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Festival-Bericht

Helion Festival 2010

mit The Vision Bleak, Equilibrium, Ahab, Endstille, Schwarzer Engel, God Dethroned, Minas Morgul, Thulcandra, Commander, Kromlek, Asphagor & Burden Of Life

Backstage, München 23.10.2010

(Fotogalerien: Helionfestival2010 )

Es ist ja nichts Neues, dass die Zeit vergeht wie im Flug, aber das letzte Jahr war doch wieder ganz besonders schnell vorbei. Also mir kommt es zumindest so vor, als wäre ich erst vor ein paar Wochen bei der zweiten Auflage des Helion Festivals gewesen und hätte dort zusammen mit Suidakra und manch anderer feiner Kapelle so richtig zünftig abgefeiert. Geht's euch nicht auch so? In der Tat ist es aber tatsächlich schon wieder satte zwölf Monate her und es spricht ja wohl für die Veranstaltung, wenn sie einem in solch guter Erinnerung geblieben ist. Nun geht das Helion-Festival also in die dritte Runde. Und wie schon im letzten Jahr findet die Veranstaltung des gleichnamigen Münchner Labels wieder in den Hallen des Backstage statt. Zur Feier des Tages wurden erneut zwölf Bands, vornehmlich aus den eher düsteren Gefilden des Metalls, eingeladen, um die Leute mit ihrer Songauswahl abwechselnd auf zwei Bühnen, aber dafür pausenlos zu unterhalten. Neben der quasi immer gesetzten Helion-Hausband Equilibrium sind auch dieses Jahr wieder ein paar hochkarätige Kapellchen auf dem Billing gelandet, so dass bei Einlass um 14:00 Uhr schon mächtig was los ist vor dem Backstage. Das bekommt vor allem jeder zu spüren, der jetzt sein Festivalbändchen abholen will, denn das Ende der Schlange vor entsprechender Ausgabe ist fast nicht auszumachen.
(Sebbes & Dagger)

Burden Of Life
Weitere Leidtragende der Bändchenausgabe sind ganz klar Burden Of Life, die Gewinner des Votums für den Eröffnungsslot des Festivals, die um halb drei in einer fast leeren Halle mit ihrem Programm starten müssen. Das ist insbesondere deswegen schade, weil sich die noch recht junge Kapelle als einzige Melodic-Metal auf die Banner schreibt und somit einen willkommenen Farbklecks in das sonst recht brutale Billing des Festivals bringt. Auch wenn man schon nach den ersten Tönen zwischen die Wörter Melodic und Metal getrost noch das Wörtchen Death einfügen darf, werden Burden Of Life die melodischste Band des Abends bleiben. Die an Children Of Bodom erinnernden, oft schnellen und stellenweise mit mächtigen Keyboards ausstaffierten Songs der Regensburger sind überraschend variabel und laufen dem langsam in die Halle tröpfelnden Publikum recht gut rein. Auch die immer wieder vorkommenden Schmankerl wie etwa die Tapping-Solo-Duelle der beiden Gitarristen machen Freude beim Zuschauen und Mitwippen. Nachdem die ersten paar Reihen halbwegs gefüllt sind, versucht Sänger Christian Kötterl das Publikum zum Mitsingen zu animieren, was natürlich nur mittelprächtig funktioniert. Das ist der Band aber egal, denn die freut sich riesig darüber, dass immerhin ein paar Kehlen die vorgegebene Melodie nachsummen. Burden Of Life haben nach dem, was man hier von ihnen hören und sehen kann, das Voting absolut gerechtfertigt gewonnen und ich sehe da eine Band mit riesigem Potential auf uns zukommen. Ein mehr als gelungener Festivalauftakt, würde ich sagen.
(Sebbes)

