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Festival-Bericht

Summer Breeze

mit Machine Head, Devin Townsend Project, Carcass, Hypocrisy, Master, Gutalax, Screamer, Impaled Nazarene, Cripper, Undertow, Benediction, Twilight Of The Gods, Down & Aborted

Flugplatz Sinbronn, Dinkelsbühl 14.08. - 16.08.2014

Mittwoch, 13. August 2014

Der Mittwoch steht beim Summer Breeze normalerweise unter dem Motto "Anreise und Eingewöhnung", zumindest, wenn man den Berichterstatter fragen würde. 2014 aber war es ausnahmsweise mal anders, denn die beiden Schreiberlinge reisten schon am Vortag an, um sich das gemütliche Städtchen einmal näher anzusehen und natürlich auch in der Hoffnung, den Anfahrtsstau am nächsten Morgen größtenteils umgehen zu können. Die frühe Anreise lohnte sich dann auch in beiderlei Hinsicht, denn Dinkelsbühl mag zwar nicht sonderlich groß sein, sehenswert aber ist dort einiges. Einen günstig gelegenen Parkplatz fand das Duo dann auch noch, so dass das Beziehen des Campingplatzes am Mittwoch problemlos wie noch nie verlief. Dermaßen entspannt schmeckt das Weißwurscht-Frühstück auf dem CP gleich nochmal so gut. Frisch war es allerdings und das Wetter sollte während des ganzen Festivals als, gelinde gesagt, unbeständig erweisen.

Die erste Band, die auf dem Programm des alten Mannes stand, waren die Jungspunde von Lost Society im Zelt, das mittlerweile T-Stage heißt. Eine fette Portion Thrash Metal ist nie verkehrt, wenn es darum geht, dem Publikum einzuheizen und so legten die Finnen auch los wie die Feuerwehr. Allerdings wirkte der Auftritt bei aller zur Schau gestellten Energie doch etwas zu gewollt und nicht gekonnt, ein bisschen mehr Fokus auf den Gig selber und dafür weniger Herumgehampel wäre vielleicht effektiver gewesen. So verzettelte sich das Quartett bei seinem Versuch, jeden der Anwesenden sofort mitzureißen, etwas. Schlecht war der Gig zwar nicht, aber übertrieben hektisch dargeboten und so hielt sich die Begeisterung seitens der Zuhörerschaft noch in übersichtlichen Bahnen.

Da war das, was Carnal Ghoul auf der Camel Stage boten, schon von anderem Kaliber, auch wenn die Band erst seit 2013 besteht. Immerhin finden sich in deren Reihen erfahrene Musiker, die sich ihre Sporen schon in anderen Kapellen verdient haben. Der neueste davon ist Sven Groß, dem eingefleischten Todesblei-Fanatiker von seiner Hauptband Fleshcrawl bestens bekannt, nun grunzgurgelt sich nun auch mit Carnal Ghoul seine schwarze Seele aus dem Leib. Zwar konnte man dem Sound der Camel Stage zu diesem Zeitpunkt noch das Prädikat "verbesserungswürdig" verpassen, Spaß machte der Gig aber dennoch. Die fünf Herren wirkten fokussiert, das Material war gutklassig und eingängig und die Zuschauer dankbar für die Dröhnung. Die knappe halbe Stunde verging wie im Flug und hinterließ das Gefühl, mehr von dieser Band sehen und hören zu wollen.

Eine gute Stunde später wurde dann im Prinzip noch einmal die gleiche Klientel vor der Camel Stage bedient, denn auch Bodyfarm prügeln sich durch den Todesmörtel-Sektor. Das Wetter war zu diesem Zeitpunkt etwas besser als zuvor, dafür ließ der Sound noch etwas mehr Luft nach oben erahnen. Ansonsten aber konnten auch die Niederländer die anwesenden Death Metal-Freaks, die sich am mittelprächtigen Sound überhaupt nicht störten, bestens bedienen. Viele kreisende Häupter waren in der überraschend umfangreichen Zuhörerschaft zu verzeichnen und die Stimmung war bestens.
(Hannes)

