9 Headbänga online
Suche:
20.04.2024 Feuerschwanz
21.04.2024 1914
21.04.2024 Feuerschwanz
21.04.2024 Crypta
22.04.2024 Darius Rucker
23.04.2024 Marduk
Reviews (10417)
Navigation
Artikel des Tages
Review:
Ashura

Interview:
Obscurity

Live-Bericht:
Knorkator

Video:
Izegrim
RSS RSS
Atom Atom
 

Interview

Interview mit Debauchery (22.10.2013)

CDs von Debauchery kaufenZur Druckversion dieses Artikels

buy, mail, print

Logo Debauchery

Debauchery muss man eigentlich nicht mehr vorstellen, schließlich gibt es hier nur zwei Möglichkeiten: entweder man liebt sie (bzw. ihn) oder man hasst sie (oder ihn). Dazwischen gibt es eigentlich so gut wie nichts. Fact ist jedoch, dass Debauchery in schöner Regelmäßigkeit gute bis sehr gute Alben auf den Markt bringen. Auch das 2013 Werk Kings Of Carnage führt diese Tradition fort. Ein guter Anlass, dem Kopf hinter dem ganzen Blut ein paar Fragen in die Venen zu pumpen, die auch prompt beantwortet wurden.

HH: Hi Thomas, wie geht's dir? Wie fühlst du dich nach der Veröffentlichung des inzwischen achten Debauchery-Albums?

Thomas: Krank, haha, scheiß Erkältung. Ansonsten alles gut würde ich sagen. Nächste Woche geht es ins Studio, die neue Blood God-Scheibe aufnehmen, bis dahin üben, üben, üben...

HH: Wie bist du bislang mit den Reaktionen auf Kings Of Carnage zufrieden?

Thomas: Da kann ich mich nicht beschweren, das Album kam immerhin in die offiziellen deutschen Albumcharts. Für einen einfachen Rock'N'Roll-Typ aus Stuttgart doch gar nicht so schlecht.

HH: Woher ziehst du deine Inspirationen, nicht nur für die Musik, sondern auch für World Of Blodd Gods?

Thomas: Seitdem ich ein Kind bin interessiere ich mich für Monster und die Geschichten dazu. Masters of the Universe, Dino Riders, danach Warhammer, Mittelerde, und andere Welten wie Warzone/Mutant Chronicles, Chronopia. Alles cooles Zeug. Anfangs musste ich mir die Geschichten von Warhammer von meiner Mutter übersetzen lassen, da ich noch kein Englisch konnte und es das Zeugs von Games Workshop nur auf Englisch gab.
Ich habe schon immer auch viel eigenes kreiert, eigene Regeln, eigene Monster, alles mögliche. Und inzwischen gibt es eben eine eigene Debauchery-Hintergrundwelt. Die World of Blood Gods. Die englischen Teile in Carnage 1 sind zusammen mit Graham McNeill entstanden. Er ist Bestseller-Autor aus England. Seine Bücher aus dem Warhammer-Universum sind Killer.

HH: Debauchery polarisieren ja durchaus: während die einen die Band lieben, ist es für die anderen nur ein "Abklatsch" von Six Feet Under und AC/DC. Wie gehst du damit um, zumal die Kombination von zwei so unterschiedlichen Musikstilen wie "normalem" Heavy Metal und Death Metal (Vocals) ja funktioniert?

Thomas: Ja ich weiß, dass Debauchery polarisieren, aber ich habe nie verstanden, warum. Nichts an der Band ist kontrovers. Es werden keine weltlichen Themen behandelt, es gibt keine Gesellschaftskritik, keine politischen
Themen, es geht nicht um Religion, es wird auch niemand wirklich beleidigt. Um zu polarisieren muss man ja eigentlich irgendwem auf die Füße treten, aber wer bitte fühlt sich bei Geschichten über Zombies, Drachen und Dämonen beleidigt?
Also ich habe kaum Zeit mich mit den Kritikern zu beschäftigen. Ich glaube nur manchmal, dass viele Kritiker Debauchery-Musik einfach nicht verstehen. Mir ist das schon aufgefallen, wenn wir früher mit allem möglichen verglichen wurden: Schweden Death, Grindcore, Brutal Death. Alter, ich wusste damals nich' mal was das ist. Heute weiß ich es, und ich habe damit nichts zu tun. Meine Inspiration kommt von Judas Priest und Iron Maiden. Heute gehe ich in Plattenladen und kaufe die neue Running Wild. Und Mitte Oktober dann die neue Motörhead. Solche Bands sind meine Vorbilder und wer Jugulator oder Crucible mal anhört sollte es merken. Die Stimme ist eben wie sie ist, inzwischen kann ich ja noch ein bisschen mehr, das gibt's dann bei Blood God.