AsphagorNun aber schnell durch die viel zu enge Passage in die Backstage-Halle, wo das Licht bereits ausgegangen ist und Asphagor aus Tirol dort das Festival eröffnen. Die Jungs sind mir noch bestens bekannt aus der 2009er Auflage des Revolution Contests in Rosenheim, wo sie den Weg aufs Stockerl fanden und Platz drei belegten. Inzwischen hat jedoch Sänger Das Nichts die Band verlassen und ist durch Morgoth ersetzt worden. Die Halle ist recht gut gefüllt, als die Tiroler ihren Black Metal starten. In den ersten Reihen haben sich klar die Supporter aus dem Heimatland postiert, die für gute Stimmung sorgen und sich ordentlich einen abbangen. Gott sei Dank ist der Sound nicht zu verwaschen, was ja leider oft bei vielen Blackies vorkommt. Auch wenn die Jungs allzu gerne aufs Gaspedal treten, der Sound ist recht abwechslungsreich geraten, immer mal wieder wird das Tempo gedrosselt. Leider ist auf der Bühne nicht allzu viel Aktion zu verzeichnen, was wohl aber auch am doch arg begrenzten Bewegungsspielraum liegt, denn Asphagors Schlagzeug ist noch vor den Drums der nachfolgenden Band aufgebaut worden. So begnügt sich das Quintett damit, den Black Metal durch die PA zu blasen, wofür es auch ordentlichen Beifall erntet. Auch ein neues Stück vom bereits aufgenommenen Debutalbum Havoc ist im Gepäck, der recht abwechslungsreich geworden ist. Ich jedenfalls bin gespannt auf das komplette Werk. Nach nur 30 Minuten ist es aber schon wieder soweit, auf ins Werk zur nächsten Band. Dort steht schon unser Basti bereit, der auch gleich seine Eindrücke schildern wird.
(Ray)

KromlekMein "Arbeitstag" auf dem dritten Helion-Festival beginnt relativ früh mit den Schweinfurtern Pagan Metallern Kromlek, die bei mir schon auf dem Bavarian Summer Battle 2008 für Sodbrennen gesorgt haben. Doch heute zeigt sich die Band um Sänger Mr. Alphavarg gänzlich anders als bei besagtem Festival. Auf das bekloppte Deutschland-Corpsepaint wurde gänzlich verzichtet und der Gig an sich wirkt auch um Welten professioneller als vor zwei Jahren. Die Musik hat sich freilich nicht geändert und man klingt immer noch wie Equilibrium-Light! Das liegt vor allem daran, dass man die gleichen, eingängigen Melodie-Folgen und E-D-C-Riffs wie die Münchener Chartstürmer verwendet. Doch den zahlreichen Anwesenden ist das komplett egal und sie feiern das Sextett nach allen Regeln der Kunst. Die Meute scheint sich auch nicht an dem, nach wie vor, peinlichen Auftreten des Sängers zu stören, der immer noch wie eine schlechte Kopie von Till Lindemann durch die Gegend läuft. Das Publikum aber erfreut sich den Songs und macht ordentlich Stimmung, von dem her kann die Band diesen Auftritt als vollen Erfolg ansehen. Nach 40 Minuten ist dann auch Schicht im Schacht und die Jungs verlassen schweißgebadet die Bühne.
(Basti)

CommanderNach dieser erheiternden Erfahrung heißt es sich sputen, um auch rechtzeitig wieder vor Bühne Nummer zwei zu stehen. Dort spielen nun Commander und zumindest im Raum München sind diese Herren längst kein Unbekannter mehr. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Als Münchener Band, die nebenbei auch noch bei der Organisation des Helion III mitwirkt, gehört sie quasi zum Inventar und liefert so etwas wie ein Heimspiel ab. Es mag an der noch relativ frühen Stunde liegen oder eben auch an der Tatsache, dass man die Truppe in dieser Gegend regelmäßig zu sehen bekommt - der Raum vor der Bühne weist nämlich noch einiges an Fassungsvermögen auf. Doch das schadet nicht, denn so hat ein jeder genügen Platz, die Matte kreisen zu lassen, was von vielen in den ersten Reihen auch prompt praktiziert wird, als Commander um 16:20 Uhr in ihr Set einsteigen. Manch neuen Song gibt es heute zu bestaunen, denn die Band hat ein neues Album im Gepäck, das auf den Namen Fatalis getauft wurde. "Chaos Awakening" und "New Slave Democracy" heißen zwei der neuen Death-Metal-Nummern, die von den Fans auch sehr wohlwollend angenommen werden. Dazwischen gibt es natürlich auch Altbewährtes, wie etwa "Vengeful Angel" zu vernehmen. 35 Minuten Spielzeit vergehen natürlich wie im Flug, und schon nähert sich das Ende der Vorstellung. Zu "Dead But Alive", ebenfalls neu, erhöht sich noch einmal die Stückzahl der Standventilatoren und zum wohl vertrauten "Salvation For The Dead World" entbrennt sogar ein kleiner, aber feiner Pit. So soll es ja auch sein. Der Sound während dieser unterhaltsamen Darbietung war zwar nach wie vor nicht optimal, aber um Längen besser als vorhin noch bei Asphagor.
(Dagger)

