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Interview

Interview mit Enter Chaos (02.04.2004)

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Dass Polen ja über eine recht lebendige Metalszene verfügt, ist ja bekannt. Dennoch hat mich die aktuelle Scheibe "Aura Sense" ziemlich überrascht, röhrt doch eine Frau am Mikro. Grund genug für mich, mehr über diese Band in Erfahrung zu bringen.

HH: Hi! Als erstes möchte ich euch zu eurer neuen CD "Aura Sense" gratulieren. So muß Death / Thrash klingen! Aber ich denke, ihr seid noch nicht jedem ein Begriff. Also, würdest Du bitte anfangen, uns etwas über eure noch kurze Historie zu erzählen? Ihr habt euch ja 2002 gegründet, oder? Wie lange seid ihr schon im Musikgeschäft tätig? Was sind eure Einflüße?

L. Rambo: Hallo erstmal! Wir haben uns 2002 aufgrund einer Idee von Marta (Voc) gegründet. Sie hat gerade ihre Vorgängerband verlassen und hat sich entschlossen, ein paar Leute aus der polnischen Szene einzuladen, um eine Band aufzumachen. Wir bekamen gleich einen Deal und haben sofort mit den Aufnahmen zu "Dreamworker" begonnen. Wir waren so ca. zehn Leute, die das Album aufgenommen haben; es war ebensosehr spontan wie chaotisch, hehe. Aber in der Kürze der Zeit haben wir ein gutes Album abgeliefert. Wir bekamen viele gute Reviews und Meinungen für "Dreamworker", spielten diverse Shows mit bekannten Bands. Also versuchten wir, Enter Chaos in eine "richtige" Band umzuwandeln und ein paar Monate später haben wir "Aura Sense" eingespielt. Als Enter Chaos haben wir zwar 2002 angefangen, aber wir haben bereits in anderen Bands seit 1995 gespielt (und spielen immer noch). Einige von uns spielen ebenfalls in Demise und anderen Bands wie z.B. Dar Semai, Trauma, Azarath, Damnation, da konnten wir schon einiges an Erfahrung im Musikgeschäft sammeln. Es ist schwer über Einflüsse zu reden, jeder von uns hat da seine eigenen Faves.

HH: Ihr habt ja bereits in diversen, verschiedenen Bands gespielt. Was war der Grund, nun Enter Chaos in's Leben zu rufen? Wart ihr mit euren anderen Bands unzufrieden?

L. Rambo: Wie bereits gesagt war es Marta's Idee. Wir hatten einfach etwas freie Zeit und so haben wir es einfach gemacht. Ich mag es einfach, neue Erfahrungen zu sammeln, mit anderen Musikern zu spielen und neue Songs zu schreiben. Wir sind nicht unzufrieden in unseren anderen Bands. Aber bei Enter Chaos können wir Sachen machen, die sonst mit unseren anderen Bands nicht in Einklang zu bringen sind.

HH: Enter Chaos wurde ja als Projekt in's Leben gerufen. Ist Enter Chaos immer noch ein Projekt für euch oder habt ihr euch inzwischen in eine "echte" Band umgewandelt? Was ist mit den anderen Bands, in denen ihr spielt? Ihr habt ja aufgrund der anderen Bands diverse Besetzungswechsel hinnehmen müssen.

L. Rambo: Nun, Enter Chaos wird gerade in eine "richtige" Band umgewandelt, aber es bedarf einiges an Arbeit. Meine andere Band Demise wartet gerade darauf, das dritte Album "Torture Garden" zu veröffentlichen, also haben wir im Moment Zeit, alles für Enter Chaos zu erledigen. Unsere anderen Bands existieren nach wie vor, wir spielen Gigs etc. Wir versuchen halt alles so zu arrangieren, dass wir uns gegenseitig nicht in die Quere kommen.

HH: Polen hat ja eine sehr gute Untergrund Szene genauso wie international bekannte Bands. Was kannst Du uns über eure Szene in Polen mitteilen? Wie sieht euer tägliches Leben aus? Beeinflussen euch Bands wie z.B. Vader?