Donnerstag, 14. August 2014

Aborted dürfen den Opener am Donnerstag spielen, wobei, um das Fazit schon mal vorweg zu nehmen, die Belgier eigentlich kein Opener sind, sondern viel später im Billing erscheinen sollten. Etwas verheizt könnte man sagen, wobei das aber wiederum auch nicht stimmt, denn nicht wenige wollen diesem Klanggewitter am nasskalten Mittag lauschen. So geht es dann auch munter drauf los. Aborted holzen und grooven sich druch die kurze Spielzeit, dass es eine wahre Freude ist. Die Band versprüht Lust und Laune und steckt damit das Publikum ganz automatisch an. Das wiederum lässt es sich nicht nehmen, quasi einen Dauer-Circle-Pit vor der Bühne zu unterhalten. So freuen sich Band und Publikum und genießen die ersten rauen Töne des Tages.
(Lord Obirah)

"Ruhig" dürfte in Verbindung mit dem Auftritt von Skeletonwitch wohl nicht der richtige Ausdruck sein. Dabei blieben die Amis bei aller Aggressivität und Energie immer grundsympathisch in ihrem Auftreten, eine Mischung, die beileibe nicht alltäglich ist. Eine Dreiviertelstunde gab es nun angeschwärzten, bitterbösen Thrash Metal auf die Lauscher und das Zelt verwandelte sich in einen brodelnden Hexenkessel, zumindest im vorderen Teil. Hinten war durchaus noch das ein oder andere Plätzchen zu haben, um den Gig in sicherer Entfernung zu genießen. Höhepunkt des Auftrittes war natürlich einmal mehr "Beyond The Permafrost", das bei keiner gelungenen Show des Quintetts fehlen darf. Aber auch der Rest des Sets kann durchweg als gelungen bezeichnet werden, genauso wie übrigens der Sound im Zelt.
(Hannes)

Ganz besonders war der alte Mann auf Arch Enemy gespannt. Auch wenn die bisherigen Live-Kontakte des Schreiberling keineswegs als schlecht bezeichnet werden dürfen, so richtig gezündet hat bei mir die Kapelle um Angela bisher nicht. An diesem Tag aber war alles anders und daran hatte die "Neue" am Mikro den Löwenanteil. Alissa zog das Publikum mit ihrer energiegeladenen Performance sofort in ihren Bann und wusste über den ganzen Auftritt hinweg die Spannung zu halten. Frau Gossow ist zweifelsfrei eine exzellente Sängerin, aber das blauhaarige Energiebündel auf der Bühne reichert die Show noch um eine Art unbekümmerte Frische an. So waren Arch Enemy der erste richtige Höhepunkt des Summer Breeze 2014, selbst wenn man bedenkt, dass die Frühwerke der Band eher mit Missachtung gestraft wurden.
(Hannes)

Down, die Anfang/Mitte der 1990er Jahre irgendwo in New Orleans ins Leben fanden, beehren das Summer Breeze und viele, viele Leute sind sehr gespannt auf den Auftritt dieser Institution. Anfangs reagiert man noch etwas reserviert, was vielleicht auch an den etwas länglichen, teils wüsten und nicht immer verständlichen Ansagen von Fronter Phil Anselmo liegt. Aber nach ein paar Liedern hat sich das Publikum eingegroovt und auch auf der Bühne gewinnen die Musiker immer mehr an Selbstvertrauen. Im Laufe des Gigs wird die Band dann lockerer, Phil kommuniziert munter mit dem Publikum und so gelingen Songs wie "Pillars Of Eternity", "Hail The Leaf" (als Huldigung an Black Sabbath, großartig!) oder "Stone The Crow" in hervorragender Weise, was schließlich bei "Bury Me In Smoke" dazu führt, dass die Machine Head-Recken Phil Demmel und Rob Flynn die Bühne stürmen und die Gitarren übernehmen. Richtig ergreifend wird es schließlich noch, als Anselmo ohne den Rest der Band "Stairway To Heaven" mit dem Publikum singt!
(Lord Obirah)