Während die meisten Kollegen auf dem Weg ins Werk sind, heißt es für mich erst einmal Essen fassen und zwar schön gemütlich bei meinem Vehikel, wo ich einen ordentlichen Vorrat angelegt habe... und zwar in weiser Voraussicht. Denn wie schon im letzten Jahr gibt es auch heuer wieder nur eine einzige Würstelbude, die für die Versorgung der vielen Anwesenden zuständig ist. Und wie im letzten Jahr erwartet den hungrigen und ausgepowerten Metalhead eine amtlich Schlange Gleichgesinnter, die hier ebenfalls einer Bratwurst oder 'ner Portion Fritten gierig entgegenfiebern. Eine gute halbe Stunde Wartezeit muss man da durchaus in Kauf nehmen und das ist für meinen Geschmack zu lange. Also noch einmal der Appell in Richtung der Veranstalter, sich für's nächste Jahr um ein verbessertes Angebot zu kümmern, falls das die Örtlichkeit überhaupt zulassen sollte. (Dagger)

ThulcandraZur selben Zeit steht im Werk der heutige Exot auf dem Plan, denn für die Dissection-Verehrer stellt dies den allerersten Live-Gig überhaupt dar und dementsprechend viele Leute haben sich vor der Bühne des Backstage Werks versammelt. Doch viel zu sehen ist von der illustren Runde um Obscura-Chef Steffen Kummerer und den Ludwig-Gebrüdern von Helfahrt nicht, denn der Mann am Nebelwerfer hat es etwas übertrieben und so ist die komplette Spielzeit kaum etwas von der Band zu sehen. Auch was da aus den Boxen kommt, ist eher unbefriedigend, denn alles außer Bass-Drum und Bass an sich ist totaler Matsch. So werden die sehr guten Kompositionen durch einen schlechten Sound getrübt. Zudem wirkt das Quartett auf der Bühne etwas nervös und bietet eine eher statische Perfomance. Zu Beginn sind die Reaktionen des Publikums auch eher verhalten, doch die Meute taut mit jedem Song mehr und mehr auf. Bei gescheitem Sound und weniger Nebel müssten Thulcandra eine absolute Live-Macht sein, was allein durch die durchwegs begnadeten Musiker schon der Fall ist.
(Basti)

Minas MorgulAlteingesessen in der deutschen Black-/Pagan-Szene ist die Berliner Band Minas Morgul, die schon seit den späten Neunzigern in schöner Regelmäßigkeit ein Album nach dem nächsten unters Volk bringt. In jüngster Vergangenheit hatten die Herren allerdings mit der einen oder anderen Schwierigkeit zu kämpfen, da sie ins Visier der Antifa geraten waren - ein Schicksal, das jeder Kapelle dieses Genres drohen kann. Ich gehe aber davon aus, dass die Angelegenheit von den Machern des Helion-Festivals einer Prüfung unterzogen wurde und die Band dieselbe auch bestanden hat, sonst hätte sie es sicherlich nicht ins Billing geschafft. Dass Minas Morgul im Untergrund einen gewissen Kultstatus besitzen, lässt sich an der Masse an Fans und Interessierten in der Halle vor Bühne zwei ablesen. Dort steht man nun dicht an dicht, wie die Sardinen in der Büchse, als die Preußen bei abermals eher mäßigem Sound beginnen zu musizieren. Ich sehe die Band heute zum ersten Mal und muss sagen, dass mich das Gehörte nicht sonderlich beeindruckt - sicherlich nicht übel, aber dank eines vollkommen überfluteten Marktes mittlerweile eben Stangenware. Und was live so gar nicht funktionieren will, sind die mit klarer Stimme vorgetragenen Passagen. Dazu muss man halt eben auch singen und nicht nur krächzen können, gell? Die Fans stört das allerdings nur wenig bis gar nicht. Die sind alle brav am Headbangen und geben zu "Todesschwadron" und "Der Sonne Entgegen" noch einmal extra Gas. Zum letzten Titel verabschiede ich mich schließlich, denn nun heißt es schnellen Fußes ins Werk zu eilen, um sich dort einen guten Platz möglichst weit vorne zu sichern.
(Dagger)

