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Interview

Interview mit Phönix Rising (10.05.2010)

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Traditional as traditional can be. So lassen sich durchaus die beiden ersten Alben der Mönchengladbacher Band Phönix Rising bezeichnen. Zwar sind One und Crime Scene Cleaner alles andere als innovativ aber dafür grundehrlich. Und so authentisch auch die Musik aus den Boxen tönt, so sind auch die sympathischen und interessanten Antworten von Sänger Ralf Riebatzki und Bassist Michael Minten.

HH: Hi! Wie geht's? Erstmal Gratulation zu eurem zweiten abermals sehr gelungenem Album Crime Scene Cleaner!

Ralf: Danke, es freut uns sehr, dass dir unser neues Album gefällt.

Michael: Auch von mir ein fettes Danke, auch dafür, dass wir die Gelegenheit zu einem Interview bekommen haben.

HH: Wie sind denn bisher die Reaktionen auf euer Album ausgefallen?

Ralf: Die Reaktionen in den Medien sind zum Großteil erstklassig. Auch von unseren Fans, die tatsächlich immer zahlreicher werden, erhalten wir nach wie vor sehr positives Feedback zu unserem Album.

Michael: Mich freut besonders, dass die meisten Reviews der Fachpresse inhaltlich fundiert und fair geschrieben worden sind. Das ist ja leider nicht immer selbstverständlich. Schön ist auch, dass uns positive Reaktionen aus dem Ausland dazu erreicht haben. Ich denke da vor allem an eine Zuschrift aus Frankreich.

HH: Wer ist bei euch für das Songwriting verantwortlich und wie lange habt ihr für das Songwriting gebraucht?

Michael: In der Regel ist es bei uns so, dass einer eine Song-Idee, die mehr oder minder weit ausgearbeitet ist, in der Band vorstellt. Daraus entwickelt sich dann ein Prozess, an dem wirklich alle Bandmitglieder beteiligt sind. An dessen Ende steht dann der fertige Song. Jeder hat dabei natürlich sein "Spezialgebiet". Das stellt sicher, dass sich hinterher auch jeder mit dem Song identifizieren kann.

Ralf: Wir haben das Songwriting für das Album "Crime Scene Cleaner" bereits in 2008 begonnen. Mussten das dann aber wegen privater Schicksalsschläge unterbrechen. Im Nachhinein gesehen war das dann auch eher produktiv, da die Erlebnisse und Erfahrungen, die wir dabei gemacht haben, mit in die Songs eingeflossen sind.

HH: Ich denke mal, dass euch nicht jeder kennt. Könnt ihr ein bisschen was zu eurem Werdegang erzählen?

Ralf: Das Ganze ist einfach aus der Idee entstanden, Metal-Klassiker, die uns was bedeuten, auch mal selber spielen und interpretieren zu wollen. Daraus ist dann in der Folge aus dem Spaß an der Sache heraus eine echte Band entstanden. Im Laufe der Zeit haben wir dann auch damit begonnen, eigene Ideen zu entwickeln und eigene Songs daraus zu machen.

Michael: In der Tat, wenn ich an unsere Anfänge im Proberaum, der tatsächlich ein ausrangierter Hühnerstall war, denke, dann hätte damals keiner von uns daran geglaubt jemals eigene CDs zu produzieren und am Start zu haben. Aber ich denke, das war auch der Schlüssel zum Erfolg. Wir haben Musik nie aus der Motivation heraus gemacht reich oder berühmt zu werden. Wir wollten einfach nur unsere Musik machen, dabei Spaß haben und möglichst viel live spielen. Und das haben die Leute, die zu unseren Gigs gekommen sind auch gemerkt. Tja, und dann waren wir auf einmal Opening Act für Bands wie Bonfire, U.D.O. oder Krokus.

HH: Wie seid ihr denn auf euren Bandnamen Phönix Rising gekommen? Ist ja eher ungewohnt deutsche und englische Worte zu mischen.

Ralf: Wir haben bandintern lange überlegt und diskutiert einen Namen zu finden der zu uns passt und nicht abgegriffen klingt. Da die Band, wie gesagt nicht mit professionellen Ambitionen gegründet wurde, die sich dann aber schnell entwickelten, passt die Geschichte des Phönix, der aus der Asche immer wieder entsteht, in diesem Sinne sehr gut zu uns. Die Mischung deutsch/englisch fanden wir einfach cool.

HH: Wovon handeln eure Lieder? Könnt ihr bitte zu den einzelnen Liedern etwas erzählen?

Michael: Die CD Crime Scene Cleaner ist natürlich kein Konzept-Album. Dennoch haben die Songs, wie die Titel schon andeuten, alle was mit "Crime" zu tun. Deshalb beschreiben die Texte in den Songs auch dementsprechende Situationen und Emotionen. Das sollte so der "rote Faden" sein.

1. Sunset Hero
Ralf: Der Song beschreibt das Leben eines "Crime Scene Cleaners" (Anm.: Reinigungsprofis die Verbrechenstatorte säubern) der die widerlichen Bilder seines Alltags abends vergessen möchte und deshalb mit seinen Freunden rausgeht, abfeiert und abrockt. Dennoch schafft er es nicht, diese Bilder aus dem Kopf zu bekommen und endet schließlich einsam und verzweifelt.

