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Interview

English VersionInterview mit Chaoswave (28.03.2009)

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Chaoswave konnten mit ihrem neuen Scheibchen Dead Eye Dreaming ein kraftvolles und modernes Album vorlegen, ohne sich an Trends anzubiedern. Mastermind Guf, der seinerzeit von Dänemark nach Italien übersiedelte, gab freudig Auskunft über Album, Gastspiele und Träume.

HH: Wie geht's dir nachdem euer Album Dead Eye Dreaming nun endlich raus ist?

Guf: Wir sind froh, dass es endlich draußen ist. Gemischt haben wir die Scheibe ja schon vor über einem Jahr, wir mussten also lange darauf warten. Es war ein ständiges auf und ab in dieser Zeit, deshalb fühlt es sich umso besser an, wenn sich die Dinge endlich auszahlen.

HH: Was ist passiert, dass ihr ein Jahr lang auf die Veröffentlichung warten musstet?

Guf: Wir hatten zu jener Zeit noch kein Label, als wir die Platte aufnahmen, also mussten wir uns danach auf die Suche begeben und Vertragsverhandlungen führen. Nightmare Records haben im Mai/Juni Interesse gezeigt und nach ungefähr einem Monat haben wir bei ihnen unterschrieben. Nightmare haben das US-Veröffentlichungsdatum auf 25. November festgelegt, aber in Europa haben sie erst vor Kurzem eine neue Partnerschaft mit Silverwolf/SPV begonnen, mit denen sie immer noch Details aushandeln. Deshalb wurde die Veröffentlichung in Europa um einige Monate verschoben, damit sich die Labels auf ihre Zusammenarbeit gut vorbereiten konnten.

HH: Wie sind die Reaktionen auf Dead Eye Dreaming bisher ausgefallen? Interssiert dich überhaupt, was die Leute über eure Arbeit schreiben oder ist dir das völlig egal?

Guf: Die Medien haben im allgemeinen sehr gut reagiert. Aber diesmal haben wir etwas andere Reaktionen als beim Debüt bemerkt. Beim ersten Album bekamen wir viele positive Reaktionen, aber nur sehr wenige wirklich überragende Reviews. Für Dead Eye Dreaming dagegen haben wir teilweise abartig gute Kritiken eingeheimst, aber auch ein paar wirklich schlechte. Wenn ein Review gut geschrieben ist, nehmen wir es immer ernst. Ein detailliertes Review ist immer ein guter Weg, um zu verstehen, was wir nächstes Mal besser machen können.

HH: Viele Leute, auch ich, vergleichen Chaoswave mit Nevermore (mehr) und Lacuna Coil (weniger). Würdest du solchen Vergleichen zustimmen?

Guf: Ich liebe Nevermore und ich komme nicht umhin zu sagen, dass sie mich sehr inspiriert haben. Lacuna Coil, naja, sie haben zwei Sänger, einen männlichen, einen weiblichen mit klarem Gesang, sie spielen Metal und kommen aus Italien. Es liegt nahe uns mit ihnen zu vergleichen. Ich bin kein großer Fan von ihnen, aber sie genießen großen Respekt, deshalb ist es auch eine Ehre mit ihnen verglichen zu werden.

HH: Ist es für euch gut oder schlecht, mit diesen Bands verglichen zu werden?

Guf: Es ist beide, sowohl gut als auch schlecht. Es ist eine gute Möglichkeit, unseren Stil zu beschreiben, weil wir nicht ausschließlich in eine Schublade wie "Thrash Metal" oder "Metalcore" passen. Es hilft den Leuten, sich unter unserer Musik etwas vorzustellen, wenn sie uns noch nicht kennen. Auf der anderen Seite ist es schlecht, weil uns einige Leute allein schon aufgrund der Namen verurteilen, bevor sie uns gehört haben. Nevermore und Lacuna Coil sind beide im Promo-Material erwähnt und ich habe einige Reviews gelesen, die in etwa so anfingen: "Wenn eine Band angekündigt wird, indem man sie mit Lacuna Coil vergleicht, macht mich das schon mal stutzig..."

HH: Auf Dead Eye Dreaming ist auch Steve Smyth zu hören, der hier mit einigen Soli vertreten ist. Wenn man die Scheibe so hört, ist es meiner Meinung nach schwierig zu hören, wo er denn nun wirklich spielt, was wiederum für eure instrumentalen Fähigkeiten spricht. Wie war es, mit Steve zusammenzuarbeiten?

Guf: Da kann ich dir helfen. Steve spielt das erste Lead bei "Fork Tongues And Foul Times", das zweite Lead bei "A March For The Dying" und bei "Rise" haben wir ein klassisches Gitarrenduell. Für mich war es eine sehr große Ehre mit Steve zusammen zu arbeiten. Ich bin ein großer Fan seines Gitarrenspiels und ihn nun zu hören, wie er zu meinen Riffs spielt, neben meinen Soli... das ist einfach nur großartig.

