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Festival-Bericht

Rock Am Härtsfeldsee

mit Blind Guardian, Children Of Bodom, Sodom, Rage, Caliban, Serum 114, Misanthropia, Freedom Call, Stahlmann & Dust Bolt

Festivalgelände Härtsfeldsee, Dischingen 29. & 30. Juni 2012

Rock am Härtsfeldsee! Ein kleines, feines, familiäres Festival mit ca. 5.000 Besuchern kurz über der Grenze zu Baden-Württemberg. So wie das Summer Breeze mal angefangen hat... das Rock am Härtsfeldsee gibts allerdings auch schon ein paar Tage: Bereits zum 16. Mal findet sich eine hochkarätige Bandauswahl am Härtsfeldsee ein um den Schwaben (und Gästen) dort so richtig einzuheizen.

Das Gelände liegt idyllisch bei Dischingen direkt am See (Überraschung!); ein Parkplatz entlang eines Baches, ein Campingplatz auf einer teils abschüssigen Wiese und das Festivalgelände selbst: ein paar Merchandising-Stände in einer Art Gasse, die sich zu einem Rund weitet, das umkränzt wird von Essbuden und dominiert wird von dem riesigen Zelt, das neben dem Getränkeausschank auch die Bühne beherbergt.

Wer hier an den Preisen meckert, der ist nicht mehr ganz knusper im Hirn. Günstiger kann ich mir sowas gar nicht vorstellen: Bier/Korea 2,50 (jeweils immer 0,4 l), Spezi/Cola für 2,- Euro, Wasser 1,50. Auch das Essen konnte sich sehen lassen: Ein Pizza/Flammkuchen-Stand (3,50), Würstlsemmel (2,50)/Steaksemmel (3,50)/Gyros-Fladen (ein echt riesiges Teil für 4,-) an einem Stand, ein Cafe/Minidonuts-Stand (Kaffee 1,50, die Donuts 9 Stück für 3,-) und ein Crepes-Stand. Daneben noch ein Red-Bull-Ausschank, einmal Partyschnaps und mit Rauchwaren konnte man sich ebenfalls versorgen.

Ein ganz riesiges Plus möchte ich gleich am Anfang noch erwähnen: Auf den Trinkbechern zum Festival (Pfand 2,- Euro) war neben dem Logo des Festivals auch gleich die Running Order samt Spielzeiten aufgedruckt! Eine sehr, sehr feine Idee die oft sehr positiv kommentiert wurde.
(Kara)

Freitag, 29.06.2012
Leider marschiere ich zu spät vom Campingplatz los, um nicht zu sagen, viel zu spät, denn als ich endlich vor der Bühne ankomme, beginnen die Münchener Thrasher Dust Bolt gerade ihr letztes Lied. Die Jungs konnten ja inzwischen schon manches Lob einheimsen und was sie da beim finalen Songs abliefern rechtfertigt dieses Lob voll und ganz. Hier ist die volle Aktion angesagt, von Moshen bis Springen über ordentlich Bewegung von links nach rechts und vorn nach hinten bietet die Band alles, was des Thrashers Herz begehrt. Und dazu natürlich noch den totalen old-school Sound, was mich prompt dazu verleitet, mit die aktuelle EP am Merchstand zu sichern. Wenn der Rest des Gigs auch so energetisch war, habe ich hier wahrlich ein Highlight verpasst!
(Lord Obirah)

Stahlmann machen zumindest optisch etwas her. Alle Bandmitglieder treten mit schwarzem Hemd und schwarzer Hose auf, Gesicht und Arme dagegen sind silbermetallisch bemalt. Die Stimmung ist gut und so schaffen es die Silbermänner mit ihrem zugegeben nicht unbedingt originellen NDH-Sound das Publikum zum Mitmachen zu bewegen. Hüpfen und Springen lassen sich die Anwesenden ebenso wenig entgehen, wie lautes Mitsingen, wenn die Refrains es zulassen. Irgendwann zollen aber sowohl Band als auch Publikum der saunaartigen Atmosphäre Tribut und die Stimmung geht entgegen den Temperaturen gefühlt nach unten.
(Lord Obirah)

