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Konzert-Bericht

Arch Enemy, Warbringer & Chthonic

Backstage, München 20.12.2011

(Fotogalerie)

Was Iced Earth vor einer knappen Woche nicht hinbekommen haben, schaffen Arch Enemy ganz lässig. Die "Khaos Legions Tour" bringt das Chaos in Form eines Schneesturms mit Temperaturen knapp unter dem Nullpunkt nach München. Demnach komme ich schon in der richtigen, vorweihnachtlichen Stimmung, nämlich nass und verfroren, am Backstage an, um mich einem besinnlichen Abend adventlicher Melodien hinzugeben.

Den bunten Reigen eröffnen Devilate, allerdings nur denen, die es schon geschafft haben, ihre Jacken an der Garderobe abzugeben. Da das Backstage-Werk heute schon um kurz nach sieben Uhr recht voll ist, verbringe ich, wie auch viele andere, den Auftritt der österreichischen Nachwuchs-Thrasher in der Warteschlange vor der Garderobe. Was durchaus schade ist, denn die musikalische Darbietung, die hier kredenzt wird, ist souverän und kraftvoll, überzeugt mit viel Bewegung auf der Bühne und kommt so gut an, dass man schon die ersten fliegenden Haare im Publikum beobachten kann.

Chthonic
Wer schlau war, hat beim Anstehen schon sein erstes Bier erstanden und eventuell auch getrunken, um rechtzeitig zum Auftritt der Schwarzmetaller von Chthonic vor der Bühne zu stehen. Wie ein Wirbelsturm fegen die komplett in schwarz gekleideten Taiwanesen über die Bühne, wobei sich die Blicke vieler erstmal an der attraktiven Bassistin Doris Yeh festheften, die mit ihrem ausgeschnittenen Hemdchen, sexy Röckchen und schwarzer Netzstrumpfhose wohl ziemlich genau weiß, was der Meute vor der Bühne gefällt. Musikalisch bekommt der werte Gast symphonische Kost im Stile von Dimmu Borgir geboten, die sicherlich nicht jedem im Saal mundet, aber sehr überzeugend dargeboten wird. Gerade durch die Integration asiatischer Klänge und Streichinstrumente bekommt die auch so schon düstere Musik einen weiteren melancholischen Touch. Sänger Freddy, der stimmlich ebenfalls nahe an Dimmu Borgirs Shagrath agiert, freut sich riesig über die schon anwesende Menge und erzählt dabei, wie toll es die ganze Band fand, sich diesen Nachmittag mit Schneebällen bewerfen zu können. Das gibt Sympathiepunkte, die natürlich mit ausgelassenem Headbanging sofort wieder zurückgegeben werden. Toller Auftritt!

Warbringer
Nach dem Ausflug in Black-Metal-Gefilde holt uns der Old-School-Thrash wieder ein... Aber wie!!! Warbringer hauen während der nun folgende Stunde so dermaßen auf die Kacke, dass man kaum Zeit zum Luftholen bekommt. Mit einer unbändigen Energie schmettern die Kalifornier der ausgelassenen Menge im Becken des Backstage-Werks eine Thrash-Granate der Marke Exodus und Slayer nach der anderen um die Ohren. Fantastisch! Wenn man bedenkt, dass die Jungs gerade 2008 mit dem gefeierten War Without End-Album ihr Debüt herausgebracht haben, kann man vor der Professionalität und Spielfreude der Band eigentlich nur den Hut ziehen. Obwohl - in dem Tumult, der inzwischen vor der Bühne herrscht, sollte man das eventuell doch lieber lassen.