HH: War es schwierig, Steve zu überzeugen, auf eurem Album zu spielen? Was hast du unternommen, um ihn zu überreden?

Guf: Das war sehr leicht. Ich kannte Steve schon ein wenig, und als ich die Idee zu den Gast-Leads hatte, war er der erste den ich gefragt habe. Er hat sich sehr darüber gefreut und als er die Songs hörte, war er sehr schnell dabei.

HH: Gemischt hat eure Scheibe Andy LaRocque. Wie hat sich die Zusammenarbeit mit ihm gestaltet?

Guf: Fantastisch!! Andy ist ein Meister im Studio und er hat eine großartige Einstellung und eine professionelle Herangehensweise. Unser Schlagzeuger und ich haben einige Tage in Andys Studios in Schweden während des Mischens verbracht, was eines der Highlights des letzten Jahres war. Ein Traum ist es natürlich, das nächste Album komplett mit Andy aufzunehmen.

HH: Was ich an Dead Eye Dreaming sehr mag ist der Gesang. Die meisten modernen Kapellen benutzen ausschließlich aggressive Screams und Growls, hier aber findet man auch Klargesang, der mit Effekten unterlegt ist. Das passt meiner Meinung nach sehr gut zur Musik. Wie siehst du das?

Guf: Der Gesang ist eine unserer Stärken meiner Meinung nach. Seit einigen Jahren dominiert die Herangehensweise des Metalcore die Szene. Versteh mich nicht falsch, ich bin ein großer Fan von Soilwork, Killswitch Engage und vielen anderen Metalcore-Bands. Wenn aber eine Band heutzutage zwei Sänger hat, kannst du darauf wetten, dass der eine davon growlt oder schreit. Unser Stil ist sehr aggressiv und Growls würden sehr gut zu unserer Musik passen, aber die Art und Weise, wie wir den Gesang einsetzen, trägt dazu bei, unseren eigenen Stil zu unterstreichen. Glücklicherweise sehen das viele Leute genauso, weshalb wir auch oft Reviews lesen, bei denen die Leute nicht wirklich wissen, mit wem sie uns vergleichen sollen.

HH: Der weibliche Gesang passt auch ganz gut zur Musik. Werdet ihr diesen Stil in Zukunft mehr in eure Songs integrieren?

Guf: Ich denke, wir werden das jetzige Verhältnis - also 50% männlichen, 50% weiblichen Gesang - erstmal beibehalten. Und natürlich werden beide Stimmen öfter die gleichen Gesanglinien singen. Das ist eine großartige Möglichkeit, gewisse Stimmungen aufzubauen. Wir versuchen beide Sänger als ein Instrument zu sehen, wir haben also eine weitere Saite, auf der wir spielen können, um's mal so zu sagen.

HH: Kannst du uns etwas über eure Texte erzählen, um welche Themen drehen sie sich?

Guf: Sie behandeln von allem ein bisschen was, aber das Hauptthema bleiben Illusionen und Täuschungen. Einige Beispiele: "10 Years Of Denial" ist ein sehr persönlicher Song, den ich geschrieben habe, um einige sehr negative Denkweisen zu durchbrechen. "How To Define A Race" dreht sich um die Illusion, dass wir Menschen etwas anderes sind als nur Tiere. "Picture Perfect" dreht sich um Glückspillen - machmal denke ich, dass Depressionen und Anti-Depressiva irgendwie zum Trend geworden sind.

HH: Der Typ auf dem Cover schaut nicht wirklich unglücklich aus, so ganz ohne Augen, eher wie ein klassischer Zombie. Von was träumt er?

Guf: Hahaha... du musst wissen, das ich irgendwann gedacht habe, dass der Typ zu sehr nach einem Zombie aussieht. Dann dachte ich: "Scheiß egal, wen interessiert's." Es hört sich villeicht blöd an, aber er träumt vom Träumen. Meine Texte drehen sich oft um den Verlust von Hoffnungen und Träumen. Ab einem gewissen Punkt kann das Leben eines Menschen so negativ werden, dass er sogar vergisst zu träumen.

HH: Wer hat das Cover erstellt?

Guf: Ich habe jegliches Artwork für die Band von Anfang an selbst erstellt. Ich muss noch eine Menge lernen, aber ich tue es gern und wir haben uns dadurch auch eine Menge Geld gespart. Dieses Mal wollte ich etwas Einfaches aber sehr Effektives machen. Ich wollte ein Cover, an das man sich leicht wieder erinnert, und ich denke, dass mir das ganz gut gelungen ist. Im Booklet selbst sind viel kompliziertere Bilder. Wir wollen unseren Fans immer etwas bieten für ihr Geld, deshalb habe ich viele Stunden damit verbracht, ein ansprechendes Booklett herzustellen.