Deutlich farbenfroher und weniger düster geht es bei Freedom Call zu. Mit ihrer Happy Metal-Party schaffen es die Franken, für gute Stimmung im Zelt zu sorgen. Der Gute-Laune-Sound von Freedom Call trägt dann allerhand teils seltsam anmutende Früchte, die Polonäse durchs Zelt ist nur eine davon. Sichtlich gut gelaunt nehmen Freedom Call, allen voran natürlich Fronter Chris Bay, jede Gelegenheit wahr, dem Publikum Singspielchen jeglicher Art zu entlocken, wobei das Ganze manches Mal doch etwas in die Länge gezogen wird. (Dabei werden Perlen abgesondert wie "Sind hier irgendwelche Krieger des Lichts?" - Kara) Dennoch muss man den Jungs eine schöne Show attestieren, die wohl so ziemlich alle Rock-Clichees erfüllt und für weit und breit gute Stimmung sorgt. Freedom Call sind live definitiv ein Hingucker, nur den Kaugummi danach wieder aus dem Ohr zu kriegen, ist etwas anspruchsvoller!
(Lord Obirah)

Was soll man über Sodom noch groß Worte verlieren. Sie kamen, sahen und siegten! Das Trio um Sodom-Urgestein Tom Angelripper, Gitarrist Bernemann und Neudrummer Makka legten auch hier wieder einen Gig aufs Parkett, der aller Ehren wert war. Sicherlich springen die inzwischen doch gereifteren Herren nicht mehr wie junge Hunde über die Bühne, aber dafür fetzen "Bombenhagel", "Wachturm", "Agent Orange" sowie neues Material wie "In War And Pieces" umso kräftiger aus den Boxen und sorgen vor der Bühne für schlachtfeldartige Szenen. Seien es Crowdsurfer, die immer wieder Richtung Stage manövriert werden, seien es aktivere Damen und Herren, die sich im CirclePit immer wieder beharken oder einfach nur der simple Headbanger, der sich die Nackenwirbel verzwirbelt, die Meute tobt und saugt jeden Song schneller auf als die Wüste einen kühlen Regenguss. Einfach gut, und am Ende darf sich ein Fan auch noch über Toms Shirt freuen, das dieser sich vorher mühsam vom Leib reißt und mit diversen Körpersäften veredelt. An der Stelle lässt sich über Geschmack dann doch streiten!
(Lord Obirah)

Eine leicht andere Zielgruppe bedienen die Melodic Speed Progressive Metaller aus Krefeld - Blind Guardian. Mit einem sichtlich abgemagerten Hans Jürgen Kürsch boten die sechs Mann auf der Bühne eine Metalshow, die es wahrlich in sich hatte: Lauter gutes altes Zeug! Nach dem Opener "Sacred World" vom immer noch aktuellen 2010er-Album At The Edge Of Time folgte ein alter Kracher nach dem anderen, angefangen mit "Welcome To Dying". Vor allem die Imaginations From The Other Side wurde mit nicht weniger als vier Songs zitiert, was mich besonders freute, war dies doch meine erste Scheibe von den Krefeldern. Eine besondere Überraschung dabei: "And The Story Ends", gänsehauterzeugend vorgetragen. Und "Bright Eyes" ist live sowieso... hach... göttlich.
Neueres Material wurde noch in Form von "Turn The Page" von der Twist In The Myth sowie "Wheel Of Time" von At The Edge Of Time geboten, ansonsten eine reine Klassiker-Show, inklusive natürlich "Valhalla" und dem unvermeidlichen "Bard's Song (In The Forest)". Die Anwesenden, die das Zelt sehr gut füllten, dankten es den Jungs mit enthusiastischer Unterstützung. Genau so muss ein Blind-Guardian-Konzert sein!
(Kara)

Samstag, 30.06.2012

Ein Quasiheimspiel bietet sich für Misanthropia aus Aalen, die den zweiten Festivaltag eröffnen dürfen. Engagiert legt das Quintett aus Aalen los und feuert stilistisch umfangreiche Songs in die allerdings recht lichte Meute. Technisch auf hohem Niveau agieren Misanthropia högscht motiviert, auch wenn nur wenige Headbänger diese Begeisterung teilen. Entsprechend verhalten fällt auch die Reaktion auf den Gig aus, was vielleicht auch am nicht immer griffigen Mix aus hartem Riffing und melodischem Anteil liegt. Dafür wissen die immer wiederkehrenden Twingitarren zu gefallen, ebenso wie die teils zweistimmigen Soli. Ob Misanthropia mit diesem Gig allerdings großartig neue Fans gewinnen konnten, darf bezweifelt werden, für kurzweilige Unterhaltung können sie aber auf jeden Fall sorgen.
(Lord Obirah)

