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Interview

English VersionInterview mit Faith Factor (03.03.2009)

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Legenden leben ewig, heißt es in vielen Büchern und Filmen. Eine Legende im Bereich der harten Musik ist sicherlich der Ex-Deadly Blessing Sänger Ski, der mit seiner neuen Band Faith Factor auf dem Keep It True mächtig Staub aufgewirbelt hat. Wie es zum Split mit Deadly Blessing kam, was es mit der halbgaren Produktion der aktuellen Scheibe auf sich hat und wie es um die Akzeptanz der christlichen Band steht, verrät er in den folgenden Zeilen.

HH: Hi Ski. Wie geht's dir momentan?

Ski: Die Dinge laufen gut. Wir sind wirklich vom Glück verwöhnt und ich freue mich hier zu sein.

HH: Jetzt, da euer Album in den Läden steht, mit was beschäftigst du dich und wie sieht die Planung für die nähere Zukunft aus?

Ski: Naja, wir allen haben immer noch unsere tägliche Arbeit und kümmern uns um unsere Familien. Daher spielen wir höchstens ein paar Shows hier in der Umgebung. Wir stellen aber auch gerade eine kleine Tour zusammen und werden in der Tschechischen Republik mit Saxon, Anthrax und Kryeson auf dem Night Of The Stars Festival spielen.

HH: Ihr konntet euch im Rahmen des Keep It True letztes Jahr bereits einer größeren Masse an Zuhörern präsentieren. Wie war deine Erwartung an den Gig?

Ski: Das war für mich das zweite Mal, dass ich auf dem KIT spielen durfte, nachdem ich schon mit Deadly Blessing 2004 dort war. Vier Jahre danach haben Oli und Tarik mich wieder eingeladen und wie kannst du da "Nein" sagen. Es ist eine riesige Ehre für 1500 großartige Metal Fans zu spielen.

HH: Obwohl zum damaligen Zeitpunkt noch nicht viel von eurem neuen Album gespielt wurde, waren die Reaktionen sehr gut. Hat dich das überrascht?

Ski: Die CD erschien ja am 11. November und der Auftritt auf dem KIT 11 war am 15. November. Dazu hatten wir haufenweise CDs und T-Shirts im Gepäck. Es freut mich natürlich sehr, dass die Fans meine Arbeit noch immer lieben - auch wenn ich jetzt ein Wiedergeborener Christ bin. Oft sagen sie zu mir "Es ist uns egal worüber du singst, solange es Metal ist".

HH: Viele Leute hatten sicher noch die Erinnerungen an deine frühere Band Deadly Blessing im Kopf. Wieso bist du damals mehr oder weniger Hals über Kopf ausgestiegen?

Ski: Dafür gab es zwei Gründe. Zum einen hat Gott mich von Deadly Blessing fortgerufen, damit ich eine Band in Seinem Namen gründe. Zum anderen klang die Musik nicht mehr nach den alten Deadly Blessing und ich war der Überzeugung, dass die Fans enttäuscht sein würden. Versteh mich jetzt nicht falsch, es machte schon Spaß die Songs zu singen. Ich glaube nur, dass sich die Sache in eine Richtung bewegt, die mit den alten Deadly Blessing nichts mehr zu tun hat. Steven Childs ist ein guter Freund und er wird einen erstklassigen Job machen, aber ich denke, dass sie den Bandnamen ändern, die Vergangenheit ruhen lassen und neu anfangen sollten. Neuer Sänger - neuer Bandname.

HH: Faith Factor ist ja eher dem Bereich christlicher Metal zuzuordnen. Welchen Stellenwert hat dieses Genre in den Staaten?

Ski: Das wirklich Tolle an einer christlichen Metal Band ist, dass du in beiden Bereichen des Metal akzeptiert wirst. Wir können also bei "weltlichen" und "christlichen" Shows gleichermaßen auftreten.

HH: Nicht viele Plattenfirmen haben White Metal Bands im Portfolio. War es für dich schwer ein Label zu finden?

