14 Headbänga online
Suche:
20.04.2024 Feuerschwanz
21.04.2024 1914
21.04.2024 Feuerschwanz
21.04.2024 Crypta
22.04.2024 Darius Rucker
23.04.2024 Marduk
Reviews (10417)
Navigation
Artikel des Tages
Review:
Ashura

Interview:
Obscurity

Live-Bericht:
Knorkator

Video:
Izegrim
RSS RSS
Atom Atom
 

Konzert-Bericht

Asmodeus, Moredhel & Nachtmahr

Garage deluxe, München 01.04.2004

Die Veranstalter des Metal Meridian Festivals luden zum "Black Battle Vol. 1" in die Garage und dem Ruf folgten ca. 50 Nasen, die dann vor den Toren der Garage geduldig auf den Einlass warteten. Der war nämlich ursprünglich für 20:30 Uhr geplant, verzögerte sich aber um eine gute Stunde auf 21:45 Uhr. Grund dafür war, dass beim Soundcheck ein Verstärker den Geist aufgab, was an defekten Kabeln gelegen haben dürfte. Somit wurde die komplette PA lahmgelegt und der Showbeginn verzögerte sich dadurch auf 23:00 Uhr, was bei allen Beteiligten, vom Veranstalter über die Bands bis hin zum Publikum, für Magengrummeln sorgte.

Um 23:00 Uhr betraten dann Nachtmahr die Bühne, legten nach kurzem Intro gleich richtig los und feuerten ihre keyboardlastigen Black Metal Hymnen in die Münchener Nachtluft. Gut, das Ganze war ein wenig statisch, was aber vor allem an der kleinen Bühne lag, aber trotz aller Umstände (die Monitorboxen funktionierten immer noch nicht und sollten sich auch den Rest des Abends nicht mehr erholen) hatten sie offensichtlich ihren Spaß. Keyboarder und Sänger Azazel hätte gerne mehr Bühnenshow geboten, verlor aber diesbezüglich gegen das vor ihm postierte Keyboard, weswegen er sich auf gelegentliches Bangen beschränkte. Vielleicht sollten sie einen seperaten Tastendrücker anheuern. Punkten konnten Nachtmahr mit einem neuen Stück namens "Prometheus" und einem Summoning Cover "The Passing Of The Grey Company", mit dem sie das Publikum auf ihre Seite ziehen konnten und für viele fliegende Haare vor der Bühne sorgten. Auch unser Ray liess es sich nicht nehmen, hier sein wallendes Haupthaar zu schütteln. Nach einer guten halben Stunde Spielzeit war aufgrund des verschobenen Zeitplans dann auch schon wieder Schluss. Und auch bei den anderen beiden Bands war jeweils nach gut 30 Minuten Feierabend.
(Lord Obirah)

Dem kann ich eigentlich nur beipflichten: der Sound war unter den gegebenen Umständen vertretbar, auch wenn die Bands ohne Monitore spielen mussten. Die mir bis dato unbekannten Nachtmahr haben sich wirklich gut verkauft. Aber sie sollten doch einen separaten Keyborder anheuern, denn Azazel hat das Zeug zu einem guten Fronter! Verhielt sich die "Menge" am Anfang noch eher zurückhaltend, war spätestens bei besagtem Summoning-Cover der Damm gebrochen und es wurde gebangt, was die Rüben hergaben - mit oder ohne wallendem Haupthaar.
(Ray)

Kurze Umbaupause und weiter im Programm ging's mit Moredhel aus Ingolstadt, die mit diesem Gig ihre Premiere in München feierten. Aktivposten und Blickfang waren dabei Sänger Nevcairion und Drummer Pica. Der eine, weil er sich am Bühnenrand viel bewegte, die Leute animierte und seine gesangliche Präsentation ziemlich beeindruckend war. Ausserdem präsentierte er sich mit freiem Oberkörper, der mit Blitzen bzw. ähnlich zackigen Dingen bemalt war und durch einen Thors Hammer auf dem Rücken komplettiert wurde. Der andere weil er hinter seinem Schlagzeug aktiver und variabler war als sein Vorgänger. Keyboarder Schatten ließ sich zeitweise zum Matteschütteln hinreissen, war aber zwischen Schlagzeugaufbau und Keyboard zugegebenermaßen ziemlich eingeklemmt und somit ebenso eingeschränkt, was seine Bewegungsmöglichkeiten anging. Mehr Bewegungsmöglichkeiten hatten dagegen die beiden Gitarristen Apeihron und Ein Mensch (ein Keks für das Pseudonym! - Kara), ließen diese aber völlig ungenutzt und konzentrierten sich nur aufs Gitarre spielen. Nicht einmal zum Bangen konnten sie sich durchringen, was ich ein wenig schade fand.
Aufgrund ihres Newcomerstatus war das Publikum zunächst etwas reserviert, was aber auch am sperrigerem Songmaterial im Vergleich zu Nachtmahr gelegen haben könnte. Das legte sich aber nach dem zweiten Lied "Moredhel", als Nevcairion eine Flasche Jägermeister ans Publikum verteilte und somit die Sympathien auf seiner Seite hatte. Fortan waren auch einige Mattenschüttler vor der Bühne und somit feierten Moredhel nicht nur Picas Geburtstag (um 0:00 Uhr war es soweit) sondern auch einen guten Einstand. Was mir allerdings fehlte war ein Bassist, ich glaube die Songs von Moredhel hätten mehr Tiefe und Durchschlagskraft mit Bass und Gitarre anstatt zweier Gitarren. Vor allem auch deswegen, weil Gitarrist Apeihron den Großteil der Songs nicht-spielend auf der Bühne stand und nicht so recht wusste, was er tun und wie er sich verhalten sollte. Wenn er dann spielte, zockten beide Gitarristen das Gleiche. Ansichtssache.
(Lord Obirah)