Bei Serum 114 füllt sich das Zelt beachtlich und proportional zum wachsenden Publikum wächst meine Erwartungshaltung an diesen Gig. In der Tat schaffen es Serum 114 mit gleichnamigen Opener auch eine gewisse Stimmung zu erzeugen, die auf einen schmucken Auftritt hoffen lässt. Die Laune der Band ist gut, die Singalongs sitzen, auch wenn es ihnen definitiv an Wiedererkennbarkeit mangelt und auch die Feierlaune vor der Bühne kennt zunächst kaum Grenzen. Springen, Lachen, Tanzen im Kollektiv ist angesagt doch irgendwie verlieren Serum 114 nach einigen Songs den Faden und auch den Draht zum Publikum, so dass die Stimmung zunehmend abnimmt. Plötzlich feiert nun noch der Hardcoreteil der Fans während der Rest zu mehr oder weniger stummen Teilnehmern mutiert. Unterm Strich wäre mehr drin gewesen.
(Lord Obirah)

Dichtes Gedränge herrscht zu Beginn des Auftritts der deutschen Metalcore-Giganten Caliban. Vornehmlich jüngeres Publikum steht dicht an dicht vor der Bühne, um den mächtigen Tönen des Quintetts zu lauschen. Kaum legen Caliban los, tobt auch schon der Mob und bis zum Ende gibt es kaum eine Minute, in der sich nicht zig Leute im Pit austoben. Das freut natürlich das Musikerherz und entsprechend leicht schaffen es Caliban sowohl sich als auch die Fans immer wieder zu neuen Höchstleistungen anzuspornen. Circle Pits dominieren das Blickfeld von der Bühne, mal mehr mal weniger groß, bis es schließlich sogar gelingt, den Kreisel ums Mischpult herumzudirigieren und somit fast das ganze Zelt in die Show zu integrieren. Natürlich darf bei so einem Auftritt auch die obligatorische Wall Of Death nicht fehlen, die zu einem tobenden Knäuel von Bühne bis Mischpult führte. Unterm Strich durchaus beeindruckend, wie locker-flockig Caliban die Menge nach ihrer Pfeife tanzen lassen, auch wenn die musikalische Ausrichtung nicht unbedingt zu Rest des Billings passen will.
(Lord Obirah)

Nach Caliban deutete sich in Windeseile an, dass das bisher wirklich hervorragende Wetter umschlagen würde: Eine pechschwarze Wolkenfront schlich sich rasend schnell an das Festivalgelände heran und der Wind frischte merklich auf. Wir verzogen uns dann recht früh ins Zelt, was sich als wirklich gute Idee herausstellte: Ein richtiger Sturm brach über Dischingen und die weitere Umgebung herein. Es war kurz vorher Unwetterwarnung ausgegeben worden und der sichtlich angespannte Veranstalter richtete zwischen Caliban und Rage einige Worte ans Publikum: Man möge sich im Zelt einfinden, ruhig bleiben und aufeinander schauen. Es stünden jederzeit Ansprechpartner von Feuerwehr und Rettungsdiensten zur Verfügung. Es würde jetzt weiter umgebaut und in einer halben Stunde würde entschieden, ob und wie es weiterginge.
Hier wurde von vielen kritisiert, dass diese Unwetterwarnung zu spät an die Besucher weiter gegeben wurde. Ich finde, draußen den Himmel anzuschauen kann nicht so schwer sein und wenns hinten pechschwarz wird, ja dann muss ich auch mal mein Hirn einschalten, zum Zelt gehen und es nochmal festzurren oder abbauen. Soviel Zeit wäre auf jeden Fall gewesen, bevor der Sturm losging.
Der Sturm nahm dann auch Fahrt auf und es kam zu sintflutartigen Regengüssen und einem richtig fetzigen Wind, der beispielsweise das Zelt des Red-Bull-Standes vor dem Musikzelt hinwegfegte. An Zelten und Pavillions dürfte auf dem Campinggelände ebenfalls kaum mehr was stehen geblieben sein. Das Musikzelt hielt dem Sturmwind jedoch locker Stand und so bekamen wir, die wir ja rechtzeitig hinein gegangen waren, kaum etwas von dem Unwetter mit.
Andere, die da nicht so viel Glück hatten, konnten sich auf die exzellente Organisation verlassen: Feuerwehr und Rettungsdienste, Ordnungsamt und Veranstalter kümmerten sich vorbildlich um die jetzt Obdachlosen; in der Umgebung wurden Turnhallen etc. zum Übernachten bereitgestellt und sogar ein Fahrdienst eingerichtet, der die Leute nach dem Festival zu ihren Notunterkünften brachte. Verletzt wurden durch umher fliegende Teile zehn Personen, von denen drei ins Krankenhaus mussten. Der Sturm flaute zum Glück nach einiger Zeit wieder etwas ab, so dass das Musikprogramm weitergehen konnte. Rage mussten dabei an die fünf Minuten Spielzeit opfern und Children Of Bodom eine knappe halbe Stunde. Einen richtigen Abbruch des Festivals kann man das meiner Meinung nach nicht nennen, wenngleich nach Children Of Bodom keine Party mehr stattfand. Kompliment an alle Verantwortlichen! Situation sehr gut gemeistert!
(Kara)

