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Festival-Bericht

Walpurgis Metal Days IV

mit Hollenthon, Sodom, Heamorrhage, Blood, Equilibrium, Ingrowing, In Slumber, Disastrous Murmur, Burden Of Grief, Massive Retaliation, Illegimitation, Inch, Somber Serenity, Collapse 7, Victim, Disgorge (MEX) & Disillusion

Festplatz Hauzenberg, Hauzenberg 30.04. & 01.05.2004

(Fotogalerien: Wmd4 )

Samstag, 1. Mai 2004

Mit riesen Schädel und Terrorbrand der ganz perfiden und gemeinen Sorte ging es am Samstag in der Früh zum traditionellen WMD-Weisswurschtfrühstück. Für die musikalische Untermalung sorgten heuer Massive Retaliation aus Passau. Und gar lustig war's mit dem Deathgrind der drei. Der hatte nämlich fehlender Bassabteilung zum Trotz jede Menge Power und jede Menge Lautstärke und war somit der perfekte Kaffeeersatz (drei "e" hintereinander sehen echt scheisse aus, oder?). Der Fronter hatte jedenfalls richtig geile Vocals drauf (grunzgurgelblubber) und sorgte damit für richtig kuschelige und heitere Atmosphäre. Genau das, was restpralle Minderjährge um 10 neben Eistee, Nutella und Bier brauchen. Um mir den im Anschluss folgenden Luftgitarrenwettbewerb reinzuziehen war ich, je nach Auslegung, nicht mehr oder noch nicht Prall genug. Also Rückzug.
(Erinc)

Zu wirklich unchristlicher Zeit, nämlich um 10 Uhr morgens, durften die Passauer Massive Retaliation auf die Bretter. Also frühzeitig aus dem Schlafsack geschält, kurz gefrühstückt und ab ins Zelt. Die Kulisse war ähnlich mager wie tags zuvor bei Equilibrium, also alles sehr übersichtlich. Die drei Jungs (Vocals, Gitarre, Drums) haben sich dem Death mit Grindcore-Schlagseite verschrieben. Etwas seltsam wirkte das Bühnenbild schon ohne 4-Saiter, zumal der frei Platz auf der Bühne nicht wirklich genutzt wurde, alles etwas zu statisch. Aber der Sound ging im Großen und Ganzen in Ordnung, wenn auch auf Dauer etwas zu eintönig. Etwas mehr Abwechslung würde hier nicht schaden.
(Ray)

Dank dem fast schon genialen Geistesblitz, zwischen Massive Retaliation und Illegimitation noch vier Stunden Pause zu schieben, schlurfte ich dann merklich ramponiert gegen 14 Uhr zurück vor die Bühne (Hey, es hat dich keiner zum Trichtersaufen gezwungen ;-) , Anm. Red.). Dort hatte sich die versammelte Mannschaft der Black/Deather samt Azmo von Tamisra, den Bassersatz für den auf Krücken rumkrüppelnden Ketzi, schon aufgestellt. Auch ein neuer Gitarrist hatte sich eingeschlichen, nachdem der alte abgesprungen war, um sich seinem Studium zu widmen. Kann ja schliesslich nicht jeder zum Rockstar geboren sein! Ansonsten gab's bis auf einen neuen, Morbid Angel-lastigen Song nicht allzuviele Änderungen, und so ging wieder mal ein guter, aber nach dem dritten Mal ein schon etwas vorhersehbarer Gig mit dem traditionellen Vader-Cover zu Ende. Ein bisschen frischer Wind täte den Jungens nicht schlecht, vielleicht kommt der ja mit dem neuen Gitarristen (wiewarseinnamedochgleich?). Aber falls nicht: wie wär's mit Stripperinnen oder 30 Fass Freibier? Das hat noch jeder Band zu einem zweiten Frühling verholfen!
(Erinc)

