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Interview mit Burden Of Grief (12.03.2004)

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Burden of Grief sind eine Band, die mich schon lange interessiert, hat sie sich mich doch durch qualitativ hochwertige Outputs überzeugt. Auch ihr neuer Longplayer "Fields Of Salvation" macht da keine Ausnahme. Also ein Grund, die Band mal mit unseren Fragen zu löchern. Gitarrist Philip hat bereitwillig meine Fragen beantwortet.

HH: Hi! Zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zum gelungenen Album "Fields Of Salvation". Wie zufrieden seid ihr mit dem aktuellen Longplayer und wie waren bislang die Reaktionen?

Philipp: Vielen Dank für dein Lob! In der Tat waren die Reaktion bisher äußerst positiv. Es ist immer ein sehr erleichterndes Gefühl, wenn man merkt, dass die monatelange harte Arbeit anerkannt und honoriert wird. Wir haben wirklich sehr viel Herzblut in dieses Album gesteckt und wir sind selber absolut zufrieden mit dem Ergebnis. Ich glaube wir haben noch nie so zufrieden ein Studio verlassen.

HH: Es heißt ja, das dritte Album entscheidet meistens über "Make it or break it". Wenn's danach ginge, stehen euch nunmehr sämtliche Türen offen. Wie seht ihr das?

Philipp: Naja, ich denke, dass irgendwann ersichtlich sein muss, ob eine Band zu Größerem in der Lage ist oder nicht. Ob das nun das dritte Album entscheiden muss, sei dahingestellt. Ich denke, wir konnten uns von Album zu Album kontinuierlich verbessern und wir sind auch sicherlich noch nicht am Ende unsere Entwicklung angekommen. Bei einigen Bands klappt's halt früher mit dem Erfolg, bei anderen später.

HH: Es gibt euch ja inzwischen seit zehn Jahren. Es hat sechs Jahre gedauert, bis ihr mit "Haunting Requiems" euer offizielles Debut in Form der bis dahin veröffentlichten MCD abgegeben habt. Wie seht ihr euer damaliges Schaffen aus heutiger Sicht? Immer noch zufrieden?

Philipp: Es gibt natürlich immer einige Dinge, die man im Nachhinein verändern würde. Aber ich lebe in der Gewissheit, dass wir damals alles gegeben haben, was uns möglich war. Ich stehe voll und ganz hinter jedem unserer Alben und ich bin stolz auf jedes Einzelne. Wie gesagt, das was uns an den alten Alben stört, haben wir mit jeden neuen Album wieder versucht auszumerzen. Wir haben versucht, den Sound zu bessern, wir haben versucht, die Songs interessanter und vielschichtiger zu gestalten usw...

HH: Was treibt ihr denn sonst so, wenn ihr nicht gerade mit Burden Of Grief beschäftigt seit? Hobbys? Jobs? Wart ihr schon vor der Band in anderen Bands unterwegs? Oder ist Burden Of Grief euer erstes musikalisches Lebenszeichen?

Philipp: Dass wir in den zehn Jahren Bandgeschichte "erst" drei Alben veröffentlicht haben, liegt in erster Linie daran, dass Burden Of Grief unsere erste Band ist. D.h. alle musikalischen Gehversuche und Erfahrungen haben wir mit Burden Of Grief gemacht und es dauert halt einige Jahre, bis man einen gewissen Standard erreicht hat. Unser neuer Drummer Carsten hat zuvor in einigen Bands gespielt, wovon Wald und Brightside wohl die Bekanntesten waren. Und unser neuer Basser Dirk hat vorher u.a. bei Nocturnal Desire gespielt. Alle anderen sind seit den grauen Anfangstagen dabei... Was wir so neben der Band treiben? Nix besonderes... zwei von uns studieren, der Rest arbeitet - der eine mehr, der andere weniger...

HH: Wie entstehen eigentlich eure Songs? Wer von euch ist für die Texte zuständig? Nachdem mir leider eure Texte zum aktuellen Output nicht vorliegen: wovon handeln sie? Die "typischen" Death Metal Lyrics oder eher persönlicher Natur?