Henry Sattler mag den meisten als Fronter von God Dethroned ein Begriff sein. Auf der Camel Stage gab er sich aber mit seiner neuen Kapelle Winter Of Sin die Ehre. Der deutlich abgespeckte Mainman und seien Mitstreiter gaben sich dann auch alle Mühe, den Anwesenden mit ihrem aggressiven, aber melodischen Schwarzmetall Feuer unterm Hintern zu machen, schafften es aber irgendwie nicht, den Funken überspringen zu lassen. So sehr sich das Quartett auch mühte, die Stimmung vor der kleinsten Bühne des Festivals blieb doch recht reserviert. Vielleicht lag es ja auch daran, dass fast niemand das Songmaterial wirklich kannte, aber richtig fesselnd war der Gig leider zu keiner Zeit. Schade, denn Henry kann es besser, wie die meisten wissen, aber an diesem Tag sollte es wohl einfach nicht sein.
(Hannes)

Behemoth dagegen sind live eigentlich immer eine Bank, an diesem Abend sogar ganz besonders. So überzeugend hatte ich die Band um der wieder genesenen Nergal ganz selten gesehen. Nicht nur das eh über jeden Zweifel erhabene Material überzeugte, sondern mal wieder auch die Bühnenshow oder besser gesagt die Inszenierung. Bei den Polen bleibt live nichts dem Zufall überlassen und trotzdem hatte man nie den Eindruck, einer sterilen oder gar leblosen Show beizuwohnen. Show und Musik gehen bei Behemoth Hand in Hand und so wurden die Anwesenden mit einer Darbietung aus einem Guss bestens unterhalten. Einzig das Fehlen von "From The Pagan Vastlands" konnte man als Haar in der Suppe bezeichnen, ansonsten waren Behemoth an diesem Abend einfach überragend.
(Hannes)

Zu später Stunde dürfen Twilight Of The Gods dem nach Wärme gierenden Publikum einheizen. Die eigentlich als Bathory-Tribute-Band gestartete Truppe legt sich mächtig ins Zeug und versucht, das Publikum auf die Musik einzuschwören. Wärmende und dankende Worte zum Tode von Michael Trengert werden wohlwollend vom Publikum aufgenommen und auch sonst scheint die Band einen guten Stand zu haben. Jubel, Trubel, Heiterkeit an allen Ecken und Enden; würde die Band die Bühne nicht weit vor dem offiziellen Ende verlassen, wären alle Songs vom Debüt Fire On The Mountain zum Zuge gekommen. Unterm Strich ein ansehlicher Gig, obwohl mir die Musik und die Show sehr berechenbar vorkommen.
(Lord Obirah)

Freitag, 15. August 2014

Der Auftakt am Freitag war nicht ganz so deftig wie noch Tags zuvor, aber nichtsdestotrotz ebenfalls sehr gelungen. Ralf Scheepers und Kapelle vertrieben die dräuenden Wolken mit einem Auftritt, der mehr als überzeugend ausfiel. Okay, an der Sangesleistung des Publikums beim unvermeidlichen "Metal Is Forever" kann man durchaus noch arbeiten, aber das kann ja nicht der Band selbst angekreidet werden. Diese fand bei ihrer Setlist eine ausgewogene Mischung aus aktuellen Stücken und erprobten Gassenhauern und bot so einen würdigen Rahmen für Randy Blacks letztes Konzert mit den Teutonenmetallern.
(Hannes)

Benediction beehren trotz ihrer langen, langen Karriere zum ersten Mal das Summer Breeze, was nicht nur eingefleischte Death Metal-Fans freut, sondern auch die Band selbst. Zu Beginn müssen die Briten mit einem wahrlich bescheidenen Sound kämpfen, der sich aber im Verlauf des Gigs deutlich bessert. Benediction werden nicht müde, das Publikum anzuheizen und sich bei jeder Gelegenheit zu bedanken, dass sie hier spielen dürfen. Ja, sie sind schon charmant und mit einer gewissen Portion Humor ausgestattet. "Die Screaming" z.B. wird all denjenigen gewidmet, die Kinder haben, daneben freuen wir uns über weitere Klassiker der Marke "The Grotesque" oder "Jumping At Shadows", aber auch "neueres" Material wie "Suffering Feeds Me" bzw. "Magnificat" kommt nicht zu kurz. Zu kurz kommt höchstens das Publikum, das am Ende des Gigs noch mehr hochklassigen Death Metal der Marke Benediction fordert.
(Lord Obirah)