2. Outlaw
Ralf: Hier geht's um einen Verbrecher, dem alles egal ist und der sich alles nimmt und zwar wann, wie und wo er will. Ohne Rücksicht auf Verluste und der sich von niemand etwas sagen lässt.

3. Police Chase
Michael: Der Song beschreibt eine Szene, die wir alle schon mal in Berichterstattungen aus den USA oder in Krimis gesehen haben. Die Flucht eines Verbrechers per Auto, der dann von Dutzenden von Polizeiwagen verfolgt wird. Auch hier wird wieder die Kompromisslosigkeit des Handelns beschrieben.

4. Nightmare
Ralf: Dieser Song ist ganz eindeutig eine Hommage an unseren "Freddy Krüger", der Kultfigur aus den "Nightmare on Elm Street"-Kinofilmen.

5. Stand Up
Ralf: Hier geht es darum, dass man für seine Überzeugung und Rechte einsteht und sich nicht ohne Gegenwehr unterbuttern lässt.

6. Bounty Hunter
Michael: Hier ist ein weiblicher "Kopfgeldjäger" gemeint. Und zwar eine der Sorte, die Männer wie Briefmarken sammelt, benutzt und dann fallen lässt, wenn man komplett abhängig ist von ihr.

7. Lost Soul
Ralf: Die Ballade beschreibt die traurige Situation eines Mannes, der sich in die "falsche" Frau verliebt hat. Der Rest ist wohl jedem bekannt.

8. Dark Times
Michael: In dem Song greifen wir einen dieser vorhin erwähnten Schicksalsschläge auf. Er handelt vom Tod einer sehr lieben Freundin der Band und beschreibt die Lücke, die sie in unserem Leben hinterlassen hat.

9. The Evil Dwarf
Ralf und Michael: Jeder von uns hat doch so seinen liebsten "Spezialfeind". Die schlimmste Sorte sind die, die sich als Freund ausgeben aber tatsächlich hinterrücks dir nur schaden wollen und dich bei anderen schlecht machen.

HH: Vielen Dank für die ausführliche Auflistung! Es schimmern ja immer wieder mal Accept oder Ozzy Osbourne in euren Songs durch. Sind das eure Haupteinflüsse? Bzw. habt ihr noch andere musikalischen Einflüsse?

Ralf: Ozzy und Accept haben uns mit Sicherheit sehr beeinflusst, da sie bis heute zu unseren absoluten Lieblingsbands gehören.

Michael: Generell haben uns alle 80er-Heavy Metal-Bands stark beeinflusst, da wir ja aus dieser Zeit kommen. Wir versuchen aber dennoch, auch eigenständige Elemente einzufügen.

HH: Ich finde euer Coverartwork äußerst gut gelungen, wie seid ihr denn da drauf gekommen?

Michael: Die Idee zum Albumtitel ist mir bei einer TV-Sendung eines Kabelsenders (DMAX) gekommen. Ein Reporter dieses Senders reiste um die Welt und arbeitete in einigen Ländern in sehr ich sage mal ausgefallenen, teils obskuren Berufen. Einer dieser außergewöhnlichen Jobs, war der eines "Crime Scene Cleaners". Das sind Angehörige einer Reinigungsfirma, die sich auf die Reinigung von Verbrechenstatorten spezialisiert haben. Der TV-Bericht hat mich damals sehr beeindruckt. Das Coverartwork passt sehr gut zu dem Thema, da es einen Verbrechenstatort darstellen soll. Und was liegt da näher, als eine Gitarre als "Tatopfer" abzubilden. Vor allen Dingen, wenn man Bassist ist... *grinst*

HH: Seid ihr eigentlich Vollzeitmusiker oder habt ihr einen festen Job?

Ralf: Wir haben einen Vollzeitmusiker in der Band. Der Rest hat reguläre Jobs. Es ist heutzutage leider sehr schwer, Musik in unserem Genre als Vollzeit-Job zu betreiben und davon zu leben.

Michael: Es sei denn, man singt deutsche Schlager... aber das will ja keiner wirklich... *grinst*

HH: Was sind eure weiteren Zukunftspläne? Was wollt ihr noch erreichen?

Ralf: Wir loten gerade aus, ob wir im Herbst bzw. Anfang nächsten Jahres eine Support-Tour auf die Beine stellen können. Bis dahin wollen wir mit vielen live Gigs unser Album Crime Scene Cleaner auch live promoten.

Michael: Wir tüfteln auch gerade schon wieder an neuen Songs herum, da wir auch unbedingt ein weiteres Album machen wollen. Es gibt auch die Idee, zwischenzeitlich ein Live-Album herauszubringen.

HH: Na dann viel Glück! Vielen Dank für das Interview! Gibt es noch etwas das ihr loswerden möchtet?

Ralf und Michael: Wir bedanken uns sehr herzlich für das Interview und wünschen euch weiterhin alles Gute für euer Online-Magazin und... here we are, here we go, we came to rock!

Andi


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