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Interview

Interview mit VII Gates (21.01.2004)

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Und wieder eine neue Band, deren Album mich doch aufhorchen lies. Aber auch wenn mich die Songs nicht durchweg begeistern konnten, war es trotzdem Grund genug, mehr über VII Gates in Erfahrung zu bringen. Here we go:

HH: Hallo! Würdest Du uns als erstes einmal etwas über die Historie von VII Gates erzählen? Habt ihr in anderen Bands gespielt, bevor ihr VII Gates ins Leben gerufen habt? Wie lange seid ihr schon im Musikgeschäft tätig? Habt ihr auch "reguläre" Jobs?

JJ: Also, ich (JJ Rockford) (Gitarre - Ray) bin wegen meinem Studium in eine Stadt mit dem Namen Halmstad gezogen. Ich habe davor, seit ich 14 bin, in verschiedenen lokalen Bands in meiner Ex-Heimatstadt Uddevalla gespielt und wollte unbedingt wieder in einer Band spielen. Also hab' ich angefangen, Flyer an verschiedenen Plätzen (Musikgeschäfte, Schulen usw.) zu verteilen. So bin ich mit David Angsviks, der Gitarre und Bass an einer Schule in Halmstad studierte, in Kontakt gekommen. Ich war zu der Zeit nicht so gut an der Gitarre (und bin's immer noch nicht) während David sehr talentiert war, aber warum auch immer, kamen wir super miteinander klar. Ich hatte ein paar schlechte Demos mit Songs, die ich geschrieben hatte und die haben David gleich gefallen. Also haben wir einfach mit nem Drum-Computer geprobt bis wir Mich van Slowfoot (Drums - Ray) trafen. Wir waren sehr von seinem Drumming beeindruckt, er mochte ebenfalls unseres Stil, tja und der Rest ist, glaub ich, Geschichte...
Wir hatten schon viele Umbesetzungen in der Band, zwar nicht so schnelle wie bei Whitesnake oder Rainbow, aber ich glaube wir hatten schon nen guten Schnitt. Die wohl tragischste dabei war natürlich, als David bei einem Verkehrsunfall im August 2000 ums Leben kam (hierzu später mehr). Der letzte Wechsel war diesen Herbst (2003), als wir einen neuen Mann am Bass, Nicolas "Butcher" Posa, an Bord holten. Das ist inzwischen der vierte, denke ich...
Eine detailliertere Schilderung unsere Geschichte kann entweder auf unserer Homepage (www.sevengates.se) oder auf der Homepage von Sound Riot (www.soundriot.net) nachgelesen werden.
Einige in der Band sind schon seit mehr als 20 Jahren dabei, während andere eher die Jungspunde sind... aber ich denke, wir kommen gut miteinander klar und lernen auch eine Menge voneinander. Jeder von uns hat seine persönlichen Faves (wir haben natürlich auch gemeinsame!), die jeder dem anderen nicht vorenthält.
Jeder von uns hat auch einen "normalen" Job. Natürlich muss ich noch hinzufügen, wie Du sicher weisst, es ist unser erstes Album, da haben wir erst mal nur Ausgaben... aber solange es Spaß macht, macht das nix.

HH: Du hast von Personalwechseln gesprochen. Wie habt ihr euch eigentlich getroffen? Habt ihr euch alle schon lange vor der Band gekannt? Habt ihr ans aufhören gedacht, als David Angsviks bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam bzw. was hat euch veranlasst, weiterzumachen?

JJ: Wie schon oben gesagt, habe ich David aufgrund meiner Flyer, die ich u.a. in seiner Schule ausgehängt habe, kennen gelernt. Mick kam nur zu unserem Vorspielen, weil er den Drummer, den wir an diesem Tag antesten wollten, mit dem Auto mitgenommen hat. Er hat bis dahin seit ca. neun Jahren nicht mehr gespielt, aber er hat's trotzdem versucht. Und es war spitzenmäßig. Mick kannte Criss (Blackburn - Vocals - Ray) und einen weiteren Gitarristen namens Nicklas schon lange, also hat er sie angerufen. Beim Rest der Band war's so ziemlich dasselbe, der eine kennt den anderen, Flyer und so Zeug (Criss und Tim sind aber Cousins).
Ich kann mich im Moment nicht daran erinnern, ans aufhören gedacht zu haben, nachdem ich von David's Tod erfahren habe. Mick hat mich angerufen und mir die Nachricht übermittelt. Danach hat er mit Criss gesprochen und wir waren uns alle einig, weiter zu machen. Wir dachten, wir sind so weit in so kurzer Zeit gekommen, es wäre verlorene Zeit, wenn wir einfach alles hinschmeissen würden.

