Review
Spike - It's A Treat To Be Alive
Spike ist saucool. Keiner macht uns besser den Billy Idol-Vampir, der mit einer angepissten Cockney-Attitüde den Zyniker gibt und heroisch zum Schluss dann doch die Welt rettet. Angel ist ein Frauenversteher, Spike ist der wahre Rocker. Ach so, um den geht's hier gar nicht? Moment, dieser Spike ist nicht aus Buffy, sondern von den Quireboys. Die waren ja Ende der 80er durchaus angesagt und schafften es sogar auf ein Monsters Of Rock in England, wo ja auch ihre Heimat liegt. Ihr bluesiger Hard Rock war immer recht schön anzuhören, aber Sänger Spike sucht offensichtlich auch außerhalb des Hometurf nach musikalischen Herausforderungen - und legt deshalb nun schon sein zweites Soloalbum vor.
Und jetzt kommen wir doch wieder zum "echten" Spike, denn diese Platte ist ebenfalls saucool. Es gibt Blues, es gibt Herzschmerz, es gibt Party, es gibt einfach alles, was das Herz eines Geordie begehrt. Der Opener "Have A Drink With Me" setzt als melancholischer Blues gleich den richtigen Ton, der sich durch alle vierzehn (!) Stücke durchzieht. Stilistisch kann man hier Parallelen zu den großen Schmusekrächzern ziehen, wie etwa Slade - deren "Everyday" Spike denn auch in einer feinen Versionen präsentiert - oder sogar Smokie, und das ist jetzt gar nicht so schlimm gemeint wie das klingen mag.
Eine erdige, ehrliche Platte, der man die Handarbeit in jeder Sekunde anhört. Wenn Vampir-Spike wieder mal mit der gestörten Drusilla abhängen will, könnte das der richtige Soundtrack sein. Der Musik-Spike kommt übrigens 2007 auf Tour und auf Festivals - plant er zumindest.