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Interview mit Nachtgeschrei (08.05.2013)

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Mit ihrem vierten Streich Aus Schwärzester Nacht legten uns die Frankfurter Mittelalter/Folk Rocker vor kurzem ihr bislang stimmigstes und wohl auch abwechslungsreichstes Album vor, das nicht nur personell die eine oder andere Neuerung parat hält. Drummer Stefan war so nett unsere Fragen zu beantworten und bringt ein wenig mehr Licht in die Schwärze der Nacht.

HH: Hallo zusammen und als erstes gleich ein dickes Lob für euer neues Werk Aus Schwärzester Nacht! Hat mir wirklich gut gefallen! Wie sind denn die Reaktionen von Presse und Fans bislang ausgefallen? Gab es da auch harte Worte?

Stefan: Hallo und vielen Dank! Es freut uns natürlich sehr, dass dir das Album so gut gefällt. Sicher ist man immer mit dem, was man gerade tut am zufriedensten, aber dieses Mal ist es bei uns noch eine Spur intensiver aufgrund all der Bedingungen unter denen das Album entstanden ist. Natürlich gibt es auch negative Kritik, aber das ist normal und bisher auch wirklich im Rahmen. Wenn jemand seine Meinung nachvollziehbar formuliert, kann man damit durchaus arbeiten.

HH: Bevor wir uns das Album näher ansehen, kommen wir zur Frage, die sich als erstes aufdrängt. Warum hat denn euer langjähriger Sänger Holger das Schiff verlassen?

Stefan: Es ist immer etwas schwierig, für jemand Anderen zu sprechen. Man kann sagen, dass Hotti sich in seiner Rolle als Nachtgeschrei-Frontmann wohlgefühlt hat. So geht es uns allen: Wenn du morgens aufstehst, musst du für dich entscheiden ob du zufrieden bist und das Richtige tust. Ist das nicht der Fall - musst du etwas ändern. Da muss jeder auf sich selbst achten.

HH: Als Ersatz steht nun Martin LeMar von Mekong Delta hinterm Mikro. Wie kam es denn bitte zu dieser außergewöhnlichen Konstellation?

Stefan: Das wüssten wir auch gerne! Im Ernst: Erik, unser Live-Techniker, ist Gitarrist bei Mekong Delta. Irgendwann, nachdem wir schon laaange auf der Suche waren... kam er um die Ecke und meinte "habt ihr eigentlich schon mal mit Martin gesprochen?" Nun, das hatten wir bis dahin nicht. Wir haben ihm einen Song geschickt, und auf einmal ging alles ganz schnell.

HH: Das haut hin mit der Doppelbelastung für Martin? Konflikte was die Terminkalender beider Bands anbelangt werden sich doch da sicherlich nicht ganz vermeiden lassen...

Stefan: Wir haben uns zusammengesetzt und unsere gemeinsamen Vorstellungen und Ziele besprochen. Darin, dass es mit Nachtgeschrei weiter mit Volldampf nach Vorne gehen soll, sind wir uns einig. Außerdem wird sowieso alles immer langfristiger geplant. Von daher können wir die Situation gut einschätzen.

HH: Abgesehen davon ist Martin natürlich eine tolle Wahl. Er bringt spürbar frischen Wind in die Band und man könnte fast meinen, dieser Wind hat auch die ganze Mannschaft auf ein neues Level gehoben...

Stefan: Ein neuer Einfluss beim Songwriting ist das Eine. Mit Martin generell eine neue Person im Bandgefüge zu haben, die auch alteingesessene Dinge hinterfragt, ist das Andere. Klar - es zieht jeden von uns mit! Das ist nach dieser langen Durststrecke mehr als nur motivierend.

HH: Wie würdest du selbst die Musik auf dem Album beschreiben? Ist das überhaupt noch typischer Mittelalter-Rock?

Stefan: Nun... ich tu mich schon schwer damit zu sagen, was typischer Mittelalterrock ist. Mir geht es nicht um die etwas nervige Distanzierung, dass wir als Band mit "all diesen Schubladen nichts zu tun haben wollen". Ich denke, man kann es grob als Musik beschreiben, die auf die Zwölf geht und mit Instrumenten aus verschiedensten Stilistiken ihren eigenen Sound findet.