Als kleine Zwischenmahlzeit gab es dann auf der Camel Stage noch den Anfang des Wound-Gigs mitzuerleben, der aber irgendwie etwas leblos blieb. Aber das war zu verschmerzen, denn eigentlich waren Benediction in der persönlichen Running Order gesetzt. Leider war der Spaß daran doch recht übersichtlich, denn der Sound der Briten war derart mies und leise, dass der Berichterstatter recht schnell die Flucht ergriff und den Hessen auf der Camel Stage noch eine Chance gab, was sich nicht als Fehler erwies, denn mittlerweile hatte sie sich anscheinend eingespielt und ihr Set mit deutlich mehr Leben gefüllt. Das konnte man durchaus anhören und hinterließ eine bleibend guten Eindruck beim Publikum.
(Hannes)

Grindfuckers gehen immer und sind auch immer wieder für eine Überraschung gut. Diesmal sogar mit Weihnachtsdeko im August, was allerdings dann wieder schlüssig wird, wenn man den letzten Output der Grinder bedenkt. Wer diesen allerdings noch nicht kannte, der war erstmal baff vor Erstaunen und dürfte sich ein fettes Grinsens nicht verkneifen gekonnt haben. Die Stimmung im Zelt war dann auch vom ersten Ton an sofort auf dem Siedepunkt und die Party startete ohne die geringste Verzögerung. Der aufmerksame Beobachter durfte aber auch feststellen, dass das Zelt nicht ganz so aus den Nähten platze wie bei früheren Auftritten der Fuckers, möglicherweise gewöhnen sich die Besucher des Summer Breeze langsam an die Chaotentruppe. Außerdem war festzustellen, dass die Party zwar keine Anlaufphase hatte, dafür aber fehlte auch irgendwie die Spannungskurve. So hatten die Blödel-Grinder nach etwa der Hälfte des Gigs ihr Pulver etwas verschossen und bis auf den Platz direkt mittig vor der Bühne kehrte eine eher amüsierte, aber zurückgelehnte Stimmung ein. Nicht schlecht, aber die Truppe hatte auch schon durchschlagendere Momente.
(Hannes)

Ich hätte es ja nicht für möglich gehalten, aber es ist wahr, ich darf sie doch noch sehen. Nachdem sich die britischen Death/Grind-Veteranen viel zu früh aufgelöst hatten, sind sie nun mit ihrer neuen Langrille Surgical Steel im Gepäck wieder zurück auf den Bühnen dieser Welt und, oh Freude, machen auch in Dinkelsbühl halt. Ohne großes Brimborium kommen die Jungs auf die Bühne und servieren eine Schlachtplatte, die alteingesessenen und auch jüngeren Death Metal-Fans die Tränen in die Augen treiben. Carcass laden ein zu einer Zeitreise, die vom Publikum dankbar angenommen wird. Egal, ob es sich um steinalte ("Pyosisified (Rotten To The Gore)", "Exhume To Consume") oder brandneue Songs handelt ("Cadaver Pouch Conveyor System", "Unfit For Human Consumption"), Carcass werden für alles bejubelt und gefeiert, wobei aber die Songs vom Heartwork Album ("Buried Dreams,", "This Mortal Coil" oder das finale "Heartwork") ganz besonderen Zuspruch finden. Die Götter des Gemetzels sind zurück und haben nichts von ihrer Klasse und Intensität eingebüßt, wie hier eindrucksvoll demonstriert wird.
(Lord Obirah)