Ski: Nachdem wir die 7/7/7 EP veröffentlich hatten um damit ein Label zu suchen, bekamen wir viele Angebote. Pure Steel, Steel Gallery, Hellion, Storm Spell etc... Allerdings akzeptieren auch viele christliche Bands Bombworks und unser Label, Retroactive Records, nicht.

HH: Der Sound der Scheibe ist in meinen Ohren ein wenig undifferenziert, dünn und kraftlos geraten. Woran liegt dies? Gab das Studio nicht mehr her oder habt ihr euch bewusst für diesen Sound entschieden?

Ski: Ja, wir sind von der Produktion auch enttäuscht. Wir mussten den gesamten Aufnahmeprozess selbst finanzieren, dann wurde die Aufnamhme gemischt und zu Retro[active Records - JR] geschickt. Dort wurde sie gemastered und gepresst. Für die nächste Scheibe werden wir uns ein besseres Studio und einen namhaften Produzenten suchen.

HH: Gibt es irgendwelche Studio-Anekdoten, die es wert sind, hier erzählt zu werden?

Ski: Das liegt alles zu weit in der Vergangenheit um sich daran zu erinnern. Weisst du, ich bin jetzt 46 und mein Gedächtnis schwindet so langsam...

HH: Bist du aufgrund deiner religiösen Überzeugung jemals irgendwo angeeckt oder musstest du dich jemals in irgendeiner Form rechtfertigen?

Ski: Nein, wir müssen uns niemandem erklären - wir lassen die Musik für sich sprechen. Unser Glaube muss ja nicht der der Fans sein. Das respektieren wir genauso wie sie unseren Glauben respektieren.

HH: Die Staaten an sich haben in vielen Teilen des Landes feste Wertvorstellungen und einen festen Glauben. Wie sieht es damit in der amerikanischen Metalszene/Publikum aus?

Ski: Wenn jemand darüber reden oder mit uns beten will, ist das ok für uns. Es geht letztlich um deinen persönlichen Faith Factor. Jeder Mensch glaubt schließlich an irgend etwas und darauf und auf die Stärke dieses Glaubens kommt es an.

HH: Gibt es Überlegungen von eurer Seite aus, diesen Sommer ein paar Festivals in Europa zu spielen?

Ski: Würden wir wirklich gerne, aber da existiert eine Absprache mit den Promotern. Uns wurde gesagt, dass wir in einem Jahr kein zweites Festival spielen können. Also müssen wir die Füße erstmal ruhig halten. Aber wir spielen ja die Show in der Tschechischen Republik und wir versuchen auf einem Festival in Oslo, dem Nordic Festival, zu spielen.

HH: Existieren Bands mit denen du nicht eine Bühne teilen würdest oder siehst du dies völlig wertfrei?

Ski: Nein. Wir würden mit jeder Band, zu jeder Zeit an jedem Ort spielen - sogar mit Slayer!

HH: Du wirst von vielen Leuten als Ikone des Metal Underground bezeichnet. Wie gehst du damit um?

Ski: Das ehrt mich wirklich. Du stehst und fällst schließlich mit den Fans und aufgrund eines Albums, das 1988 erschienen ist, noch immer solch einen Ruf zu genießen, ist schon Wahnsinn.

HH: Was erwartest du dir von den kommenden vier Jahren? Für dich als Mensch, für deine Musik und für dein Land allgemein?

Ski: Was mich betrifft - das bleibt persönlich. In Bezug auf die Musik hoffe und bete ich, dass ich wieder nach Deutschland komme, um auf dem Headbangers Open Air, Wacken oder einem anderen großen Festival spielen zu können und mindestens drei neue Scheiben veröffentliche. Für mein Land, dass jeder wieder an die Arbeit gehen kann, damit die Wirtschaft wieder in Schwung kommt.

HH: Besten Dank für deine Zeit. Die letzten Worte gehören dir.

Ski: Danke, dass ihr euch nach all den Jahren immer noch für mich interessiert. Ich habe in meinem Leben nie eine Stunde Gesangsunterricht genommen, also weiß ich, dass dies ein Geschenk Gottes ist und nun tue ich das alles nur für Ihn. Hail us or Nail us - das liegt ganz bei euch. Metallische Grüße, Ski.

JR

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