Wer sich bei Serum 114, Caliban und während der Sturmpause noch ausruhen konnte, der musste spätestens bei Rage ran. Die Nordrhein-Westfalen, natürlich wie immer angeführt von Peavy Wagner, legten nach der Freigabe der Bühne eine ebenso energiegeladenen wie sympathischen Auftritt hin. Besonders bemerkenswert die Ludwig XIV-Frisur von Klampfer Victor Smolski, die auch den heftigsten Bewegungen Stand hielt (Drei-Wetter-Taft?) und die Bartfrisur von Peavy sowie seine interessante Sangestechnik, die teilweise lustiges Zungeheraushängen beinhaltete. Faszinierend! Die Setlist legte Wert auf festivaltaugliche Kracher ("Forever Dead", "Paint The Devil On The Wall", "Feel My Pain", "Serial Killer", "Solitary Man", "No Regrets", "Great Old Ones", "Don't You Fear The Winter", "21") und es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Lärm nur drei Leute auf so einer Bühne fabrizieren können. Leider mussten Rage wie gesagt aufgrund des Sturmes auf ungefähr fünf Minuten Spielzeit verzichten und so fiel wohl auch "Higher Then The Sky" aus, aber auch so machte es einfach nur Spaß, mit den drei Hernern zu bangen, zu tanzen und zu schwitzen.
Und noch eine kleine Anmerkung an die aufgedonnerten Schicksen in der ersten Reihe: Das Rock am Härtsfeldsee ist nicht das Rock im Park - wenn ihr zu Children Of Bodom in die erste Reihe wollt müsst ihr euch nicht ewig vorher anstellen und euch zu Rage die Fingernägel am Wams polieren und demonstrativ gähnen - bleibt halt einfach weg wenn euch was nicht passt und nehmt denen die vorne Party machen wollen nicht den Platz und den Sauerstoff weg!
(Kara)

Children Of Bodom liefern dann am Ende das opulenteste Bühnenbild ab. Mit dem Frontteil eines typisch amerikanischen Straßenkreuzers dominiert pure Kraft den Mittelteil der Bühne. Genau davor platziert sich Fronter Alexi Laiho, und unterstreicht somit seine Führungsrolle. Der kleine Energiebolzen hat dann die Menge auch ganz gut im Griff und der Gebrauch des kleinen Schimpfwortes mit "F" fällt erstaunlich moderat aus, auch wenn man den Finnen dadurch kaum besser versteht. Das stört aber nicht im Geringsten, Children Of Bodom liefern einen mitreißenden Gig ab, der auch von der Songauswahl keine Wünsche offen lässt. Die Jungs greifen gern und oft tief in die Mottenkiste, vernachlässigen aber neues Material in keiner Weise. Energisch beackern alle (abgesehen von Keyboarder Janne) die Bühne und nutzen den ihnen zur Verfügung stehenden Freiraum. Auch das Auto wird in die Show eingebunden, mal drapiert sich Alexi auf der Motorhaube, mal zupft er die sechs Saiten stehend auf dem Dach der Karre. Am Ende gibt es auch noch eine kleine Zugabe, doch nach knapp eineinhalb Stunden ist Schicht im Schacht, Ende mit Crowdsurfing, Headbanging und Toben im Pit. Schade, denn Children Of Bodom können mit diesem Gig ihre Vormachtstellung im Melodic Death-Sektor eindrucksvoll untermauern und hätten wohl noch Stunden lang weiterspielen können. Dicker Daumen, bis zum nächsten Mal!
(Lord Obirah)

Fazit: Eine hervorragende Besetzung, eine prima Location, fanfreundliche Preise, eine fehlerfreie Organisation - wir kommen nächstes Jahr gerne wieder!
(Kara)


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