Philipp: Nach wie vor sind vor allem Uli und ich für die Ausarbeitung der Riffs zuständig. Das Zusammensetzen und arrangieren der Songs machen wir dann mehr oder weniger gemeinsam mit Carsten und Dirk. Unser Sänger Mike war immer schon für die Texte verantwortlich, die sich in erster Linie um allgemeine Gedanken über Leben und Tod drehen. Ein Teil seiner Lyrics sind dabei sehr persönlicher Natur, zu denen ich nicht allzu viel sagen kann und will. Ein anderer Teil seiner Lyrics basieren auf fiktive Gedanken, teilweise inspiriert durch Bücher oder auch Filme.

HH: Ich würde euch vom Stil her schon in die Richtung Schweden / Göteburg stecken. Stört euch das oder steht ihr dem ganzen Schubladendenken in der Metal Szene eher gelassen gegenüber? Was beeinflusst euch? Was sind eure musikalischen (oder sonstigen) Vorbilder?

Philipp: Das schöne ist ja, dass der sog. "Göteborg"-Style eine sehr große Schublade ist, in die viel hinein passt. Bands wie Arch Enemy oder Soilwork sind sicherlich eine Inspiration für uns, aber auch nicht mehr und nicht weniger. Es gibt andere Bands die uns mindestens genauso stark inspirieren und die sind eher im klassischen Metal angesiedelt. Gerade diese Verbindung von klassischen Metal Riffs mit harten Thrash und Death Metal Elementen macht unsere Musik aus. Und bei vielen schwedischen Bands ist das ähnlich. Aber ich denke, es würde unsere Musik überhaupt nicht gerecht, wenn man sie nur als Schweden DM bezeichnen würde.

HH: Eure ersten beiden Scheiben wurden ja - zumindest zum Teil - im Stage One Studio aufgenommen. Seid ihr mit dem Ergebnis nicht mehr ganz zufrieden oder warum habt ihr für den aktuellen Longplayer ins Metal Sound Studio gewechselt?

Philipp: Ja, wir wollten dieses Mal einen anderen Sound haben und haben bewusst nach einem anderen Studio Ausschau gehalten. Wir hatten von Anfang vor, besonderen Wert auf den Mix zu legen und haben uns letztendlich für das Jailhouse Studio in Dänemark entschieden. Im Metal Sound Studio des Dark At Dawn Drummers haben wir lediglich die Vorproduktion gemacht. Diese Kombination hat sich auf jeden Fall ausgezahlt, wobei wir beim nächsten Album, wenn es das Budget zulässt, komplett in Dänemark im Jailhouse Studio bei Tommy Hansen aufnehmen wollen.

HH: Eure bisherigen Outputs wurden alle bei verschiedenen Labels untergebracht. Für wie viele Alben habt ihr nun bei Remedy Records unterzeichnet? Seid ihr zufrieden mit deren Arbeit?

Philipp: Ganz so ist das nicht. Wir haben die letzten beiden Alben beide über Grind Syndicate Media veröffentlicht, "On Darker Trails" haben wir dann an Massacre Records lizensiert. Wir hätten auch das neue Album über GSM veröffentlicht, aber das Label macht im Moment nix mehr. Daher haben wir ein anderes Label gesucht, dass sich wirklich für die Band und das Album einsetzt und ich bin mir jetzt schon sicher, dass wir das richtige Label gefunden haben. Bisher bin ich absolut zufrieden mit deren Arbeit und ich denke, dass wir auch in Zukunft weiter zusammenarbeiten werden.

HH: Was für Erfahrungen habt ihr bislang mit euren letzten Labels gemacht? Grind Syndicate Media ist das Label von Andy Siry, dem Nuclear Blast A&R Manager. Mit ihm arbeiten wir nach wie vor sehr gut zusammen. Nur wie gesagt, er hat sein eigenes Label vorerst auf Eis gelegt, sodass wir ein neues Label gesucht haben. Die Zusammenarbeit mit Massacre Records lief dann mehr oder weniger zufriedenstellend. Beide Seiten haben wohl von dem jeweils anderen mehr erhofft oder erwartet, als letztendlich bei herauskam. Es war dann auf jeden Fall die richtige Entscheidung, zu Remedy Records zu wechseln. Mir ist bei einer Zusammenarbeit immer ein freundschaftliches Verhältnis sehr wichtig. Und das haben wir bei GSM genauso wie bei Remedy Records.

