiferum, Hatesphere, Legions Descend, Empyre, Asmodeus, Moonsorrow, God Dethroned & Lord Belial

Festivalgelände Spital am Semmering, Spital am Semmering 14. & 15.07.2006

(Fotogalerien: Kaltenbach2006 Freitag, Kaltenbach2006 Samstag)

Samstag, 15.07.2006

Wen ich da am nächsten Tag als erste zu Gehör bekam, kann ich beim besten Willen nicht sagen. Laut Programm sollten die Österreicher Profound spielen, doch auf der Bühne standen Ungarn. Überhaupt wurden zuwenig mit dem Publikum kommuniziert, so dass der ein oder andere nicht wusste, wer denn gerade auf der Bühne steht.
Die Wie-auch-immer-sie-heißen-Ungarn spielten ihren Death Metal vor einer Handvoll Leuten, die es sich mit Bierbänken vor der Bühne bequem gemacht hatten. Auffallend war die eigenartige Wickeltechnik, mit der der Sänger das Mikrophonkabel um seinen Arm schlang und so mit ihm zu einer Einheit verschmolz. Zum Besten wurde auch eine Coverversion von Bloodbath ("Buried By The Dead") gegeben, die etwas Beifall erntete. Ansonsten riefen noch die wenigen Deutschkenntnisse der Marke "Ich möchte eine rasierte Muschi" oder "Plattensee, Gulasch, Kapuzenpulli" einige Lacher hervor. Mehr gibt's nicht zu berichten.

Ebenso wie die namenlose Vorgängerband hatten Legions Descend mit technischen Problemen zu kämpfen, seien es nun Rückkopplungen oder stellenweiser Totalausfall, was zu einigen Diskussionen des Gitarristen mit dem Mischer führte. Mit "Sorry, mia ham uns des aa anders vorgstellt" versuchten sie noch zu retten, was es zu retten gab, jedoch bekamen sie für ihren Death Metal lediglich schwachen Höflichkeitsapplaus. Der Sänger war mit diesem Gig auch alles andere als zufrieden, wie er mir später mit "des waren ned wirklich wir" zu erklären versuchte.

Mit ähnlichen Problemen, die sich den ganzen Tag hindurch zogen, hatten auch Empyre zu kämpfen. Zwar legte sich der Fronter ganz gut ins Zeug und versuchte die wenigen Anwesenden zu animieren, doch es blieb bei dem Versuch. Musikalisch konnten sie mit ihrem Death Metal durchaus den ein oder anderen Banger auf ihre Seite ziehen, doch für große Euphorie war es definitiv noch zu früh.

Pünktlich zu den Blackies Asmodeus fand ich mich wieder auf dem Gelände ein. Dass der Prügel Black Metal der Österreicher angesagt war zeigte sich an den nicht wenig anwesenden Fans und den vielen hochgereckten Pommesgabeln. Wieder auf vier Mann angewachsen zelebrierten sie ihren kompromisslosen Black Metal, auch in Anbetracht, dass Osram noch in voller Pracht herunter brannte. Doch auch hier waren die technischen Probleme zugegen, doch tat dies Songs wie "The Beast In Twilight" oder dem abschließenden "Servitus In Aeternitatem" keinen Abbruch. Ein geiler und eindrucksvoller Gig, der entsprechend belohnt wurde.

Das die Alpenländer weiterhin sehr auf Finnen Metal stehen, wurde schnell klar, als Moonsorrow ihren Set begannen. Volles Auditorium und eine geile Stimmung, wohin das Auge auch blickt. Und als Fronter Ville Sorvali auch noch verkündete, dass sie hier seien für Apres-Ski, hatten sie eh schon gewonnen. Überall fliegende Matten und eine tolle Show machten diesen Gig zu einem Erlebnis. Schade, dass auch hier die Probleme anwesend waren. Mit viel Beifall beendeten die Finnen ihren Set leider wieder viel zu früh.