God DethronedDort treffe ich schließlich den Sebbes und den Basti, die ebenso ungeduldig auf eines der Highlights des Abends warten: God Dethroned aus Holland. Und ich für meinen Teil wäre sicherlich heute nicht an diesem Ort, wenn Herr Sattler & Co nicht im Billing stünden. Ohne große Vorwarnung bricht der Sturm dann auch schon über uns herein und zwar mit "Under A Darkening Sky", dem Opener vom aktuellen Album Passiondale. Hui, was ist das laut vor der Bühne! Und ich hab natürlich wieder keine Ohrstöpsel dabei. Da hilft nur zügelloses Headbangen in der Hoffnung, man könnte damit einem Tinnitus vorbeugen. Man muss nur fest genug daran glauben, dann funktioniert das auch! Weiter geht's grandios mit "Soul Sweeper", einem der genialsten Stücke der Band überhaupt, und gleich zurück zum aktuellen Output mit dem derben Nackenbrecher "No Man's Land". Unglaublich! God Dethroned geben dermaßen Gas, dass man gar nicht so schnell die Birne kreisen kann. Und es bleibt gar heftig, und zwar mit "Nihilism" und "Boiling Blood", übrigens dem ältesten Stück, das man heute zu hören bekommt. Bis hierher geben sich die Fans in den ersten Reihen alle Mühe, den Takt zu halten, doch als dann "The Poison Fog" angekündigt wird, teilt sich die Masse auch schon zur allseits so beliebten Wall-Of-Death. Ab diesem Punkt kippt die Stimmung, denn nun herrscht bis zum letzten Stück stets ein großer Circle-Pit vor der Bühne, der durch die etwas melodischeren Stücke "The Warcult" und "Sigma Enigma" natürlich weiter angekurbelt wird. Dazu lässt es sich schließlich prima im Kreis rennen! Soviel Aktionismus geht auch an den Musikern nicht spurlos vorüber. Die bedanken sich vielmals für all die Euphorie und erzählen uns, dass es eine Ehre für sie ist, heute hier spielen zu dürfen. Aber noch ist der Gig ja nicht zu Ende. Im kommenden Monat erscheint das neue Album Under The Sign Of The Iron Cross und mit "Storm Of Steel" bekommen wir heute schon einen ersten Vorgeschmack auf das, was da kommen mag. So heftig uns das Blei nun um die Ohren geschossen wird, kann man davon ausgehen, dass Passiondale einen absolut würdigen Nachfolger erhalten wird. Nach "Hating Life" heißt es dann aber doch allmählich Abschied nehmen. "Villa Vampiria" soll zur letzten Nummer werden, die auch schon mehrfach aus der Audienz gefordert wurde. Noch ein paar letzte Anstrengungen und die Gaudi ist vorüber. Sehr schade - das hätte gerne noch eine Weile so weitergehen können. Schließlich hätte es da noch so manche Perle im Repertoire der Holländer gegeben, die sich gut im Set gemacht hätte... und vom '97er Standard-Werk The Grand Grimoire gab's kein einziges Stück. Sauerei! Aber trotzdem ein genialer Gig! Eigentlich können wir jetzt ja alle nach Hause gehen, oder?
(Dagger)

Schwarzer EngelNatürlich nicht! Schließlich kommt ja noch so einiges. Darum hetze ich, immer noch beeindruckt von der Wucht, mit der God Dethroned gerade über mich hinweggezogen sind, hinüber in die Halle, um mir die Gothic-Metaller Schwarzer Engel anzuschauen. Auch wenn die Protagonisten auf der Bühne, und ganz besonders der spargeldürre, aber dafür ziemlich lange Sänger Dave Jason, mit Kleidung und Stageacting versuchen, Gothicfeeling aufkommen zu lassen, klingen Songs wie "Apokalypse" oder "Krieg In Der Wüste" in meinen Ohren eher wie eine schwachbrüstige Rammsteinkopie. Damit haben Schwarzer Engel natürlicherweise schwere Karten bei dem hier anwesenden und auf Schwarzmetall fixierten Publikum, was sich auch nach kurzer Zeit in einem sichtbaren Zuschauerschwund manifestiert. Wer mehr Ausdauer mitbringt, darf aber noch erleben, dass Schwarzer Engel tatsächlich ein paar brauchbare Gothicstücke wie etwa das mit vielen Synthies unterlegte "Geister Und Dämonen" oder das mit Sisters Of Mercy-Anleihen ausgestattete "Der Schwarze Engel" im Repertoire haben. Ich gehe davon aus, dass die Jungs auf der aktuellen Tour mit The Vision Bleak und Ahab sicher besser beim Publikum ankommen als hier auf dem Helion-Festival, wo sie einen zugegebenermaßen unglücklich gewählten Slot zwischen God Dethroned und Endstille zugeschustert bekommen haben.
(Sebbes)