Wenn Hypocrisy zur Party einladen, dann folgen in der Regel ziemlich viele Jünger und pilgern zum Ort des Geschehens. Auch in Dinkelsbühl ist das nicht anders, wo Peter Tägtgren und Co. die Bühne rocken, ist der Platz davor schon längst dicht befüllt. Kein Wunder also, dass nach dem Einstieg mit "End Of Disclosure" die Stimmung am Kochen ist und mit "Fire In The Sky", "Warpath" oder dem göttlichen "Roswell 47" immer weiter aufgeheizt wird. Die Band und allen voran Fronter Peter gefällt das natürlich und so feuern die Jungs nicht nur ein Highlight nach dem anderen in die Meute, sondern sammeln auch mit gut gelaunten Ansagen Pluspunkte. So muss das sein, so macht das Spaß und so will man Hypocrisy auch gerne wieder sehen. Hoffentlich schon bald und hoffentlich auch wieder in Dinkelsbühl!
(Lord Obirah)

Ein opulenter Bühnenaufbau bildet den Rahmen für die kommenden eineinhalb Stunden, in denen niemand Geringerer als Machine Head das Summer Breeze zum Kochen bringen dürfen. Wie populär die Band inzwischen ist, macht auch das dichte Gedränge vor der Bühne deutlich, in dem man nicht die geringeste Chance hat umzufallen. Die Amerikaner werden dann auch schon vor dem Auftritt mit dauerhaften und lauten "Machine Fucking Head" Sprechchören gefeiert und diese Jubelarie steigert sich im Laufe des Auftritts immer weiter. Mit "Imperium" steigen Robb Flynn und Co. in ihr Set ein und man hätte dafür wohl kaum einen besseren Song wählen können. Das Publikum geht sofort steil und vor der Bühne bildet sich umgehend ein großer Circle Pit, der auch fast das gesamte Set über in Betrieb ist. Obwohl die Musik an sich ("Locust", "Ten Ton Hammer", "Davidian", "Aesthetics Of Hate" (gewidmet Dimebag Darrell), "Old") schon für für überragende Stimmung sorgt, so feuert Rob die Massen vor, während und nach den Songs nach Kräften weiter an. Zwischendurch bleibt aber auch etwas Zeit für bedächtige Worte. Rob nutzt die eröffnenden Klänge von "Darkness Within" für eine durchaus mitreißende Ansprache, die ihm viele Sympathiepunkte einbringen. Aber nicht nur diese Worte, sondern das ganze Verhalten der Band während des Gigs zeigt bodenständige und enthusiastische Musiker, die sich noch ehrlich an den Reaktionen des Publikums erfreuen. Als Einstimmung auf das Finale laden Machine Head Ignite-Sänger Zoltan Teglas für eine Medley aus "Darkest Days" und "Bleeding" auf die Bühne ein und am Ende sorgt schließlich "Halo" für unglaubliche Gänsehautstimmung. Wenn 20.000 Leute diesen Refrain mitsingen, hat das schon was Umwerfendes.
(Lord Obirah)

Das Finale auf der Pain Stage bietet nochmals Unterhaltung der Extraklasse. Devin Townsend bittet zum Tanz und dass es hier nicht irgendeine Show zu bestaunen gibt, sondern eine Show nach Devin-Townsend-Art, darauf bereitet er das Publikum noch vor den ersten Tönen vor. Danach geht es aber in die Vollen und alle Anwesenden werden von einer wahren Soundwand geplättet, die sich absolut gewaschen hat. In Kombination mit den ultraeingängigen Melodien, die wohl nur diesem kanadischen Wahnsinnsgehirn entspringen können, entfalten sich die Songs zu einem wahren Festmahl, das nicht nur eingefleischten Prog-Fans mundet. Dazwischen beweist Devin ein ums andere Mal seinen schrägen Humor, nimmt vielfältig diverse Klischees aufs Korn und kann somit nicht nur das Publikum sondern auch die Security zum Tanzen animieren! Ganz nebenbei wird Devin bei diversen Song immer wieder durch Anneke van Giersbergen unterstützt, die den Songs mit ihrer Stimme noch einen ganz besonderen Anstrich verleiht. Am Ende dürfen sich alle freuen, einen Gig voller Witz, Wahnsinn und jeder Menge fantastischer Songs erlebt zu haben.
(Lord Obirah)