HH: Was könnt ihr mir über den Underground bei euch erzählen?

Philipp: Hier in Kassel und Umgebung gibt es eine ganze Reihe an Metal Bands. Leider beschränken sich die meisten davon lediglich auf Konzerte hier in der Region und schaffen es nicht mal rauszukommen. Dabei haben viele das Potential dazu. In den letzten zwei Jahren sind leider einige sehr gute Bands auf Eis gelegt worden wie z.B. Wald und Sleeping Gods. Aber nur um ein paar gute Namen an Bands zu nennen: Twilight Prophecies, Mortal Terror, Reaper, My Cold Embrace und und und ...

HH: Leider haben ja in letzter Zeit immer weniger Leute Lust, Geld für einen Underground-Gig auszugeben. Statt dessen pulvern sie das Geld für überteuerte Tickets der "großen" Bands raus. Was habt ihr für Erfahrungen damit gemacht?

Philipp: Ich denke nicht, dass die überteuerten Touren ausschlaggebend dafür sind, ob man ein Underground-Gig besucht oder nicht. Was ich allerdings gemerkt habe (u.a. weil es mir selbst genauso geht) ist die Tatsache, dass man immer seltener auf mittelgroße Gigs geht, weil irgendwie jede Band im Sommer auf irgendeinem der vielen Festivals spielt. D.h. wenn man auf zwei, drei größeren Festivals war, hat man alle Bands schon gesehen, die im Rest des Jahres auf Club-Tour sind. Ich denke, dass das ein größeres Problem ist. Wobei ich sagen muss, dass ich mir eine Band lieber in der Halle als auf einem Festival anschaue.

HH: Wie ich auf eurer Homepage gelesen habe, spielt ihr am 28.02. in Rosenheim. Vielleicht schaff' ich es ja, euch dort einmal live zu sehen (ist ja von München nicht soooooo weit weg). Was erwartet mich bei eurer Show? Wie kann man sich euch live(haftig) vorstellen? Spielt ihr dann auch die "alten" Songs oder konzentriert ihr euch auf das aktuelle Material?

Philipp: Wie werden nach wie vor von jeden Album ein paar Songs spielen, wobei wir natürlich das Hauptgewicht auf neue Songs legen werden. Wir sind ja keine Band wie Maiden, bei denen jeder Fan nur die alten Klassiker hören will. Was ich auch verraten kann, ist, dass wir keinen de beiden bisherigen Coversongs ("Prowler" und "Master Of Puppets") spielen werden, sondern einen neuen Coversong im Programm haben. Ansonsten gibt's natürlich Power pur!

HH: Ihr macht ja schon ne ganze Weile die Bühnen unsicher. Da bleibt doch bestimmt der ein oder andere Gig / Augenblick (positiv wie negativ) in Erinnerung, oder? Gibt's da was zu erzählen?

Philipp: Nach witzigen Anekdoten bin ich jetzt schon öfter gefragt worden und mir fällt dabei immer wieder der Auftritt bei "Metal Gegen Krebs" Open Air in Bayern ein. Wir sind gerade mitten in unserem Programm und Mike macht seine Ansage, als sein Handy anfängt zu klingeln. Er hatte nichts besseres zu tun, als vor all den Leuten tatsächlich an's Telefon zu gehen. Am andern Ende war unser alter Drummer Christoph, der nur wissen wollte, ob Mike Zeit hätte ein paar Bier mit ihm zu trinken. Leider war er nur gerade 500 km weit entfernt...

HH: So, das war's auch schon. Ich hoffe, ich seh' euch in naher Zukunft mal live. Die letzten Worte gehören euch.

Philipp: Ich danke dir für dieses Interview und ich hoffe auch, viele von Euren Lesern bald auf einem oder mehreren unserer Gigs zu treffen. See you there!!!

Ray

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