Review
Sarke - Endo Feight
Pulsierende Rhythmen, Nocturno Cultos gepresster Sprachgesang und dann eine Wand aus kriegerischen Synthesizern, die einem opulent inszenierten Historienfilm entnommen sein könnten, eröffnen Sarkes mittlerweile achtes Studioalbum Endo Feight, mit welchem sich die Norweger ein weiteres Mal über alle Arten von Genregrenzen hinwegsetzen. Gespenstische und atmosphärische Klänge durchziehen "Death Construcion", werden im ruhigen, beinahe chilligen "Lost" weiterentwickelt und mit bluesigen Elementen durchsetzt, während Nocturno versucht, die Lyrics so angenehm wie möglich vorzutragen. Dann wieder erhabene Synthesizer im getragenen "Abyssal Echoes", ehe die Band mit "Old Town Sinner" das Tempo spürbar anzieht. "In Total Allegiance" besinnt man sich seiner musikalischen Wurzeln und liefert schnell gespielten, boshaft rockenden Black Metal, der geschickt zwischen den beiden Doom-Brocken "I Destroyed The Cosmos" und "Macabre Embrace" platziert wurde. Letztere Nummer ließe sich zudem als Kniefall vor Black Sabbaths Titeltrack ihres wegweisenden Debüts interpretieren und beschließt Endo Feight mit zähflüssig intonierten Dissonanzen.
Ein kurzer Abriss eines Albums, in dem es trotz vorwiegend gedrosselter Geschwindigkeit und überschaubarer Strukturen so manches zu entdecken gibt, das man nicht gleich beim ersten Durchlauf wahrnehmen wird! Da mag man lediglich Nocturno Cultos coole, auf Dauer aber eben auch recht eindimensionale Performance am Mikro als ermattend empfinden. Zum Glück gelingt es Tastenkünstler Anders Hunstad immer wieder, neue Akzente zu setzen. Ob Sarke mit ihrem eigenwilligen und kauzigen Stilmix auf Dreher Nummer acht ihre Gefolgschaft erweitern können, sei dahingestellt. Fans des norwegischen Star-Kollektivs werden schon wissen, dass die Sarke-Akteure nur gelegentliche Rückblicke in ihre musikalische Vergangenheit wagen, und dürfen sich auf eine interessante Weiterentwicklung freuen.