Review
Illdisposed - In Chambers Of Sonic Disgust
Über 30 Jahre im Geschäft und nun das 15. Studioalbum! Illdisposed sind ein wahres Szene-Urgestein, das uns in regelmäßigen Abständen mit neuem Futter versorgt, auch wenn der letzte Dreher nun auch schon fünf Jahre zurück liegt. Zwar ist Frontmann und Shouter Bo Summer das letzte verbliebe Mitglied der Ur-Besetzung, doch blieb der Sound der dänischen Deather durch die Jahre hindurch relativ unberührt von all den Besetzungswechseln.
Immerhin hat sich seit dem Vorgänger Reveal Your Soul For The Dead im Line-Up kaum etwas getan. Lediglich Ken Holst ist als zweiter Gitarrist und Co-Songwriter dazugestoßen, sodass sich Fans der Band auf vertraute Kost freuen dürfen. Im Fall Illdisposed bedeutet dies natürlich melodischer Death Metal mit ganz viel Groove im bevorzugt gemäßigten Drehzahlbereich. Als erstes Aushängeschild darf die Nummer "Lay Low" im Internet aufgesucht werden. Die hymnische Komposition mit einer ordentlichen Portion Synthesizern im Sound weckt ein paar Erinnerungen an artverwandte Tracks aus dem Hause Hypocrisy, will mit seiner Gemächlichkeit aber nicht so recht zu den actiongeladenen Bildern im Musikvideo passen.
"For Us" wurde mit einem prächtigen Ohrwurm-Riff ausgestattet und empfiehlt sich schon deshalb als zweiter Anspieltipp. Sandie The Lilith von Defacing God stellt in "I Suffer" ihr gehässiges Keifen an die Seite von Summers ultratiefen Growls, was die ohnehin packende Nummer noch einen Tick interessanter macht. "And My Hate" tut sich mit unerwartet hoher Geschwindigkeit hervor, schließlich finden wir gegen Ende hin mit "All Electric" noch eine gedrosselte Passage, die durch massive Synthesizer beinahe orchestrale Züge annimmt.
Dazwischen gibt es allerhand routiniert vorgetragenes Material, das sich doch etwas schwerer tut, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. So ist In Chambers Of Sonic Disgust ein weiteres solides, aber eben nicht herausragendes Album aus dem Hause Illdisposed geworden, welches die Fans der Dänen oder artverwandter Kapellen wie Six Feet Under oder Bolt Thrower dennoch glücklich machen wird.