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Interview mit Primal Fear (19.07.2004)

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Ich traf Tom Naumann, den Gitarristen und Mitbegründer von Primal Fear, auf dem Bang Your Head Open Air 2004 in Balingen. Der Aufstieg der deutschen Band, die ausser Tom Naumann noch aus Sänger Ralf Scheepers (Ex-Gamma Ray), Matt Sinner (Bass/Gesang), Stefan Leibing (Gitarre), Randy Black (Drums) besteht, begann Ende der 90er Jahre mit dem Debüt-Album Primal Fear. Nach drei weiteren Alben, je einer LP und DVD erschien in diesem Jahr Werk Nummer fünf, Devil's Ground. Gerade sind die fünf von ihrer Europa-Tournee zurückgekehrt.

HH: Du bist ja ein paar Jahre lang aus der Band ausgestiegen - wie geht es dir jetzt?

Tom: Ich hatte eine recht langwierige Herzmuskelentzündung. Für mich war es sehr schwierig, eine Tour durchzuhalten, mit Parties, Konzerten, wenig Schlaf... aber ich war in dieser Zeit nicht untätig. Ich war im Studio, habe Bands produziert und Songs unter anderem mit Bob Rock geschrieben, und freue mich jetzt, wieder mit den Jungs von Primal Fear zusammenarbeiten zu können.

HH: Wie kommt das Material von Primal Fear zustande?

Tom: Eigentlich teilt sich bei uns alles durch fünf... jeder tut sein Bestes und bringt seine ganze Persönlichkeit in einen Song ein. Wir haben gerade Videos gemacht, eines für "Metal Is Forever" und für "The Healer" [beide Songs vom neuen Album, Liz], die beide auf Viva laufen bzw. in den Alternative Rock Charts. "Metal Is Forever" war wochenlang die Nummer eins. Demnächst wird dann "The Healer" laufen, das ja mehr eine Ballade ist.

HH: "The Healer" ist auch eines meiner persönlichen Lieblingssongs auf Devil's Ground...

Tom: Ja, in unserer Europa-Tournee kam es besonders in Südamerika ziemlich gut an, aber die Stimmung muss passen. Hier im hellen Sonnenschein beim Bang Your Head kommt der Song nicht ganz so gut rüber.

HH: Wie zufrieden wart ihr denn heute mit eurem Konzert?

Tom: Katastrophal! Wir haben uns selbst nicht gehört, wir wussten gar nicht, was wir da von uns geben... wir können in solchen Fällen dann nur versuchen, als Einheit unser Bestes zu geben.

HH: A propos Einheit: wie geht ihr mit den verschiedenen musikalischen Einflüssen bei Primal Fear um - fast jeder von euch hat ja noch andere Projekte laufen oder hat zumindest einen anderen musikalischen Background.

Tom: Ach weißt du - wir sind alle Fans des guten alten Metals, verschließen uns aber nicht vor neuen Einflüssen. Ich zum Beispiel höre gerade Hoobastank, Slipknot oder Velvet Revolver und bin da ansonsten ziemlich offen. Wenn wir Songs schreiben, denken wir natürlich nur an Metal, vor allem, was man live spielen kann. Die Idee zu "The Healer" kommt etwa von Stefan - auf so etwas wäre ich gar nicht gekommen...

HH: Ihr kennt euch schon lange und seid auch untereinender befreundet- kommt es da nie zu Problemen?

Tom: Nein eigentlich nicht - wir kommen mit Ausnahme von Randy alle aus der gleichen Gegend und hängen auch privat oft miteinander ab. Wir hatten noch nie Streit untereinander... wir gehen zusammen ins Kino, stehen auf dieselben Filme und dieselbe Musik, wie eine große Familie. Wenn es einem von uns dreckig geht, sind wir für ihn da.

HH: Reden wir doch noch ein wenig über eure neue Platte, Devil's Ground. Es handelt sich dabei ja nicht um ein Konzept - Album und bei Songs wie "In Metal" oder "Metal Is Forever" fragt man sich schon, ob das jetzt nur noch pure Selbstverherrlichung sein soll...

Tom: Also, nach dem Konzept-Album "Black Sun" wollten wir wieder etwas anderes machen. Natürlich gab es dazu kritische Stimmen, so von wegen Klischee-Titel und so - wir sind deswegen ja nicht auf den Kopf gefallen. Wir sind mittlerweile schon recht lange im Geschäft, leben von dieser Musik. Für uns hat also ein Song wie "Metal Is Forever" eine Bewandtnis. Ich meine, die Stücke von Bands aus den 80er Jahren höre ich immer noch gerne - dann kam die Zeit des Grunge und jetzt der New Metal. Alles gute Musik, aber wer will deren Songs denn in ein paar Jahren noch hören? Iron Maiden oder Motörhead gibt' s immer noch und sie begleiten mich die ganze Zeit. Deshalb kann man zu Recht sagen: "Metal Is Forever"! Das ist die Musik, die ich im Herzen habe.

HH: Ruht ihr euch jetzt aus, nachdem ihr gerade von eurer Tour durch Europa, Amerika und Südamerika zurück seid?

Tom: Jetzt beginnt ja die Festival-Saison hier, da werden wir so oft wie möglich auftreten, auch in England, Frankreich - wir werden auch nach Japan gehen. Ausserdem haben wir eine Anfrage von Iced Earth, mit denen wir im November, Dezember eine gemeinsame Europa-Tournee machen werden. Darüber hinaus planen wir bereits, im April nächsten Jahres wieder ins Studio zu gehen und ein neues Album aufzunehmen.

HH: Hört sich nicht nach viel Freizeit an...

Tom: Stimmt, aber zwischendurch muss schon ein bisschen Party sein - so wie hier auf einem Open Air, da trifft man jedes Mal viele Freunde.

HH: Meine letzte Frage ist mehr persönlicher Art.

Tom: (Lacht) Ich bin noch Single, ja!

HH: Äh, nein, ich wollte eigentlich fragen, ob es in der Metal-Szene weibliche Interpretinnen gibt, die du gut findest?

Tom: Klar gibt es da einige... zum Beispiel Doro, die ja auch gerade hier ist. Arch Enemy find ich auch geil oder Lacuna Coil - ich find' es toll, wenn sich die Mädels auch an Rock oder Metal 'rantrauen, das belebt das Ganze etwas. Das muss ja nicht alles männliches Territorium sein. Das Sex-Klischee, wie es Rock Bitch vormachen, find' ich allerdings Sch... Mit Doro ist das allerdings ganz komisch... ich bin ihr schon über den Weg gelaufen und hatte sogar meinen Fotoapparat dabei, aber ich hab' mich nie getraut sie anzureden, ich bin ziemlich schüchtern. Vielleicht schaff' ich es diesmal...

HH: Da wünsch' ich dir viel Glück! Noch ein paar Worte zum Abschied?

Tom: Ja! Ich appelliere an alle, sich auch dem deutschen Metal zuzuwenden und deutsche Bands zu unterstützen - es gibt mittlerweile auch hierzulande genug Bands, die den englischen Konkurrenz machen können. Springt über euren Schatten!

Liz

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