Den Abschluss meines Tages (sozusagen als Mondscheinserenade) stellten Lay Down Rotten dar, die zu nachtschlafender Zeit noch für einen letzten Energieschub auf der Camel Stage sorgten. Energie war auch dringen von Nöten, denn es war mittlerweile schweinekalt geworden, aber die Herborner schafften es spielend, die Anwesenden für ihre Darbietung zu erwärmen. Das Set war kurz, aber knackig und auf den Punkt, der Sound war brauchbar und so gab es höchstens wegen der stark auf neues Material ausgelegten Setlist etwas zu meckern. Aber bei einer so kurzen Spielzeit muss man halt irgendwo Abstriche machen und so dürften die meisten der Anwesenden mehr als zufrieden gestellt worden sein.
(Hannes)

Samstag, 16. August 2014

Undertow veröffentlichen in schöner Regelmäßigkeit erstklassige Alben, die an allen Ecken und Enden des Internets abgefeiert werden. Genauso regelmäßig spielen sie dann als Opener beim Summer Breeze und erleiden in gleicher Regelmäßigkeit Schiffbruch, was den Zuschauerstrom anbelangt. Nun gut, immerhin konnten sich einige trotz des nasskalten Wetters der vergangenen Tage und dem wohl noch vorhandenen Kater dazu aufraffen, den sympathischen Schwaben die Ehre zu erweisen. Die legen sich auch diesmal wieder mächtig ins Zeug, wobei die Truppe als Quartett genauso gut funktioniert wie als Trio. Sowohl die aktuellen Songs von In Deepest Silence als auch ältere Gassenhauer knallen gut rein, wenn Undertow denn die Möglichkeit bekommen, zu spielen. Joschi hat zwischendurch leider massive Schwierigkeiten mit seinem Amp, was die Band mindestens einen Song kostet. Trotzdem ein gewohnt souveräner Auftritt!
(Lord Obirah)

Schon seltsam mit dem Wetter. Meistens war es mies, kalt und regnerisch, doch wenn man genau das brauchen könnte, um eine der auftretenden Band angemessene Stimmung zu erzeugen, dann scheint plötzlich die Sonne. So erging es beispielsweise Thyrfing, deren düsterer, erhabener Sound durchaus ein paar Wolken und weniger Helligkeit vertragen hätte. Davon aber ließ sich die Band nicht beirren und zockte ein gutklassiges Set runter, das im Zelt vielleicht noch etwas effektiver hätte sein können. Die Herren nutzen aber die äußeren Bedingungen, indem sie das Publikum einfach mit ein paar Mitgrölspielchen und dazu passendem Hey-hey-hey ins Programm integrierten. So erwies sich der Gig zwar als ungewohnt locker, beinahe fröhlich, zeigte aber, dass die Band eben auch anders kann als nur ernst.
(Hannes)

Cripper werden regelrecht degradiert und müssen sich mit der winzigen Camel Stage im Regen zufrieden geben. Trotzdem oder gerade deswegen versammelt sich ein stattliches Rudel vor der Bühne, um der Show um Fronthummel Britta Görtz beizuwohnen. Egal unter welchen Umständen, Cripper lassen sich auch hier nicht lumpen und servieren ein astreines Thrash-Brett, das es verdient gehabt hätte mindestens auf der T-Stage präsentiert zu werden. Höhepunkt der Show dürfte die Crowdsurfing-Einlage von Frau Grötz sein, für die sie jede Menge Applaus erntet, gleichzeitig aber froh ist, dass sie vom Publikum nicht fallen gelassen wurde. Funktioniert wohl nicht immer, ganz im Gegensatz zu Cripper, die funktionieren auf jeglicher Art von Bühne.
(Lord Obirah)