Da es auch bei den Deathern Inch kein Freibier gab, hab ich nur die letzten Takte ihres Auftritt mitbekommen, da diese Art von Mucke bei diesem Festival einfach zu überpräsent war und mir noch das ein oder andere Aldi-Pils im Kopf rumspuckte. Deswegen kann ich mich zur Qualität des Auftritt nicht wirklich äußern. Aber ein Foto hab ich gemacht, ha! (Kann ich mir wie die Japaner hinter anschauen, was ich überhaupt gesehen habe ;-) Und wenn ich mich richtig erinnere sah das ganze ziemlich eingespielt und tight aus. Der Vierer aus * legte sich gut ins Zeug und so flogen die Haare nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Publikum.
(Thorsten)

Natürlich mußte ich mir die Münchner Somber Serenity um kurz vor 16 Uhr auch geben, kommen sie doch aus meiner Heimatstadt, gelle ;-). Der Sound, eine Mischung aus Folk, Pagan und Death, wurde solide dargeboten und kam auch hier bei den wenigen Anwesenden gut an, wenn man dem Beifall Glauben schenken kann. Was mir persönlich gut gefiel, waren die Einlagen des Fronters mit Flöte und Maultrommel. Ansonsten guter Gig, auch wenn die Band noch etwas an der Bühnenpräsentation arbeiten darf, es wirkte teils zu statisch. Mehr Bewegung würde ich mir auf der Bühne schon wünschen.
(Ray)

Asche auf unser Haupt. Die Sauschlächter von Sanatorium sind irgendwie an allen HH-Redakteuren vorbei gegegangen. Ich hab nur aus der Ferne gehört, das die Sau, ähh der Sänger, genauso qiekte wie auf CD und das war mir irgendwie zu heftig. Außerdem hab ich erfahren, dass der tote Säugling auf deren Cover der aktuellen CD echt ist. Ja ich weiß, ich bin sensibel, aber irgendwo sind für mich Grenzen. Und tote Kinder haben nichts auf einem Cover einer CD zu suchen, selbst wenn die Welt noch so schrecklich ist!
(Thorsten)

Mario Klausner ist bei Pungent Stench ausgestiegen, um sich komplett seinem Baby Collapse 7 zu widmen. Tja, schade eigentlich, weil Collapse 7 im Vergleich zu Pungent Stench ganz klar zweite Liga ist. Die Songs sind technisch hervorragend, keine Frage. Die Musiker schienen zweifellos motiviert und der Sound ließ nichts zu wünschen übrig. Das Problem war vielmehr, dass bereits beim dritten Song Monotonie aufkam, die auch eisern bis zum Ende anhielt. So bolzte man sich Song für Song durch das Set, ohne zumindest bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu können. Besonders deutlich wurde dies bei der abschliessenden Entombed-Coverversion, die mich letztendlich doch noch aus meiner Lethargie riss und erst deutlich machte, wie durchschnittlich das dargebrachte Songmaterial war. (Andreas)

Irgendwie war die Motivation am Samstag nicht mehr wirklich vorhanden, so dass es auch bei Victim kein Redakteur außer mir vor die Bühne schaffte. Und wie schon oben erwähnt, Death und Grind war auf diesem Festival einfach überpräsent und da ich kein Kenner dieses Genres bin, kann ich nicht wirklich viel berichten. Außer, dass die Jungs einen guten Eindruck machten, vor der Bühne der Bär abging, und ich dem Sänger nicht im Dunkel begegnen mag (jaja, "der ist abseits der Bühne eigentlich ganz nett" - das sagen sie alle). Agressive Bühnepräsenz sag ich da nur!
(Thorsten)

Auf Disgorge hatte ich mich schon Monate zuvor gefreut wie ein Junkie auf den nächsten Schuss. "Necrholocaust" hat mich schon bei erscheinen so weggepustet, dass ich schon beim Gedanken daran, dass es Live noch debiler zugeht, ein Zelt in der Hose bekommen hab. Und was soll ich sagen? Meine erwartungen wurden nur zum Teil erfüllt. Erstens fehlt der Mucke ohne einem zweiten Gitarristen das letzte Quentchen Druck, zweitens war der Auftritt viel zu kurz, und drittens waren viel zu wenig Leute vor der Bühne. Wo zum Teufel waren die? Wie kann man bloss den (für mich) heimlichen Headliner verpassen? Manche Dinge werd ich nie verstehen. Vielleicht sind die Mexikaner auch einfach noch nicht sooo bekannt, keine Ahnung. Aber Trotz allen Mangelerscheinungen nur noch geil. So leicht lass ich mir die Freude nicht nehmen!
(Erinc)