HH: Ihr habt ja bislang drei Demos (When Gates Are Opening - 2001; A Dark Room Of My Mind - 2001; The Madman Inside - 2002) herausgebracht. Gingen die in die gleiche Richtung wie eure Debut "Fire, Walk With Me"? Oder habt ihr euren Stil über die Jahre hinweg geändert? Was hört ihr so wenn ihr nicht gerade selbst spielt?

JJ: Auf "Fire, Walk With Me" sind sechs (alle) Songs des Demos "The Madman Inside" sowie je ein Song der ersten beiden Demos (neu aufgenommen) enthalten plus zwei neue Songs, die wir vorher noch nicht veröffentlicht haben. Also denk ich, wir haben unseren Stil über die Zeit hinweg gehalten, auch wenn wir uns ständig verbessern. Nicht im engern Sinne, aber generell schon. Auch gibt es ständig neue Musik, die uns beeinflusst.
Ich zum Beispiel höre mir alles mögliche an, aber doch meistens härteren Sound. Von den Beatles bis hin zu den modernen Savatage (ok, dieser Sprung ist nun wirklich nicht so groß, John Oliva ist ja ebenfalls ein großer Beatles Fan). Rainbow, Accept, Queen, Iron Maiden, Mötley Crüe, The Who, Queensryche, Meat Loaf, Deep Purple, Judas Priest, Rush, Black Sabbath, Helloween, Hanoi Rocks, Whitesnake, Manowar, Sweet, TNT und noch viele viele mehr.
Wie ich oben schon erwähnt habe, haben die anderen jeweils ihre speziellen Favoriten; Tim zum Beispiel steht sehr auf die 70er Progrssive-Sounds (Genesis, Yes und noch einige mehr, deren Name ich allerdings nicht kenne).
Basti ist mehr der Moderne, was die Musik angeht. Mick und Criss zählen einige Bands zu ihren Favoriten, die auch bei mir oben stehen. Nicolas hat auch einige sehr bekannte Lieblinge, wie zum Beispiel Iron Maiden und Anthrax, aber Victor Wooten und Charles Mingus?!?! Ich denke, die muss ich mal antesten...

HH: Euer zweites Demo "A Dark Room Of My Mind" hat euch ja fast einen Deal mit einem Label eingehandelt. Warum habt ihr euch entschieden, nicht zu unterschreiben? Ich denke, jede junge Band will nen Deal an Land ziehen und ihr schlagt das Angebot aus??

JJ: Nun, das war, auch mit unseren damaligen Erfahrungen, kein guter Vertrag in jeglicher Hinsicht. Das meiste, was darin geregelt wurde, war, was wir nicht machen sollten und was wir alles für die Firma zu tun hätten. Also vollkommen geknebelt. Auch hätten wir mit dem uns dann zur Verfügung stehenden Geld kein gutes Album abliefern können.

HH: Seid ihr zufrieden mit eurem jetzigen Label? Macht es in euren Augen einen guten Job?

JJ: Definitiv!!! Es ist zwar ein kleines Label, aber es unterstützt uns wo es nur kann. Natürlich haben wir keine Erfahrungen mit anderen Labels, aber wenn man liest, wie andere Bands von ihrem Label behandelt werden, haben wir dagegen Glück gehabt.

HH: Kommen wir nun zu eurem Debut "Fire , Walk With Me". Seid ihr mit dem Ergebnis zufrieden oder gibt's bereits jetzt das ein oder andere, was ihr anders gemacht hättet?