Es gibt Ausfälle, denen man hinterhertrauert. Zu diesen hätte Six Feet Under gehören können, denn Chris Barnes' Truppe musste den geplanten Gig auf dem Breeze leider im Vorfeld absagen. Dann aber gibt es Situationen, in denen der Ersatz mehr als vollwertig erscheint und bei aller Wertschätzung für SFU ist Obituary live doch noch ein Stückchen sehenswerter. Von Anfang an hatte die Band um die Tardy-Brüder die Menge im Griff und selbst offensichtlich jede Menge Spaß beim Auftritt. Das mittlerweile gefestigte Line-Up erwies sich als exzellent eingespielt und zockte ein Set herunter, das sowohl Fans des neuen Materials als auch Anhängern der ersten Stunde gefallen haben sollte. Selbst vom zu diesen Zeitpunkt noch gar nicht erschienenen Inked In Blood gab es zwei Songs und selbstverständlich verzichtete Obituary auch nicht auf die Bandhymne "Slowly We Rot", so dass diese Performance nur zufrieden grinsende Gesichter hinterließ.
(Hannes)

Impaled Nazarene sind, waren und werden wohl immer ein zwiespältige Band sein. Trotz manchen weniger gelungenem Spruch in der Vergangenheit genießen die rasenden Finnen bei der Fangemeinde ein unglaubliches Standing. Deshalb verwundert es nicht, dass Mika Luttinen und Co. vor vollem Hause spielen. Pure Raserei ist angesagt, die sich aber vornehmlich auf die Musik beschränkt, von rasenden geschweige denn sich bewegenden Musikern kann dagegen keine Rede sein. Nein, Impaled Nazarene lassen ihren Musik sprechen und legen damit alles in Schutt und Asche. Die Band gibt sich während des Gigs relativ unnahbar und erhaben, was aber nur die wenigsten Eingefleischten stört. Für mich bleibt die Band auch nach diesem, in meinen Augen fahlen Auftritt ein Buch mit sieben Siegeln, das dumpfe Geholze ist nichts für Papas Sohn.
(Lord Obirah)

Eine willkommene Abwechslung vom sonst vorherrschenden Aggro Metal bietet sich am frühen Abend auf der Camel Stage, als die Schweden Screamer zum Tanz bitten. Erstaunlich viele Leute versammeln sich dann auch vor der Bühne, um dem Heavy Metal traditioneller Machart zu lauschen. Das beflügelt die Jungs auf der Bühne ungemein, die sich nicht nur durch ihr Aussehen traditionell geben, sondern auch viele geübte Posen auffahren, die zur Musik passen wie der berühmte Arsch auf den Eimer. Screamer toben sich aus, als hätten sie Hummeln im Hintern und servieren eine astreine Metalperformance, die nach größeren Bühnen verlangt. Viele Zuschauer lassen sich von der guten Laune anstecken, recken ihre Fäuste in die Höhe, lassen die Haare fliegen und feuern die Band lautstark an. Schade, dass Screamer nur 30 Minuten Zeit haben, aber die haben sie hervorragend genutzt und sich somit vielleicht bei einem der kommenden Summer Breeze Festivals mehr Spielzeit erarbeitetet.
(Lord Obirah)

In Extremo mussten diesmal leider auf mich verzichten, denn zeitgleich gab sich Martin Van Drunen im Zelt die Ehre, diesmal mit Hail Of Bullets. Bei den Niederländern weiß man, was man geboten bekommt, nämlich deftigen Death Metal der hochklassigen Art und Weise. Trotz durchaus ernsthafter Thematik herrscht dabei immer eine recht entspannte, oftmals geradezu einladende Atmosphäre bei den Auftritten der Band, natürlich nicht zuletzt wegen der immer lohnenden Ansagen von Martin selbst. Ein großartiger Gig mit einer schicken Songauswahl, bei der der Berichterstatter nur "Berlin" schmerzlich vermisste, ließ die Dreiviertelstunde wie im Fluge vergehen und untermauerte einmal mehr den Status der Band als sichere Bank, was deren Auftritte betrifft.
(Hannes)

Gutalax spielen Grindcore mit einer lustigen Note. Interessant klingt hier vor allem der Gesang, dem ich durchaus eine gewisse Kreativität zugestehen muss. Trotzdem erstaunt mich der massive Zuschauerandrang, den die Band sichtlich genießt. Vor der Bühne tobt der Mob, die Crowdsufer fliegen en masse über die Köpfe der Zuschauer und auf der Bühne toben sich die Herren Musiker in ihren weißen Schutzanzügen aus. Den Spaß, den der Großteil der Menge hat, kann ich aber maximal zehn Minuten lang teilen, dann beginnt die ganze Sache sehr schnell sehr berechenbar und damit sehr langweilig zu werden. Gut, dass Gutalax nur 30 Minuten Spielzeit haben, länger ist die Band auch nicht auszuhalten.
(Lord Obirah)