Disillusion aus Leipzig werden ja zur Zeit über den grünen Klee gelobt, kann das Material auf CD ja durchaus begeistern. Dementsprechend ist auch die gute Position im Billing (halb neuen abends) zu erklären. Aber ich muss gestehen, auf CD gefällt mir das Material doch besser als live, da doch einiges am Flair verloren geht. Das sah aber wohl nur ich so, denn der Großteil der Anwesenden ging gut mit. Für meinen Geschmack war die Show zu statisch, zu sehr auf's Detail konzentriert. Wie gesagt, auf CD sehr gut, aber keine Liveband.
(Ray)

Ich kann dem Ray da nicht ganz zustimmen. Ok, das komplexe Material wirkte live ziemlich sperrig und es wurde leider nicht das komplette Klangbild der CD rübergebracht - der fehlende Bassist kam zwar von Band, aber auf Backingvocals verzichtete man komplett. Aber trotzdem wirkten die dargebrachten Songs ("Back to Times of Splendor", "A Day by the Lake", "Fall", "Epired" und "The Sleep of Restless Hours") live für mich genauso genial wie auf CD, halt ein wenig rauer - live halt. Die Leipziger sind allerdings auch keine Band zum Extremabmoshing, sondern eher zum Genießen, was für mich nach der Latte an Krachbands aber sehr gut paßte! Das einzige was mich an dem Gig störte, war die kurze Spielzeit (man hätte daher lieber auf kürzere Songs setzen sollen) und das der Song "Alone I stand in Fire" mit dem Livegröhlrefrain vor dem Herrn nicht gespielt wurde. Ansonstens wars saugeil!
(Thorsten)

Nach den für mich eher langweiligen Disillusion legten Heamorrhage einen Set hin, der sich gewaschen hatte. Mit einem Mördergroove ausgestattet, bolzten sich die Spanier durch ein Set, dass keine Gefangenen zuliess und die Kritiker verstummen liess. Auch die im Vorfeld immer wieder angekreideten Punkriffs gingen in einem Soundgewitter der Extraklasse unter. Das Publikum zeigte sich von dem gebotenen Massaker angetan und zollte dem Pathologengrind ihren Tribut. Kultig kamen die zwar englischen aber mit starkem spanischem Akzent dahergebrachten Zwischenansagen. Trotz netter Mitbringselm, wie z. B. die eingelegte Hand, schien die Show im Vergleich zum (vor?)letztjährigen WFF aber etwas abgespeckt. Das dürfte aber der vor der Absperrung tobenden Masse nicht aufgefallen sein, die so schon heftig auf Sodom eingestimmt wurde.
(Andreas)

Ein Blick auf das Publikum machte dann schon mal klar, wer den gleich on Stage erwartet wurde. In der ersten Reihe waren zuhauf blutbespritzte Ärzte- und O.P.-Kittel nebst den dazugehörigen Gesichtsmasken zu sehen. Klar, Haemorrhage wurden erwartet. Die Sickos aus Spanien konnten auf breiter Front überzeugen, die Bühne wurde redlich genutzt durch agiles Stageacting. Zwar wurden auf der Bühne aufgrund hoher Temperaturentwicklung die Kittel bald abgelegt, aber der Stimmung tat dies keinen Abbruch. Die Spanier wurden gefeiert, es wurde gebangt, gemosht und frenetischer Beifall bekundet. Auch auf nette Gimmicks wie "abgetrennte Gummihände" usw. wurde nicht verzichtet. Ich für meinen Teil war von diesem Gig begeistert, zumal ich die Jungs vorher noch nicht kannte.
(Ray)