Auch ich habe den Gig von Moredhel eher zwiespältig aufgenommen. Das Material kam deutlich sperriger aus den wenigen funktionierenden Boxen als beim Vorgänger. Doch der Sänger konnte die Songs durch den freien Raum, den ihm die Gitarristen ließen, gut präsentieren und nutzte den Platz auf und gegen Ende des Sets auch vor der Bühne. Wirklich schade fand ich jedoch, dass sich die beiden Gitarristen zu sehr auf die Griffbretter konzentrierten. Da war nicht mal ansatzweise was von Bewegung zu erkennen. Vielleicht lag's aber auch an der Nervosität, die die beiden evtl. ja hatten. Who knows? Jedenfalls sollten sie daran arbeiten und es ihrem Fronter gleichtun.
(Ray)

Bass hatten dafür die Österreicher Asmodeus. Und was für einen! Ich glaube, so einen übelst fies klingenden und verzerrten Bass habe ich selten gehört. Das passte aber hervorragend zu Musik, Old School bis zum geht nicht mehr, aber mit einer Power, dass einem Hören und Sehen verging. Man merkte deutlich, dass Asmodeus schon längere Zeit zusammenspielen, denn sie brachten ihr Set arschtight rüber und alles saß punktgenau. Naja fast, denn Schlagzeuger Ashrak wütete so heftig hinter der Schießbude, dass er regelmäßig die Bassdrum samt Aufbau wieder zu sich herziehen musste, um überhaupt weiterspielen zu können. Übelst.
Diese Power blieb natürlich nicht unbemerkt und sprang sofort auf's Publikum über, so dass fortan vor der Bühne eine nette Haarfront zu begutachten war. Bemerkenswert ist dabei auch noch, dass Asmodeus als Dreigestirn anreisten und ihren Gig absolvierten. Normalerweise spielen die Österreicher zu viert, aber Gitarrist Naroth wurde kurzfristig krank und so spielten die Jungs halt zu dritt. Hut ab, die meisten Bands hätten den Gig wahrscheinlich abgesagt.

Schade, dass auch hier schon nach 30 Minuten Schluss war. Aber Asmodeus gaben noch eine Zugabe mit dem Kommentar: "Bevor das Schlagzeug jetzt vollkommen auseinanderfällt, spielen wir noch ein Lied!", was von den Anwesenden natürlich sehr wohlwollend aufgenommen wurde.
Alle weiteren Zugabeforderungen wurden dann von der Band mit der Begründung abgelehnt, dass man noch einen Heimweg von fünf Stunden vor sich hätte. Und angesichts der Tatsache, dass es schon kurz nach 01:00 Uhr war, konnte man das auch durchaus nachvollziehen.
(Lord Obirah)

WAS FÜR EIN BRETT!!! Asmodeus kannte ich zwar vom Hörensagen, aber was mir da entgegen donnerte, war unbeschreiblich! So und nicht anders muss Black Metal klingen. Nix gegen Keys, aber die ungezügelte Brachialgewalt, die die Österreicher hier an den Tag bzw. die Nacht legten, verschlägt einem die Sprache. Mir scheint, als hätten die Jungs alte Darkthrone und Marduk mit der Muttermilch eingetrichtert bekommen. Anders kann ich mir diesen Set nicht erklären. Ashrak hat wie ein Berserker auf das Drumkit eingedroschen, dass es nur noch fliehen wollte! ;-) Aber sie kannten kein Erbarmen.
(Ray)

Insgesamt war es trotz der widrigen Umstände ein doch gelungener Abend. Die Verzögerungen kamen nur aufgrund der kaputten PA zustande, aber sowohl Soundmensch als auch Veranstalter gaben ihr Bestes, um das Konzert doch noch stattfinden zu lassen. Wäre die PA nicht ausgefallen, wäre der Sound vermutlich ein wenig besser gewesen, aber gut, shit happens! Kompliment an alle beteiligten Bands, die ohne Monitorsound auskommen mussten und trotzdem gute Gigs hinlegten. Kompliment auch an das Publikum, das trotz aller Schwierigkeiten viel Verständnis zeigte. Das "Black Battle Vol. 2" kann kommen.

Setlist Nachtmahr:
Intro
The Throne of Darkness
Prometheus
Das Reich der Eisfürstin
Nebelwelt
The Passing Of The Grey Company
Im Licht des Eismonds
Black Moon

Setlist Moredhel:
Intro
... und sie vernahmen den Gesang der Schwerter
Moredhel
Horde Nemesis
Freitod
Ein Streifzug durch den Nebel der Erinnerungen
Albtraum
---
Oskorei
Setlist Asmodeus:
Phalanx Inferna
Summon The Horde
Evoking The Beast In Twilight
The Ascend Of My Demise
Odland
Endarken My Spirit
---
Winterstorm

Ray & Lord Obirah

Zur Übersicht
Zur Hauptseite


© www.heavyhardes.de