JJ: Also, im Großen und ganzen kann man schon sagen, dass wir zufrieden mit dem Ergebnis sind. Aber natürlich gibt's da immer Sachen, die wir ändern wollen, nachdem wir die fertige CD gehört haben. Meistens Kleinigkeiten, wie die Lautstärke des ein oder anderen Instruments in verschiedenen Teilen der Songs, wiederum andere Sounds in anderen Passagen verwenden usw.usf. Auf der anderen Seite ist es natürlich schwer, unvoreingenommen an die Sache heranzugehen, schließlich haben wir die Songs ja unzählige Male geprobt und dementsprechend auch oft gehört. Vielleicht möchten wir einige Sachen einfach ändern, weil wir sie schon zu oft gehört haben, nicht weil sie schlecht sind, wenn Du weist, was ich damit meine? (Jupp - Ray)

HH: Einige eurer Songs sind einfach "fucking great" (z.B. "The Saviour" und "So Far Away"), andere dagegen eher Durchschnitt. Ich denke, eure Stärken sind ganz klar die Melodien. Trotzdem ist euer Debut eine gelungene Mischung aus Power, harten Metal Riffs und gute Melodien. Was habt ihr bislang für Reaktionen erhalten? Was habt ihr erwartet?

JJ: Nun, wir haben erst vor wenigen Wochen unsere eigenen Promo-CDs erhalten (und die Magazine wahrscheinlich noch kürzer), wir haben noch gar nicht viele Reaktionen erhalten. Wir haben so zwischen 10 bis 15 Reviews "gefunden", die meisten davon in deutsch, die wir leider nicht komplett verstehen... wenn jemand diese Reviews für uns übersetzen will, bitte melden!!! Aber was wir bislang mitgekriegt haben, finden einige das Album gut (wenn auch nicht bemerkenswert), einige finden's einfach langweilig, wieder andere denken, das Album ist es wert, gekauft zu werden, wiederum finden es einige fantastisch. Also, alles quer Beet, sozusagen... was wir auch irgendwie erwartet haben; wir hatten zwar gute Reviews bei unseren Demos, aber Alben werden wohl etwas strenger bewertet.

HH: Von was handeln denn eure Songs? Leider liegen mir die Texte nicht vor; würdest Du uns mal kurz etwas zu jedem Song erzählen? Wollt ihr eine bestimmte Message rüberbringen?

JJ: "Bounded By Hate" handelt von all den endlosen Konflikten, bei denen sich beide Seiten gegenseitig die Schuld zuschieben und dies dann als Rechtfertigung für's Kämpfen heranziehen.
"The Saviour" ist der einzige Song auf dem Album mit Fantasy-Bezug.
"Seconds Left To Live" handelt von einem Unbekannten, der kurz davor steht, gelyncht zu werden, aber er behandelt auch die Gefahr, zu schnell ein Urteil über jemanden zu fällen.
"Under The Crossed Bones" wurde von dem Film "Cut Throat Island" beeinflußt.
"So Far Away" handelt davon , jemanden zu verlieren, den man liebt (wirklich sehr originell, nicht wahr??)
"Tormented", "A Dark Room Of My Mind" und "The Madman Inside" handeln alle von Menschen, die aufgrund hoher psychischer Belastung durchdrehen.
"Love Bullet" beschreibt die dünne Linie zwischen Liebe und Hass, und dass einige Menschen einfach kontrolliert werden müssen.
"Like A Rock" stammt von Basti und beschreibt seine Philosophie des Lebens.

Es handelt sich hierbei definitiv nicht um ein Konzeptalbum, jeder Song hat seine Geschichte zu erzählen. Bei einigen Songs wollen wir definitiv unsere Gedanken mit den Leuten teilen und zum nachdenken anregen während andere dagegen "nur" Geschichten sind, die wir erzählen.

HH: Wie entsteht bei euch ein Song? Ist bei euch jeder involviert? Oder schreibt nur einer oder zwei die Songs und die anderen spielen dann "nur" ?

JJ: Bei diesem Album habe ich sieben der Songs allein geschrieben. Zwei Lieder haben Criss und Basti zusammen geschrieben, und einen Song hat Basti allein beigesteuert. Jeder Song wird zuerst komplett grob auf einem Demo aufgenommen, bevor es in den Proberaum gelangt wo wir dann den kompletten Song spielen. Nachdem wir ihn dann einige Zeit gespielt haben, werden einige Dinge noch verändert, hierhin und dahin geschoben. Meistens liegt es klar auf der Hand, welcher Part geändert oder verschoben werden muss, man spürt es beim spielen. So funktioniert es im allgemeinen bei uns, einer kommt mit einer Grundidee an und der Rest der Band bringt es dann mehr oder weniger in Form.