Arch Enemy
Inzwischen ist die Halle wahrlich proppenvoll und es machen sich teilweise unangenehme Schweißgerüche und andere Ausdünstungen breit. Also schnell mal raus zum Luftschnappen und Bierholen und wieder zurück, um die Vorfreude auf unsere weihnachtliche Erzangela zu genießen. Und da ertönen auch schon die ersten Glocken... äh, nein, Flitzegitarrentöne von "Khaos Overture", dem Intro des aktuellen Albums Khaos Legions, die direkt in das erste Highlight "Yesterday Is Dead And Gone" übergehen und das Publikum augenblicklich wieder zu Höchstleistungen anspornen. Angela hat sich wie immer schwarze Streifen unter die Augen gemalt und trägt heute, neben schwarzer Lederhose, eine an den Armen komplett vernietete Lederjacke am Leib. Dem gut gemeinten Ruf aus dem Publikum "Ausziehen" wird wie üblich nicht gefolgt, wobei es sich Angela aber nicht nehmen lässt, im Verlauf des nächsten Songs dem Rufenden die ein oder andere Verletzung zu wünschen. Zurück zur Musik: Hier brennen Arch Enemy ein Feuerwerk an Klassikern und aktuellen Songs ab, wie man es sich schöner nicht wünschen könnte - ein Blumenstrauß bunter Melodien sozusagen. Insbesondere Arch Enemys atheistischer Beitrag zum Weihnachtsfest, "Bloodstained Cross", reiht sich mit seiner prägnanten Melodie nahtlos in zeitlose Gassenhauer wie "My Apocalypse", "Revolution Begins" oder "Dead Eyes See No Future" ein. Mitten im Set darf Schlagzeuger Daniel Erlandsson in einem bewegenden Schlagzeugsolo zeigen, was er auf der Pfanne hat, und wird dafür vom Publikum ordentlich abgefeiert, genauso wie die Gebrüder Amott, die kurze Zeit später mit einem unglaublichen Solo ebenfalls alle Register der modernen E-Gitarre ziehen dürfen. Wobei diese nicht nur Überschallgefrickel im Repertoire haben, sondern in ihren Einlagen auch mal ruhige und melodische Töne anschlagen. Dass Arch Enemy aber zu Weihnachten, und ich denke auch sonst, auch anders können, als immer nur Kriegsgeschichten zu vertonen, zeigt Angela dadurch, dass sie Unterstützerin der Menschenrechtsorganisation Amnesty International ist und dementsprechend auch alle im Publikum auffordert, zumindest fünf Euro zu spenden, da es andere auf der Welt wesentlich schlechter haben als die, die heute mit Arch Enemy feiern dürfen. Ein Aufruf, den ich nur zu gerne unterstütze und weitergebe. Also, rauf auf www.amnesty.de und "Spenden" klicken!

Arch Enemy
Gegen Ende des Abends geht es mit Songs wie "Diva Satanica" und "No Gods, No Masters" noch mal in die Vollen, bevor Arch Enemy mit dem phänomenalen und gerne mitgesungenem "We Will Rise" das Set beenden. Nach den üblichen Zugabe-Rufen wird auch heute noch ein Nachschlag in Form des Gitarreninstrumentals "Snow Bound" und natürlich des noch ausstehenden Monumentalwerks "Nemesis" gewährt. Was für eine Hymne!

Nachdem sich dasselbe Chaos wie beim Ankommen an der Garderobe abzeichnet, schaue ich noch mal schnell zum T-Shirt-Stand, an dem es gerade schlimmer zugeht als Samstag Nachmittag bei Orsay in der Kaufingerstraße. Wo aber auch die sympathischen Jungs und das Mädel von Chthonic noch Small Talk mit dem Publikum machen. Glücklich und neu eingekleidet verlasse ich sodann, mit "One For All And All For One", das sich nicht mehr aus dem Gehörgang verdrängen lässt, im Ohr, die Halle in die kalte Münchner Winternacht. Was für ein Abend! Da war ganz schön was geboten auf der Bühne des Backstage. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, was Arch Enemy live für eine Energie entfesseln können.
Arch Enemy

Setlist Arch Enemy:
Khaos Overture
Yesterday Is Dead And Gone
Revolution Begins
Ravenous
Enemy Within
My Apocalypse
Bloodstained Cross
Taking Back My Soul
Drum Solo
Under Black Flags We March
Dead Eyes See No Future
Guitar Solo
Diva Satanica
No Gods, No Masters
Dead Bury Their Dead
We Will Rise
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Snow Bound
Nemesis

Sebbes


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