Beim Gig von Moonsorrow bahnten sich die Holländer noch ihren Weg im Van zum Backstage Bereich und nun stehen sie schon auf der Bühne. Was bei dem Gig von God Dethroned schnell klar wurde: es geht auch mit einem druckvollen Sound und ohne technische Probleme. Die Jungs hatten wohl ihren eigenen Mischer mit dabei, denn anders ist der Unterschied im Sound nicht mehr zu erklären. Klar, präzise und druckvoll fett kamen die Songs aus den Boxen. Es war zwar wieder etwas leerer geworden vor der Bühne, doch mit ihren Songs "Boiling Blood", "The Warcult", "Soul Sweeper" und "The Tombstone" können sie nichts falsch machen. Die Jungs verstehen einfach ihr Fach und so wurden die God Dethroned-Rufe vom Gitarristen einfach mit einem breit grinsenden "Shut Up!" quittiert. Die Holländer hatten auch einen neuen Song im Gepäck, der auf der im Oktober erscheinenden CD enthalten sein soll. Großartige Veränderungen braucht der geneigte Fan jedoch nicht zu befürchten, God Dethroned sind ihrer Linie auch anno 2006 treu geblieben. Dieser kleine Vorgeschmack lässt einem jedenfalls schon mal das Wasser im Munde zusammen laufen ob des neuen Longplayers. Geil!

Mit rund 20 Minuten Verspätung enterten die Schweden Lord Belial die Bühne. Zu dieser fortgeschrittenen Uhrzeit waren die Reihen mal wieder etwas lichter vor der Bühne und auch die Reaktionen hielten sich auf "Lord Of Evil Spirits", "Satan Divine" und "Lamia" eher zurück. Zu diesem Zeitpunkt ist die Security endlich auf die Idee gekommen, nur noch Presseleute in den Fotograben zu lassen, was die Arbeit wesentlich erleichterte. Lord Belial mühten sich zwar ab, aber so richtig gute Stimmung wie noch bei den Vorgängern wollte nicht aufkommen. Dazu waren wohl die Fans schon zu müde. Schade drum.

Bei Unleashed war man gespannt, ob sie wieder mit "Winterland" ihren Set eröffnen sollten. Doch nach einem "Welcome Warriors" stiegen sie mit "Never Ending Hate" in ihren Set ein, gefolgt von "Don't Want To Be Born" und "To Asgaard We Fly". Die Stimmung war wieder sehr gut bei den Fans, auch bei dem obligatorischen Mitsingspielchen bei "Death Metal Victory" wurde kräftig mitgegrölt, auch wenn ich das schon anderweitig euphorischer erlebt habe. Am Rande sei erwähnt, dass die Techniker auch hier Probleme mit dem Backdrop der Band hatte. Erst hing es gar nicht, dann schief und zum Schluss dann ziemlich jenseits der Mitte der Bühne, wo es eigentlich hingehört. Auch hier wurde als Ausblick auf die im September oder Oktober diesen Jahres erscheinende CD ein neuer Song geboten, der "New Dawn Rising" betitelt wurde. Die Schweden sind dabei ihrer Linie treu geblieben, dieser Song trägt die Handschrift Unleashed. Ein schneller Song mit einem im Midtempo angesiedelten mittleren Part, der vorzüglich zum Rübeabschrauben geeignet ist. Den Brüller schlechthin brachte jedoch der Fan direkt hinter mir. Als Johnny ein "You Are Fucking Amazing" ins Mikro brüllte, kam von besagter Person hinter mir nur ein knochentrockenes "So, amazing samma also". KULT! Nach einer Stunde war dann nach "Into Glory Ride" Schluss. Doch damit gaben sich die anwesenden Fans nicht zufrieden und Unleashed mussten nochmals für drei Zugaben auf die Bühne ("Victims Of War", "Winterland" und "The Longships Are Coming"). Doch auch danach musste noch "The Immortals" zum besten gegeben werden, bevor sich Johnny mit "Unleashed will return" endlich verabschieden konnte. Ein guter Gig, der jedoch "Before The Creation Of Time" schmerzlich vermissen ließ.

Als die deutschen Thrash Urgesteine Sodom ihren Set beginnen konnten, war es schon arg spät. Und auch saukalt. Doch viele ließen sich diesen Gig nicht entgehen, anscheinend war wie auf einmal die ganze Müdigkeit aus den Köpfen der Fans verschwunden. Es wurde gebangt und auch der ein oder andere Surfer machte sich auf den Weg. "Among The Weirdkong" markierte den Einstieg in rund 70 Minuten Spielzeit, dem "Outbreak Of Evil" folgte. "Napalm In The Morning" bekam ich noch mit, bevor für mich dieses Festival seinen Ausklang nahm. Denn die müden und durchgefrorenen Knochen verlangten nach der horizontalen Lage, und so lauschte ich noch auf dem Heimweg den Klängen Sodoms und träumte von "Sodomy And Lust". Schön war's.

Ray

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