Ganz anders, doch ähnlich unterhaltsam ging es nahtlos weiter auf der Camel Stage. Gutalax ergingen sich in Krach, Fäkal-Humor und Pig Squeals und bewiesen, dass gute Live-Unterhaltung nicht zwingend ein gewisses Niveau voraussetzen muss. Ganz im Gegenteil, auch pubertäres Geblödel kann extrem unterhaltsam sein und dazu ist es noch nicht einmal nötig, das "Song"-Material der Protagonisten zu kennen. Ehrlich gesagt klang das Material auch relativ ähnlich, aber das machte rein gar nichts, denn nicht nur auf der Bühne herrschte der pure Spaß an der Freude, auch vor der Camel Stage war Party pur angesagt. Selten hat man so viele "Zugabe"-Rufe vor dieser Bühne vernommen, Gutalax waren wohl DIE Überraschung für nicht wenige der Festival-Besucher.
(Hannes)

Die nächste Band auf der Camel Stage bewies dann, dass man nicht unbedingt gut sein muss, auch wenn man schon ewig im Geschäft ist. Master haben nie den großen Durchbruch geschafft und an diesem Abend wurde auch klar, dass dies nicht ganz zu Unrecht der Fall war. Speckmanns Truppe war einfach nur langweilig, das Material unspektakulär, die technischen Fähigkeiten der beteiligten Musiker überschaubar und der Gig an sich meilenweit davon entfernt, so etwas wie Spaß zu machen. Nein, "Kult" heißt in diesem Fall nicht "unterschätzt", sondern einfach "bestenfalls mittelmäßig".
(Hannes)

Master haben leider auch nur 30 Minuten Spielzeit, was den Herrn Speckmann dann wohl selbst auch ein wenig wundert. Sehr schade, den das Death Metal-Urgestein liefert einen tighten aber nichtsdestotrotz witzigen Gig ab, bei dem er nicht umhin kommt, auf seine lange Szenezugehörigkeit und das jugendliche Alter der Zuschauer einzugehen: "Ich habe schon Death Metal gemacht, da haben die meisten von euch noch in die Hosen geschissen". Abgesehen davon holzen sich Master zum einen durch die eigene Diskografie, klinken aber auch Songs von Death Strike ("Re-entry And Destruction, "Pay To Die") ein, was mir das Herz weich werden lässt und die Freudentränen in die Augen treibt. So muss das sein, so klingt authentische Musik, ohne Anbiederung an irgendwen und irgendwas. Know your Master!
(Lord Obirah)

Legion Of The Damned sorgten dann noch für einen überaus positiven Abschluss der 2014er Auflage des Breeze. Energiegeladen und zielgerichtet holzten die Niederländer eine Thrash-Granate nach der anderen unters Volk, das sich mehr als aufnahmebereit zeigte und die Käsköpp nach allen Regeln der Kunst abfeierte. Dabei war es recht angenehm, dass zeitgleich Heaven Shall Burn auf der Mainstage spielte, denn so war das Zelt zwar immer noch gut gefüllt, aber nicht so brechend voll, dass man gar keinen Platz mehr bekommen konnte. Eine Stunde lang gab es voll mit der groben Keule auf die Ohren, nur unterbrochen von zwei oder drei kleinen Zwischenspielchen, die einem die Zeit ließen, wieder zu Atem zu kommen. Als dann zum Abschluss noch der unvermeidliche Quasi-Namensgeber zum Besten gegeben wurde, gab es gar kein Halten mehr seitens des Publikums und das Zelt kochte vollends über. Für den Schreiberling war das dann auch der krönende Abschluss eines wie immer sehr gelungenen Summer Breeze. Sicherlich nicht mein Letztes...
(Hannes)


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