L. Rambo: Wir sind nicht wirklich von polnischen Bands beeinflusst. Wir haben großen Respekt vor international bekannten Bands wie Vader oder Behemoth, aber wir versuchen, unseren eigenen Weg zu gehen. Die polnische Szene ist sehr gut, wir haben sehr viele gute Bands hier, aber es läuft nicht alles rund hier im Musik Geschäft. Manchmal denke ich, die Menschen hier kämpfen heutzutage zu viel gegeneinander. Nicht mehr so wie früher, wo man sich gegenseitig unterstützte. Ich hoffe, das ändert sich wieder. Das tägliche Leben hier ist nicht so übel. Klar, Polen hat einige wirtschaftliche Probleme, aber wenn Du willst, kannst Du hier ein gute Zeit verleben.

HH: Ihr habt ja drei Gitarristen in eurer Band. Das ist sehr ungewöhnlich, vor allem im Death Metal. Wollt ihr die Death-Metal-Iron-Maiden sein? ;-)

L. Rambo: Hehe. Ich glaube nicht. Stimmt schon, auf dem Album haben wir vier Gitarristen, die ihre Songs aufgenommen haben, aber bei den Gigs spielen wir als normale Band, zwei Gitarristen, Bass, Drums und Vocals, da schaut es nicht nach Iron Maiden aus hehe.

HH: "Aura Sense" ist euer zweites Album. Leider kenne ich euer Debut "Dreamworker" nicht. Was sind Deiner Meinung nach die Hauptunterschiede zwischen diesen beiden Alben?

L. Rambo: "Dreamworker" wurde ziemlich schnell aufgenommen. War hatten nur zehn Tage Zeit im Studio. Das ist wirklich nicht sehr lang, vor allem wenn man bedenkt, dass wir über die Hälfte der Songs erst im Studio geschrieben haben. "Dreamworker" hat also mehr den rauhen Sound.
"Aura Sense" dagegen hört sich klarer und mit mehr Power an, wir beherrschen unsere Instrumente besser, wir hatten fast einen Monat Zeit für die Aufnahmen, also konnten wir uns mehr auf die Details konzentrieren. Dennoch denke ich, dass "Dreamworker" ein gutes Album ist und ich bin stolz darauf.

HH: Der größte Unterschied zwischen euch und "dem Rest" der Death Metal Bands ist natürlich eure weibliche Sängerin (oder sollte ich eher sagen "Growler"?) Marta. Als ich eure Album das erste Mal hörte, habe ich gar nicht erkannt, dass da eine Frau singt, 'tschuldigung, growlt. Aber sie macht einen guten Job. Das ist zwar jetzt eine Frage, die ihr bestimmt oft gestellt bekommt: Was bedeutet es euch, eine Frau am Mikro zu haben? Betrachtet ihr es nur als Unterschied zu den anderen Bands oder ist es euch egal?

L. Rambo: Mir ist es eigentlich ziemlich egal, ob da eine Frau oder ein Kerl am Mikro steht. Aber mit ist klar, dass die Leute eher interessiert sind, wenn eine Frau eine Stimme wie diese verwendet. Marta hat eine geniale Stimme (Stimmt! - Ray), sie ist eine gute Frontfrau, die Fans mögen sie, das ist schon genial. Nur so nebenbei, sie ist auch verantwortlich für Promotion und all die Öffentlichkeitsarbeit und macht auch das ausgezeichnet.
Desweiteren kann ich ihren Körper vom Drumkit aus von hinten sehen und das spornt mich enorm an, hehehe.

HH: Eure aktuelle CD ist verdammt genial! Eine geniale Mischung aus melodischem Thrash und Death. Teilweise hört es sich an wie At the Gates. Was für Reaktionen habt ihr bislang erhalten? Habt ihr diese auch so erwartet?

