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Konzert-Bericht

Magnum

Spectrum, Augsburg 17.04.2005

(Fotogalerie)

Monatelang hatte ich mich auf dieses Konzert gefreut, sind Magnum doch die erste Hardrockband gewesen, die mich auf die harte Schiene gebracht haben. Mit dieser Tour feierten die Birminghamer das 20jährige Jubiläum ihres Kultalbums On A Storyteller's Night und entsprechend groß war meine Erwartungshaltung.

Das Augsburger Spektrum war leicht zu finden, Parkplatz in der Nähe kein Problem und richtig gemütlich ist es da drinnen auch. Wirklich nett, da kann man öfter hin. Die Preise am Merchandising-Stand sorgten zwar dafür, dass man sich ein bisschen am Getränk der Wahl verschluckte - 35 Euro für ein Workshirt mit Stickerei und 25 für ein Shirt sind doch ziemlich gewagt, finde ich. Auch sind 25 Euro Abendkasse nicht wirklich billig, auch nicht für eine Legende von Magnums Format. Wobei anzumerken ist, dass die Zielgruppe von Magnum nicht aus notorisch pleiten Schülern besteht, sondern aus älteren Mitmenschen jenseits der 30. Die gehen wohl auch nur auf ein bis zwei solcher Konzerte im Jahr und können sich solche Preise leisten... Aber nun zu etwas völlig anderem.

Magnum nämlich. Ohne Vorband zockten sie punkt acht Uhr los (vertraue nie mehr der Spektrums-Homepage, die hatten was von 20:30 Uhr da stehen!) und warfen mit "Brand New Morning" gleich einmal eines der besten Lieder vom letzten Album in die gespannt wartende Menge, die das Spektrum gut füllte. Die Engländer machten alles wie immer: Bob Catley badete souverän in der Menge, die ihn abfeierte als gäbe es kein Morgen, Tony Clarkin stand cool und kipperauchend auf der rechten Seite, Mark Stanway war hinter seinen vier oder fünf Keyboards kaum zu sehen und Al Barrow grinste und hatte Spaß. Ist immer dasselbe mit den Jungs, oder doch nicht? Ich weiß nicht warum, aber an diesem Abend sprang der Funke einfach über. Ein krasses Gegenstück zum missglückten Auftritt im Münchener Babylon von vor exakt drei Jahren (17.04.2002), wo man nach der Vorband über eine Stunde warten musste und dann eine müde Vorstellung geboten bekam. Im Augsburger Hier stimmte dagegen alles. Besonders beeindruckt hat mich die Leistung von Jimmy Copley, der den regulären Drummer Harry James auf dieser Tour vertrat - und wie! Da saß jedes Break, der Donnerwirbel von Les Morts Dansant, alles. Klasse Mann.

Die erste Hälfte des Abends verbrachten Magnum damit, mal kurz einen Streifzug durch ihre fast 30jährige Bandgeschichte zu machen. Es wurden "Soldier Of The Line" gespielt, das ich noch nie live gehört hatte. Dieses Lied macht live ja noch viel mehr Gänsehaut als wie auf CD! Überrascht war ich, als "Kingdom Of Madness" bereits als Siebtes auf der Playlist auftauchte, ist dieser Klassiker doch normalerweise die Zugabe. Nach den bekannten einleitenden Takten von "Sacred Hour" zog Tony im Wechsel mit Mike ein astreines Gitarren-/Keyboard-Solo ab, das wiederum für Gänsehaut sorgte. Der Mann hat ein Gefühl an der Gitarre, das ist einfach unglaublich und unnachahmlich. Da fallen mir nicht viele ein, die das auch haben. Tony ist nicht auf fieses Gitarrengewichse angewiesen, er spielt scheinbar einfache Melodien, die aber direkt ins Herz greifen. Nach einem ausufernden "Sacred Hour" (kann es eigentlich eine größere Liebeserklärung an ein Publikum geben als dieses Lied?) kündigte Bob überraschenderweise eine viertelstündige Pause an - und dass sie mit der Storyteller's Night zurück sein würden.

In der Pause lief die Breath Of Life, das vorletzte Album der Engländer, und hielt die Menge so schön am Siedepunkt. Ganz konnte die Spannung nicht über die Pause gerettet werden, aber kaum waren die ersten Takte vom Intro von "How Far Jerusalem" erklungen, war die Temperatur wieder ganz weit oben. Dieser Track wurde richtiggehend zelebriert, auch hier ein Solo von Tony eingebaut, die Atmosphäre war schier unglaublich. Und sie machten ihr Versprechen wahr: Sie spielten das gesamte Album durch. "On A Storyteller's Night" zockten sie meines Erachtens etwas zu schnell durch, aber das machten sie mit der intensiven Performance von "Les Morts Dansant" wieder wett: Bob spielte dieses Lied richtiggehend, er fiel bei den Worten "They dispatch their precious cargo... and knock him back right off his feet" nach hinten um und sang den Rest der Strophe auf der Bühne kniend... Wahnsinn! "Steal Your Heart" war auch einer von den Songs, die noch nie auf Magnums Setlist standen, aber auch diese Hürde (das letzte Drittel der Storyteller's Night ist textlich doch etwas platt) meisterten Magnum mit Bravour. Und nach "All England's Eyes" war dann natürlich auch das erste Mal Schluss, es war inzwischen 22:00 Uhr geworden. Wo war die Zeit hin?
Magnum ließen sich noch für ein letztes "The Last Dance" auf die Bühne zurück locken. Nicht unbedingt ein typischer Rausschmeißer, aber wohl typisch für diese Band: Die Jungs können auch nach 30 Jahren noch überraschen. Um 22:10 Uhr war dann endgültig Schluss und Magnum hatten wieder bewiesen, dass sie einfach die Größten sind.

Setlist Magnum:
Brand New Morning
Backstreet Kid
Need A Lot Of Love
Soldier Of The Line
We All Run
Vigilante
Kingdom Of Madness
Sacred Hour

How Far Jerusalem
Just Like An Arrow
On A Storyteller's Night
Before First Light
Les Morts Dansant
Endless Love
Two Hearts
Steal Your Heart
All England's Eyes
---
The Last Dance

Kara


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