HH: Was genau fasziniert dich an unserem roten Lebenssaft, dass er eine so tragende Rolle bei Debauchery spielt?

Thomas: Haha, nichts. Das ist nur wegen der Optik.

HH: Was würdest du als deine beste, was als deine schlechteste Entscheidung bezeichnen?

Thomas: Oh, meine beste in letzter Zeit war der Namenswechsel und alles was damit einhergeht von Big Ball zu Blood God. Schlechte Entscheidungen gab es viele: der Bandname Debauchery, der ist viel zu kompliziert, war wohl die schlimmste.

HH: Wenn du das Rad der Zeit zurück drehen könntest, was würdest du ändern wollen?

Thomas: Den Bandnamen. Ansonsten hatte ich bei den meisten Dingen keine Wahl. Ich hab' das beste draus gemacht, was damals möglich war. Big Ball würde ich so wohl auch nicht nochmal machen. Aber damals meinten alle Hard Rock unter dem Namen Blood God geht nicht. Heute weiß ich es besser.

HH: Normalerweise käme ja die Frage, was du geworden wärst, wenn es mit der Band nicht geklappt hätte. Bei deiner Person wissen wir es ja. Nach deiner Entscheidung, nun doch das Lehramt nicht auszuführen, kannst du mit Debauchery deinen Lebensunterhalt bestreiten?

Thomas: Ja ich lebe schon seit 2009 von der Musik.

HH: Wie sieht es mit Touraktivitäten aus?

Thomas: Wir waren gerade mit Six Feet Under auf Skandinavien-Tour, und ab November sind wir dann auf der Todestage Tour mit Eisregen unterwegs.

HH: Die Illustrationen auf deiner Homepage und World Od Blood Gods erinnern mich an Warhammer bzw. World Of Warcraft. Bist du ein entsprechender Zocker? Oder fehlt dir dafür die Zeit?

Thomas: Ich spiele leider nur noch wenig Tabletop und wenn dann das Debauchery-Spiel Carnage. Neue Regeln testen und so. Warhammer 40k vielleicht zweimal im Jahr. Die meisten Spieler sind ausgestorben, haben Kinder und so. Und wenn ich mal Zeit habe unter der Woche, da kann sonst niemand. World of Warcraft kenne ich vom Namen, habe aber keine Ahnung davon, alle Computerspiele sind komplett an mir vorbeigegangen. Das war nie so mein Ding, ich kenne nur ein bisschen Doom und Quake 2, aber das war's auch.

HH: Welche musikalische Idee, die du bislang noch nicht realisiert hast bzw. konntest, würdest du gerne umsetzen?

Thomas: Naja, ich habe ja schon so ziemlich alles mal gemacht, von Keyboard-Balladen, über Blastbeat-Geballer, Groove-Zeugs, Hard Rock, Akustik Zeugs, Coversongs, hab' alles möglich experimentiert und so weiter. Aber was ich eigentlich immer machen wollte war Heavy Metal. So wie Priest, Maiden, Motörhead. Meine Debauchery-Stimme ist wohl etwas zu tief dafür, aber deshalb gehe ich Montag ins Studio. Ein richtiges Heavy Metal-Album aufnehmen.

HH: Vielen Dank, dass du dir Zeit für meine Fragen genommen hast, die berühmten letzten Worte gehören dir.

Thomas: Hack Slash Kill!!!

Ray

Zur Übersicht
Zur Hauptseite

Weitere Berichte und Infos

© www.heavyhardes.de