Review
Wumpscut - Women And Satan First
In schöner Regelmäßigkeit bringt Herr Ratzinger seine musikalischen Werke an die Hörerschaft, auch 2012 bildet da keine Ausnahme, ist das letzte Machwerk doch gerade mal etwas älter als ein Jahr.
Women and Satan First knüpft eigentlich genau dort an, wo Schrekk & Grauss aufgehört hat. Das 2011er Album hat ja bereits eine hörbare düstere Schlagseite erhalten als noch Siamese (2010), dieser Weg wird nun weiter gegangen, auch wenn das einläutende "Hallelujah" noch im guten, wenn auch nicht ganz flottem EBM-Tempo durch die Membrane kommt. Der nachfolgende Titelsong trägt aufgrund der hintergründig verwendeten Melodie einen nicht zu verleugnenden 80er-Jahre-Touch. Dann geht es geschwindigkeitstechnisch bergab, "Death Panacea" und "Kill That Little Fuck" schrauben das Tempo merklich nach unten. Vor allem letztgenannter Song wirkt pulsierend-düster, bedrohlich und auch aggressiv, was nicht zuletzt auch am Text liegt. Doch genug der langsameren Töne, "Burial On Demand" ist wieder ein schöner Treiber in bestem EBM-Tempo. Als krasser Gegensatz hierzu kommt "L'Enfer Noir" fast vollständig ohne Beats aus, dieses Stück ist mehr eine Collage mit gesprochenen Vocals. Zwar nimmt die Scheibe dann mit "Blutsturz, Baby" wieder Fahrt auf, wird danach jedoch im Anschluss gleich wieder vom langsameren "Cunnilingus Creutzfeuer" ausgebremst. Mit dem ebenfalls gemächlichen "Kaufe Deine Seele" wird das Album abgeschlossen.
Wie schon anfangs erwähnt, klingen Wumpscut anno 2012 düsterer als noch vor einem Jahr, aber das passt ja auch irgendwie zur Szene...