HH: Wo liegen deiner Meinung nach die Unterschiede zu den bisherigen Alben?

Stefan: Aus Schwärzester Nacht brüllt den Zuhörer viel offensiver an als vorherige, speziell der direkte Vorgänger "Ardeo". Wir haben frische Energie getankt und platzen vor Freude, diese mit dem Album hörbar machen zu können.

Bandfoto Nachtgeschrei

HH: Wie seid ihr an das Komponieren heran gegangen? Haben da alle ihre Ideen in einen Topf geworfen oder gibt es jemanden, der in dieser Hinsicht doch die Zügel in der Hand hatte?

Stefan: Weniger ist es so, dass jemand die Zügel in der Hand hat - jedoch gibt es Leute, die hauptsächlich Ideen bringen. Oli zum Beispiel ist einer der kreativsten Köpfe. Joe ist meist für Themen, also die tragenden Melodien der Songs zuständig. Sane ist eher der Typ, der einen fertigen Song mitbringt, der dann gemeinsam verfeinert wird. Meine Stärke ist eher das Arrangement. Tilman bringt die etwas deftigeren Parts, Martin viele Details und z.B. auch das Orchester aus dem Bonustrack. Nik ist unser Haupttexter. Du siehst: Jeder hat seine Stärke und bringt sich voll ein.

HH: Verrätst du unseren Lesern, mit welchen Nummern sie ganz bestimmt beim nächsten Konzert rechnen dürfen?

Stefan: Mit fast allen des neuen Albums, je nach Länge des Gigs. Und natürlich einer Auswahl der alten Kracher.

HH: Apropos - ist diesbezüglich schon etwas in Planung? Für den Sommer steht doch bestimmt schon die eine oder andere Burg auf eurer Reiseroute.

Stefan: Alles bisher Geplante ist auf unserem Konzertplan unter www.nachtgeschrei.de zu finden. Ein paar kurzfristige Termine stehen noch in Verhandlung, dazu in Kürze mehr.

HH: Noch kurz ein paar Worte zum Cover-Artwork. Mit Travis Smith habt ihr ja einen echten Szene-Guru in die Pflicht genommen. Wie lief da die Zusammenarbeit? Habt ihr selbst Vorstellungen geäußert oder habt ihr euch einfach überraschen lassen?

Stefan: Mit Travis ist es jedes Mal wieder richtig angenehm. Wir sagen ihm grob (und ich meine grob!), was wir uns vorstellen. Dann schickt er kurz darauf einen Entwurf, den wir uns zu siebt mit offen stehendem Mund anschauen. Über sieben Köpfen hängt dann eine Gedankenblase, in der steht "genau so wollte ich das haben!". Jetzt überleg dir mal: Wir sind sieben Leute. Da gibt es in der Regel acht Meinungen.

HH: Was ist dein Lieblingsgemälde im Repertoire von Travis?

Stefan: Das ist wirklich schwer zu beantworten. Travis ist einer von wenigen Künstlern, die ich kenne, die wirklich durchgehend gute Arbeiten abliefern. Wenn man seinen Stil mag, ist es fast unmöglich sich für einen Favoriten zu entscheiden. Ihr könnt euch ja mal selbst einen Eindruck unter www.seempieces.com machen.

HH: Welches eurer Lieder erkennst du selbst am ehesten in dem Motiv, das er nun für euch gezeichnet hat?

Stefan: "In Die Schwärze Der Nacht" ist nicht umsonst der mehr oder weniger inoffizielle Titelsong des Albums. Die Textzeile "In Feuer gebadet steigen wir auf" hat für viele Interpretationen gesorgt. Es war eine ganze Zeit lang dunkel, dann war da dieses Licht... und nun sind wir wieder da. Stärker denn je.

HH: Bleibt zu hoffen, dass die Zukunft für Nachtgeschrei nicht so finster aussieht wie dieses Cover. Ich bedanke mich für das Interview und sage weiterhin alles Gute!

Stefan: Das hoffen wir auch! Die dunkle Phase dürfte erst mal erledigt sein. Jetzt heißt es "spielen, spielen, spielen"... und zurück in die Köpfe der Leute kommen. Dir auch vielen Dank für das Interview und bis bald!

Dagger

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