L. Rambo: Danke!! Wir haben einfach versucht, das aus unserer Sicht beste Album zu machen und erhalten gute Reviews. Da liegst Du richtig, wir lassen uns schon manchmal vom schwedischen Stil wie z.B. At the Gates beeinflussen, aber trotzdem versuchen wir auch weiterhin, unseren eignen Stil zu kreiren.
Das Album kam vor ca. zwei Monaten auf den Markt und wir haben bislang nur gute Reviews erhalten. In Polen genauso wie ausserhalb. Die Fans sehen unseren Fortschritt. Als wir mit den Aufnahmen fertig waren, wußten wir, ein starkes Album aufgenommen zu haben. Aber du kannst nie sicher sein, wie die Fans es aufnehmen werden. Aura Sense experimentiert schon mal gerne, das mögen manche leider nicht. Aber wie ich sehe, akzeptieren die Fans dies und unsere Version von Metal.

HH: Marta ist ja für den Großteil der Texte verantwortlich. Was will sie uns mit ihren Texten mitteilen? Gibt es eine "Message", die vermittelt werden soll? "Fire In The Hole" z.B. behandelt die Dummheit von Kriegen oder liege ich da falsch?

L. Rambo: Der Inhalt der Texte variiert in jedem Song. "Fire In The Hole" kann die Dummheit von Kriegen zum Inhalt haben, aber darin ist auch eine Menge Ironie, das kann auch ein Song über RTCW Spieler sein (Was meint er jetzt damit? - der verwirrte Ray). Die Texte haben verschiedene und universelle Inhalte. Als ich sie zum erstenmal las, dachte ich, einige handeln von der Band während der Aufnahme Session, hehe, einiges an wirrem Zeug, aber ich denke, das war nicht der Inhalt. Wie Du sehen kannst, hängt der Inhalt der Texte vom Standpunkt des Betrachters ab.

HH: Wie entsteht bei euch ein Song? Ist da jeder von euch einbezogen?

L. Rambo: Normalerweise schreibt jeder der Gitarristen zwei bis drei Songs. Ich arbeite dann separat mit Ihnen an den Arrangements. Also haben wir zwar vier verschiedene "Stile", aber keineswegs verschiedene Richtungen, so dass alles gut zusammenpaßt. Wir haben eine Basis - Marta's Stimme, meine Drums, einen Bass und bauen den Rest darauf auf. Manchmal fällt es schon sehr schwer, aber normalerweise geht das eher schnell vonstatten. Wir haben in der Regel die Hälfte der Songs, wenn wir ins Studio gehen, den Rest schreiben wir dann im Studio.

HH: Wie schaut's mit Gigs aus? Gibt's schon Pläne für eine Tour außerhalb von Polen, z.B. hier in Deutschland?

L. Rambo: Das hoffe ich. Wir hoffen, bald mal ausserhalb von Polen spielen zu können. Deutschland ist ein guter Platz für Gigs, wir haben einiges an Promotion bei euch und wenn uns unser Label unterstützt, können wir den ein oder anderen Gig bei euch spielen. Das wäre großartig.

HH: Was sind eure Pläne für die Zukunft?

L. Rambo: Gigs sind unheimlich wichtig, um das Album zu promoten - nur darauf kommt es an. Nebenbei müssen wir uns bereits Gedanken für das nächste Album machen. Außerdem haben wir noch weitere Pläne mit unseren anderen Bands, genaugenommen müssen Demise mal wachgerüttelt werden. Wir haben also schon noch einiges zu tun.

HH: O.K. Das war's. Danke, dass Du Dir Zeit für meine Fragen genommen hast. Zum Abschluß, die letzten Worte gehören Dir.

L. Rambo: Vielen Dank für das coole Interview. Ich hoffe, wir sehen euch bald in Deutschland. Schaut auf unsere Webseite www.enterchaos.tk und ladet euch einige Songs runter, um auf dem laufenden zu bleiben. Danke für die Unterstützung!! Alles Gute!

Ray

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