EndstilleGenug der Gothic-Töne also. Denn nun ist es an der Zeit, die von Melodien verwöhnten Lauscher wieder so richtig durchpusten zu lassen. Im Werk haben sich schon einige vor der Bühne versammelt (böse Zungen behaupten, es wären mehr als bei Schwarzer Engel) und warten auf das Kieler Geschwader Endstille. Mit dem bekannten Ping wird das schwarzmetallische Reigen auch gleich eröffnet, gefolgt von "Dominanz" vom gleichnamigen Album. Neu-Sänger Zingultus legt sich ordentlich ins Zeug und bangt sich fast die Rübe vom Hals. Nach anfänglichen leichten Soundschwierigkeiten kommt der Black Metal dann auch recht ordentlich durch die Boxen geballert. Die Lichtshow ist passend zum Sound recht hektisch gehalten, vor allem mit den Lichtblitzen meint es der Mann an den Reglern recht gut. Während Zingultus recht agil auf der Bühne unterwegs ist und sich langsam aber sicher das Warpaint vom Gesicht bangt, ist die Saitenfraktion gewohnt zurückhaltend. Und wie man Endstille kennt findet auch so gut wie keine Kommunikation mit den Fans statt. So sind sie halt. Musikalisch geht's zurück bis zum 2003er Album Frühlingserwachen, aber auch ein neuer Song steht in der Setlist. Bei "Conquest Is Atheism" finden nicht wenige Pommesgabeln den Weg in die Höhe und bei "Depressive/Abstract/Banished/Despised" wird sogar eine Polonaise ins Leben gerufen, die sich lustig durch die Zuschauerreihen windet. "Navigator" beschließt dann den regulären Teil, hier findet sich dann doch ein kleiner feiner Pit in den hinteren Reihen ein. Und obwohl die Reaktionen vor der Bühne eher statischer Art sind, wird eine Zugabe gefordert... und gewährt. Mein Fave "Bastard" darf ja schließlich nicht fehlen.
(Ray)

AhabNachdem Endstille also für genügend Lärm in Lichtgeschwindigkeit gesorgt haben, geht es nun in der Halle auf die hohe See, um mit den Doomern von Ahab die Langsamkeit zu zelebrieren. Die Vertonung von Hermann Melvilles Moby Dick und anderen Seefahrermärchen bekommt von Ahab einen düsteren Anstrich, der an Traurigkeit und Schwere fast nicht zu übertreffen ist. Dabei schaffen es die Musiker, von denen die beiden Gitarristen auch bei Mittnatsol beschäftigt sind, auf faszinierende Weise die Atmosphäre und Schwere der Alben auch auf die Bühne des Backstage zu übertragen. Die teilweise über zehn Minuten andauernden Epen verschmelzen mit den trostlosen Grunts von Sänger und Gitarrist Daniel Droste zu einer melancholischen Klanglandschaft, die trotz der Sperrigkeit des Materials die Zuschauer in ihren Bann zieht. Dies gilt besonders für die Songteile, in denen die Doublebase mal lospoltern darf, was augenblicklich dazu führt, dass die Haarmähnen in den vorderen Reihen in Dauerrotation versetzt werden. Mit diesem Auftritt dürften Ahab sicherlich den einen oder anderen Gast auf ihre Seite gezogen haben, denn überraschenderweise funktioniert der doomige Stoff der Kapelle live um einiges besser, als ich das jemals erwartet hätte.
(Sebbes)