Die Headliner des Samstags, Sodom, waren die übelste Enttäuschung. Nicht, dass sie schlechter Gespielt hätten als sonst, dass es zu leise wäre, dass keine Lute gekommen wären oder sonstwas. Sogar ausufernde Dankeshymnen und Versprechen von einer DVD gab es. Das Drumherum hat also gestimmt. Zwei Punkte waren es, die gestört haben. Erstens, es war VIEL ZU KURZ! Laut Plan hätte der Auftritt 75 Minuten dauern sollen, man kann aber von Glück reden wenn das überhaupt ne dreiviertelstunde war. Zweitens: die Setlist. Nicht, das sie schlecht gewesen wäre. Aber wo waren Hits wie "Sodomy And Lust", "Blasphemer" oder "Ausgebombt"? Sicher, nach 20 Jahren kann es jeder Band passieren, dass ihr spezielle Songs total auf die Eier gehen, aber ausgefallen und spektakulär war das Walpurgis-Set auch nicht. Schade, schade, es hätte so viel besser sein können...
(Erinc)

Zu Sodom muss ich grundsätzlich Erincs Ausführungen zustimmen. Gestört hat mich neben der relativ kurzen Spielzeit (knapp eine Stunde lt. Thorsten), der schlechte Sound, der es verstand, mir einige Klassiker zu vermiesen. Vielleicht war's aber auch nur die Band, die etwas lustlos auf ihre Instrumente eindrosch. Wenn man aber den Auftritt einer Band an Publikumsreaktionen festmacht, dann war der Sodom-Auftritt ein voller Erfolg. Das ganze Zelt feierte Klassiker um Klassiker ab, bei einem Set der nur zwei Songs der letzten beiden Alben (einer von "Code Red" und "Napalm in the Morning") aufwies und ansonsten nur aus Klassikern bestand. So euphorisch allerdings das Publikum während des Auftritts war, so enttäuscht schienen auch viele nach dem relativ raschen Ende des Auftritts. Waren auch einige der Meinung, ein kurzer aber energiegeladener Set sei besser, war der Grossteil der von mir Befragten doch eher enttäuscht.
(Andreas)

Tja, leider waren an diesem Tage kleinere Verspätungen nicht zu vermeiden, die sich dann bei Sodom zu ner halben Stunde summierten. Genau 30 Minuten später als geplant durfte dann die deutsche Thrash-Institution auf die Bühne. Eigentlich braucht man hier keine Worte mehr zu verlieren, jeder weiß, was einem hier erwartet: Thrash Granaten vom Feinsten. Egal, ob "Napalm In The Morning", "Agent Orange" oder "The Saw Is The Law", jeder Song wurde frenetisch abgefeiert. Sei's durch bangen, mitgrölen oder durch den sehr soliden Moshpit, der sich vor der Bühne gebildet hatte und sprichwörtlich mächtig, mächtig Staub aufwirbelte. Tom und seine Mitstreiter wirkten agil, souverän, stets gut gelaunt und hatten das Publikum zu jeder Zeit im Griff. Leider war der Zauber bereits kurz vor zwölf wieder vorbei (die Auflagen mussten wohl eingehalten werden), d.h. die Verspätung wurde nicht hintendran gehängt, so dass Sodom ihren Set merklich kürzen mussten. Schade! (So war das also! Naja, da kann man wohl nix machen... - Erinc)
(Ray)

Ja, lieber Erinc, so war das! Nach dem merklich gekürzten Set (siehe Bild), war die Nacht aber noch lange nicht zu Ende, denn Onkel Tom packte backstage erstmal seine Flaschen Diebles aus und dann wurde mit der Crew und ein paar Fans (die, die vom bösen Backstage-Schrank nicht unsanft rausbefördert wurden!) noch gut gefeiert. Und so ging der zweite Festivaltag dann auch langsam zu Ende und meinereiner fiel nach so vielen genialen Bands geschafft ins Bettchen!
(Thorsten)

Weitere mitwirkende Redakteure:
Ray
Erinc

Andreas & Thorsten

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