HH: Welcher Track ist dein Lieblingslied auf Dead Eye Dreaming?

Guf: Es ist schwierig genau ein Lied zu nennen, aber ich denke, "10 Years Of Denial" ist wohl mein Favorit. Ich bin sehr glücklich darüber, wie der Song aufgebaut ist: sehr komplex und trotzdem immer noch ziemlich geradeaus.

HH: Wie viele andere Bands haben auch Chaoswave eine Seite bei MySpace unter www.myspace.com/chaoswave. Wie wichtig ist diese Seite für euch?

Guf: Sehr, sehr wichtig. Mit unserer MySpace-Seite treten wir mit unseren Fans in Kontakt und sie dient auch als Werbeinstrument. Wir versuchen immer, die Seite mit neuen Fotos oder Blog-Einträgen aktuell zu halten. Eine andere positive Seite ist, dass hier jeder in der Band mithelfen kann. Einige fügen neue Freunde hinzu, andere kümmern sich um die Blogs und wieder andere aktualisieren den Konzertkalender.

HH: Ist MySpace heutzutage wichtiger als eine normale Website?

Guf: Definitiv. Das haben wir schon vor einiger Zeit festgestellt. Vor drei bis vier Jahren bekamen wir jede Woche noch eine Menge Einträge in unser Gästebuch. Heute bekommen wir nur noch alle ein bis zwei Monate einen, während wir über MySpace alle Mails und Nachrichten von unseren Fans bekommen. Ich denke, es ist wichtig beides zu haben, eine gute MySpace-Seite und eine professionelle Website. Fakt ist aber, dass die Leute zuerst bei MySpace suchen. "Wer sind Chaoswave? Ich schaue mal bei MySpace, da kann ich sie schnell zu meinen Freunden hinzufügen, ihre Musik anhören, Fotos anschauen, feststellen, ob sie eine heiße Sängerin haben, etc., etc." MySpace gibt uns auch einen Hinweis auf unsere Beliebtheit, weil wir sehen können, wie viele vorbeischauen und unsere Songs anhören. Zum Glück läuft es diesbezüglich ganz gut bei uns.

HH: Stell dir vor, Dead Eye Dreaming wäre etwas zu essen. Welche italienische Spezialität wäre das und warum?

Guf: Verdammt, ich bin Däne. Egal, was ich sage, meine italienischen Bandkollegen werden mich in den Hintern treten, hahaha. Ich würde Lasagne sagen, hausgemachte natürlich. Mit viel Fleisch und Sauce und vielen Schichten. Wenn du damit fertig bis, kannst du es kaum erwarten, bis du wieder eine bekommst.

HH: Schön, und jetzt erzähl mir bitte, welche dänische Spezialität Dead Eye Dreaming wäre, wenn es was zu essen wäre!

Guf: Hahaha... Du machst es mir hier gar nicht leicht. Weiß du, die dänische Küche ist eigentlich für gar nichts bekannt. Wenn ich dänisches Essen als langweilig bezeichnen würde, wäre das wahrscheinlich noch viel zu positiv, hahaha. Ok, natürlich mag ich dänisches Essen, aber ich weiß wirklich nicht, was Chaoswave wären. Ich meine, in "Fleischbällchen und Kartoffeln" steckt nun nicht so wirklich viel Poesie, oder?

HH: Wie sieht es mit einer Tour aus? Gibt's Pläne? Vielleicht kommt ihr sogar nach Deutschland?

Guf: Wir arbeiten an einigen Sachen, aber noch gibt es nichts Konkretes zu vermelden. Unglücklicherweise haben wir keine Booking-Agentur im Rücken, deshalb kann es sehr schwer werden, auf die richtigen Touren zu kommen. Wir bewerben uns natürlich bei Agenturen, deshalb hoffe ich, dass sich hier bald was ergibt. Aber egal was passiert, wir werden im September in Deutschland spielen, dazu organisieren wir gerade eine Mini-Tour.

HH: Wie wichtig ist es für Chaoswave auf Tour zu sein?

Guf: Sehr wichtig. Seit unserem ersten Konzert analysieren wir unsere Shows, um herauszufinden, was wir besser machen können. Nach fünf Jahren sind wir glaube ich eine ganz gute Live-Band geworden, bei der auf der Bühne eine Menge los ist. Wir lieben es zu spielen und freuen uns, Kontakt mit dem Publikum zu haben. Live zu spielen ist das beste, was Musik uns zu bieten hat.

HH: Vielen Dank für deine Zeit und weiterhin viel Erfolg! Die letzten Worte gehören dir!

Guf: Danke für dieses coole Interview. Besucht uns einfach mal auf MySpace und haltet eure Augen offen nach unserem ersten Video zu "10 Years Of Denial". Es wir bald Weltpremiere beim italienischen Sender Rock TV feiern, danach werden wir das Video natürlich massiv bewerben.

Lord Obirah

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