EquilibriumEs ist wird Zeit für den Headliner des Helion-Festivals und der ist, wie immer, die Münchener Steckdosen-Band Equilibrium, die gefühlte 20mal im Jahr im Backstage Werk spielen dürfen. Doch für mich stellt dies heute den ersten Gig mit Neu-Sänger Robse und Neu-Drummer Hati dar und dementsprechend gespannt warte ich auf die Band. Der Sound ist im Vergleich zu den vielen Bands heute um einiges besser, nur der Gesang von Robse kommt definitiv zu schwach aus den Boxen, sodass man ihn zeitweise kaum hört. Leider wirken die Ansagen auch etwas unbeholfen in meinen Ohren und an das Charisma von Ex-Sänger Helge kommt der gute Mann leider auch nicht ran. Doch das Quintett um Chef Rene weiß zu begeistern und haut einen Hit nach dem anderen ins Publikum, welches auch von der ersten Sekunde an begeistert mitmacht! Jegliche Mitsing-Spielchen oder die "Wall of Death" werden von fast allen Anwesenden sofort wahrgenommen und der Stimmungs-Höhepunkt herrscht ganz klar bei den Lokal-Matadoren. Da die Band nicht immer die gleiche Show abziehen möchte, haben sie sich für "Die Affeninsel" etwas Besonderes ausgedacht und schicken kurzerhand Heidevolk-Sänger Joris im Affenkostüm auf die Bühne. Ein Teil des Publikums findet das lustig, ein Teil eher affig und ich zähle mich zu Letzteren. Doch leider läuft beim Auftritt nicht alles glatt, denn Gitarrist Andi hat ständig mit seiner Klampfe zu kämpfen und so kommt stellenweise kein Signal von ihm. Insgesamt aber ist der Auftritt von Equilibrium ein voller Erfolg und das volle Werk feiert das Quintett ordentlich ab. Für meinen Teil vermisse ich das Charisma von Helge und kann mit der neuen Version der Band weniger anfangen als letztes Jahr, aber nur meine Meinung!
(Basti)

The Vision BleakDas Duo The Vision Bleak hat heute die ehrenvolle Aufgabe das Festival in der Halle zu Ende zu bringen und dementsprechend viele versammeln sich auch zum letzten Stelldichein dort. Nach einem kurzen Intro betreten diese auch unter Beifall mit ihrer Live-Band die Bühne und lassen es von der ersten Sekunde an richtig krachen! Der Sound aus den Boxen ist auf einmal brillant und die Gitarren erzeugen eine richtige Wand! Die Song-Auswahl deckt alle vier Schaffensphasen ab und mit "Carpatia" und "Kutulu" werden meine zwei Lieblingssongs der Band relativ früh schon zum Besten gegeben. Die Truppe zeigt auch, dass sie Spaß an der Sache hat und ist in Sachen Bühnen-Perfomance kaum zurückzuhalten. Das Publikum nimmt dies alles dankbar entgegen und feiert die Band durchgehend. Nach 45 Minuten und einer kleinen Zugabe ist aber das dritte Helion-Festival zu Ende und nach über zehn Stunden Metal steht endlich der Heimweg an!
(Basti)

Das war noch mal ein echter Hingucker und Ohrenschmaus zudem. Bleibt nur zu hoffen, dass die Macher des Helion sich nicht den Spruch "Alle guten Dinge sind drei" zum Motto gemacht haben und wir alle auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr hoffen dürfen. Ich bilde mir zwar ein, dass im letzten Jahr doch einige Leute mehr die Veranstaltung besucht hatten, aber davon abgesehen war das Backstage auch 2010 wieder ordentlich gefüllt. Es scheint sich also abzuzeichnen, dass wir es mit einer jährlich wiederkehrenden Party für die Münchener Metalheads zu tun haben. Und wenn dem so ist, werden sicherlich auch 2011 wieder ein paar fleißige Schreiberlinge aus der Heavyhardes-Redaktion vor Ort sein, um euch von dem Geschehen zu berichten. Ein finales Fazit von Basti darf am Ende allerdings nicht fehlen...
(Dagger)

Bastis Fazit:

Positiv:
- der nahtlose Wechsel der Bands auf beiden Bühnen
- der kleine Club wurde aufgegeben und man hatte in der Halle viel mehr Platz
- sehr günstige Merchandise-Preise und große Auswahl

Negativ:
- Thulcandra spielen im halbvollen Werk und bei Minas Morgul muss man sich in die Halle quetschen
- wieder nur ein Essenstand für 1200 Leute
- keine Nazi-Kontrollen, von dem her waren wieder einige zweifelhafte Gestalten auf dem Gelände!


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