Review
Jorn - Dio
Nie hat die Metal-Szene so ein schweres Jahr erleben dürfen, wie dieses, denn mit Peter Steele und Ronnie James Dio sind gleich zwei Szene-Ikonen in relativ kurzen Abständen verstorben und hinterlassen nun in der Metal-Szene eine riesige, unmöglich schließbare Lücke. Vor allem Letzterer hatte Millionen von Metallern und Rockern inspiriert; man denke an die legendären Rainbow, die noch legendärere Dio-Band und die unsterblichen Black Sabbath. Aber auch Engagements bei Tenacious D und anderen Projekten machten den kleinen Mann mit der großen Stimme so sympathisch. Am 16. Mai 2010 kam dann die Schock-Meldung, die die komplette Metal-Szene aufwühlen sollte; Ronnie James hat den Kampf gegen den Krebs verloren und die Welt einen der besten Sänger überhaupt. Selten hat man die Metalheads so bestürzt gesehen und auch die Mitmusiker und Kollegen zeigen sich äußerst betroffen von dem Todesfall und wollen dem Ausnahmesänger musikalisch Tribut zollen. Doch bei Jorn Lande hat das vorliegende Album Dio einen anderen Beweghintergrund, denn zum Zeitpunkt des Todes war das Werk schon längst fertig. Jorn will mit dem Album dem Sänger danken, dem er seine Karriere und Musikgeschmack verdankt. Also nur zur Klarstellung: Dieses Album hat nichts mit einer Bereicherung an Dios Tod zutun, sondern wurde als Tribut zu dessen Lebzeiten verfasst.
Der erste Song "Song For Ronnie James" treibt einem die Tränen in die Augen, so schön ist er arrangiert und liebevoll ausgearbeitet worden. Es ist ein Lied, welches vollgepackt mit Zitaten und Hommagen und musikalisch auf ein höchst anspruchsvolles Level gehievt worden ist. Ein sehr gelungener Einstieg in das Album. Mit "Invisible" und "Shame On The Night" folgen zwei Cover-Version vom legendären Holy Diver-Album, welche sehr würdevoll und treffend umgesetzt wurden. Auch das folgende "Push" von Dio passt erstaunlich gut zu Jorns Stimme und wurde sehr gut gecovert.
Die Black Sabbath-Ära wird natürlich nicht vergessen und so sind "Lord Of The Last Day" (von der Magica-LP) und das Medley "Lonely Is The World - Letters From Earth" (Heaven And Hell - Dehumanizer) vertreten, welche auch ehrwürdig vortragen werden.
Bei "Kill The King" wird dann schlussendlich auch an Rainbow gedacht und man zollt dem genialen Love Ling Rock'N'Roll-Album Tribut.
Eine sehr liebevolle Idee und eine sehr würdevolle Ehrung des großen Ronnie James. Zudem möchte ich darauf hinweisen, dass ein Blick aufs Cover sehr erheiternd sein kann, denn dieses ist gespickt mit Dio-Anspielungen. Jorn hat ganze Arbeit geleistet und ein ausgesprochen gutes Tribut-Album zusammengeschustert. Aufgrund der erstklassigen Eigenkomposition und der guten Cover-Versionen verdient das Ganze hier einfach nichts anderes als die Bestnote!
Basti