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Konzert-Bericht

Subway To Sally

Nackt Akustik-Tour

Backstage, München 04.05.2006

Unglaublich - das ist genau das Motto, unter dem dieser Abend stand. Denn es ist wirklich unglaublich, was alles abgelaufen ist. Es fing schon damit an, dass dieses Konzert fast vergessen worden wäre; dabei lagen die Karten schon wochenlang zu Hause.
Jedenfalls hetzte man sich in letzter Minute zum Backstage, um dort festzustellen, dass man falsch war. Naja, nicht ganz falsch, in das Werk musste man runter, also nicht in die gewohnte Halle, sondern gegenüber die Straße runter und dann links halten. Der riesige Leuchtpfeil hat geholfen. Man trat in eine Halle, die zu diesem Zeitpunkt (es war mittlerweile dreiviertel neun) schon sehr, sehr gut gefüllt war; man kann auch von richtig voll sprechen. Schaut ein bisschen aus wie ein Schwimmbad ohne Wasser; vom Eingang gesehen links natürlich die Bühne, ringsrum eine Art Galerie mit Geländer, und an einigen Stellen führten breite Treppen in der Mitte runter in's "Becken". Was zur Folge hatte, dass man von fast überall einen sehr guten Blick auf die Bühne hat. Und viel Platz gibt's auch; später stellten wir noch fest, dass es hintenrum noch ein gutes Stück weitergeht. Richtig gemütlich.

Die nicht allzu breite, aber tiefe Bühne war festlich dekoriert: Stühle mit sehr hohen Lehnen, die an Stücke vom Bretterzaun erinnerten, waren auf mehreren Ebenen aufgestellt. Die Stuhllehnen bekränzte jeweils ein Gewickel aus Kunst-Efeu. Ein kleines Schlagzeug und ein Mordshaufen Instrumente an einem der vordersten Stühle rundeten die Kulisse ab.
Um halb zehn(!) war es dann soweit: Subway To Sally betraten die Bühne und jeder ließ sich auf seinem Stuhl nieder. Ganz schön eng ist es da zu siebt... äh acht... Moment mal, acht? Jepp, die Subways hatten sich auf dieser Akustik-Tour um einen Cellisten mit dem unglaublichen Namen "B.Deutung" verstärkt.

Was jetzt folgte, war... naja... einfach unglaublich. Die Potsdamer hatten sich wirklich, wirklich in's Zeug gelegt. Die für diese Tour ausgewählten Lieder waren meisterhaft für diese Gelegenheit angepasst worden und nachdem dies bereits der vorletzte Gig der Tour war, konnten die Subways, bestens eingespielt, auch eine traumhafte Performance bieten. Es ist schlichtweg der Wahnsinn, wie sich die bereits im "Original" melodischen Stücke im Akustikgewand ausnahmen. So detailreich, so bezwingend, einfach unglaublich. Ich will eine CD! Keine Live-DVD (die wurde beim nächsten Gig in der Heimat in Berlin aufgezeichnet), keine Live-CD, sondern eine im Studio aufgenommene CD, so dass ich mir diese Perlen unter dem Kopfhörer reinziehen und jedes Detail genießen kann. Sind Subway-Songs so schon musikalisch nicht gerade ohne. Das merkt man jedoch oft nicht. Hier hat der Detailreichtum teilweise schlichtweg umgehauen. Allein was Frau Schmitt da mit ihrer Geige gemacht hat, einfach so zwischendrin, in den Soli, unglaublich. Oder der Meister, der Ingo Hampf. Zum Beispiel mit der "dicken Ruth", der Mandoline.

Die Setlist war für mich ziemlich überraschend; fand sich dort fast die gesamte Bannkreis, dafür gar nix von der Engelskrieger. Die Nord Nord Ost war anfangs auch nur mit Lied Nummer sieben, "Sieben", vertreten. Dafür wurden ganz, ganz, ganz alte Stücke ausgegraben, wie z.B. "Die Braut" oder die "Arche". Jepp, akustisch. Naja, nicht ganz. Denn der junge Simon, der Schlagzeuger, den man auf dieser Tour ziemlich gut gesehen hat und bewundern hat dürfen, der hat aus diesem kleinen Kit einen Lärm rausgeholt, das schaffen andere auf großen nicht. Überhaupt der Sound. Sowas von glasklar und differenziert, dabei nicht so übermäßig laut, dass Onkel Tinnitus gleich wieder vorbeischaut. Auch ohne Ohrenstöpsel gut zu vertragen. Herrlich. Ganz ohne Strom ging's dabei nicht ab; Mikros und Abnehmer mussten schon sein. Aber das war okay, sonst hämmert auch das kleine Schlagzeug alles in Grund und Boden. Jedenfalls waren die E-Gitarren und -bässe verbannt. Und auch das Schlagzeug kam keinesfalls immer zum Einsatz, sondern wenn's halt gepasst hat. Wie vorhin schon gesagt, sie haben sich wirklich, wirklich Mühe gegeben und das merkt man einfach. So entspannt habe ich die sieben, entschuldigung, acht noch nie gesehen. Ingo hat sogar gelächelt - mehrmals!! - was er sonst fast nie macht. Die Spielzeit war auch unglaublich, über 2 1/4 Stunden hat der Spaß gedauert. Sie hätten aber auch locker noch eine oder zwei Stunden dranhängen können, das hätte niemandem was ausgemacht. Das Publikum ging übrigens ab wie Zäpfchen. Auch die, die hinten auf der Galerie standen. Hände oben und getanzt!

Zum Schluss gab's noch zwei Lieder von der Nord Nord Ost, "Feuerkind" und das "Seemannslied". Fand ich persönlich ein bisschen seltsam, weil das doch recht traurige Lieder sind und man auf diese Art recht nachdenklich entlassen wurde. Vielleicht war genau das beabsichtigt? Egal. Es war jedenfalls - unglaublich.

Setlist:
Böses Erwachen
Das Rätsel
Minne
Ein Baum
Horo
Der Hofnarr
Sieben
Marie
Kruzifix
Alle, Psalite Cum Luya
Mephisto
Das Rätsel II
Kleid Aus Rosen
Abgesang
Unterm Galgen
Sanctus
Maria
Liebeszauber
Arche
Sag Dem Teufel
Die Braut
Carrickfergus
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Schlaflied
Ohne Liebe
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Julia Und Die Räuber
Feuerkind
Seemannslied

Kara

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