HH: Habt ihr bereits neue Songs für das nächste Album fertig oder schon mit dem Schreiben begonnen?

JJ: Oh Yeah! Wir haben bereits acht neue Songs fertig, die wir, sofern erforderlich, bereits morgen aufnehmen könnten. Und einige mehr, aus denen wir uns bedienen könne, ein richtiges Lager. Wir proben die neuen Songs nicht allzu schnell, also wachsen bei uns die Ideen.
Ich kann nicht behaupten, ständig neue Songs zu schreiben, es passiert eher periodisch. Und wenn ich schreibe, dann viel. Basti arbeitet hier eher gleichmäßig, aber dafür etwas langsamer. Unser neuer Basser Nicolas scheint auch ein guter Schreiber zu sein; er hat uns bereits zwei neue Songs gezeigt, die gut zu VII Gates passen.

HH: Ihr habt ja bereits einige Gigs in Schweden gespielt. Steht ihr gerne auf der Bühne oder sitzt ihr lieber im Studio und tüftelt an Songs? Was kann man von einem VII Gates Gig erwarten?

JJ: Also live zu spielen ist eines der besten Dinge, die man tun kann. Meistens versuchen wir einfach Spaß zu haben, nicht wie langweilige Statuen rumzustehen. Und wenn wir Spaß haben, hat das Publikum auch Spaß.
Auch im Studio macht es Spaß (alles, was mit Musik zu tun hat, macht Spaß), auch wenn es zeitweise recht langweilig zugeht. Manchmal scheint es, als wenn man nichts richtig spielen könnte, dann brauchst du 18 Versuche um es halbwegs gut hinzubekommen, das ist sehr frustrierend. Aber es macht Spaß, den Songs Form zu geben, verschiedene Möglichkeiten zu versuchen, wie etwas klingt und es einfach so gut wie möglich zu machen. Leider hatten wir nicht die Zeit, die wir gerne gehabt hätten, aber wer weiß, eines Tages...

HH: Gibt es Pläne für Gigs (oder gar eine Tour) außerhalb von Schweden?

JJ: Wenn uns jemand spielen sehen will, wir werden kommen und spielen! Egal wo! So einfach ist das. Aber wir haben jetzt keine Tour oder ähnliches geplant. Sound Riot ist immer noch ein kleines Label und hat einfach nicht die Mittel um Tourneen zu organisieren. Zudem müssen wir erst mal die Verkaufszahlen abwarten bevor wir solche Dinge in Angriff nehmen. Wenn sich das Album in Deutschland z.B. 1.000 mal verkauft... ist es lustig, dass es sich überhaupt verkauft. Aber das ist nicht genug für eine Drei-Wochen-Tour mit 16 Gigs. Selbst wenn dann jeder, der die CD gekauft hat, zu den Gigs kommen würde, wären das 62,5 Leute pro Gig...

HH: Irgendwelche Pläne habt ihr für die Zukunft?

JJ: Wir proben gerade an neuen Songs um so viele wie möglich fertig zu haben, wenn es wieder ans Aufnehmen geht. Zudem senden wir Promo-CDs an Clubs und Pups oder ähnliches in Schweden weil wir mehr live spielen wollen. Es wäre toll, dieses Jahr auf dem ein oder anderen Festival zu spielen, aber ich weiß nicht, ob das machbar ist.

HH:Danke, dass Du Dir Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten. Willst Du noch was loswerden, dass ich vergessen habe zu fragen? Last Words?

JJ: Danke für dieses Interview. Ich habe es verdammt schwer, mich kurz zu fassen wenn ich schreibe (Criss beklagt sich immer über die Texte), also denke ich, ich habe genug geschrieben? Wenn ihr mehr wissen wollt, besucht unsere Homepage www.sevengates.se oder schreibt mir einfach unter jjrockford@hotmail.com oder jjrockford@websidorna.com.
Hoffentlich spielen wir mal in Deiner Nähe!
There's a madman inside all of us, and _you_ have set him free, so be aware...

Ray

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