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Konzert-Bericht

Walls Of Jericho, Evergreen Terrace, Cataract, The Red Chord, Animosity & Stick To Your Guns

Hell On Earth Tour

Backstage, München 14.10.2008

Tja, auch ein alter Mann muss mit der Zeit gehen, da beißt die Maus keinen Faden ab. Deswegen hatte sich der Berichterstatter auch bei einem Event eingefunden, bei dem er selbst im Zweifel war, ob er in dessen Altersstruktur passen würde. Die Zweifel schienen auch berechtigt, denn als ich mich um ca. 18:20 Uhr vor dem Backstage eingefunden hatte, war ich doch gefühlte 20 Jahre älter als der nächst ältere in der zu diesem Zeitpunkt recht spärlich anwesenden Warteschlange. Das konnte ja nur noch besser werden...
Warum ich schon so früh da war? Weil bisher die Konzerte im Backstage doch eher früh begonnen hatten und ich den Anfang ja nicht verpassen wollte. Aber das mit dem "Zu-früh-beginnen" schient wohl der Geschichte anzugehören, denn der Einlass war locker eine Stunde später als auf der Backstage-Homepage angekündigt. Nun ja, ein wenig an der frischen Luft warten hat ja auch was. Gegen Viertel nach sieben war dann aber auch Papa im Laden und konnte erst mal sein Gefühl des Unterbieres erfolgreich durch einen Besuch am Tresen und dem damit verbundenen Erwerb einer Hopfenkaltschale verdrängen. Solchermaßen gestärkt war ich dann auch bereit für den Auftritt des Openers Stick To Your Guns, genauso wie das zu diesem Zeitpunkt noch recht dünn besiedelte Backstage.

Aber auch wenn der Laden noch nicht wirklich voll war, verfehlte der metal-geschwängerte Hardcore seine Wirkung auf die Anwesenden keinesfalls, denn von Anfang an war da Bewegung vor der Bühne. Ok, hauptsächlich von vier oder fünf Nachwuchs-Bruce Lees, aber sei's drum, muss auch mal sein. Selbst mir gefiel der Auftritt recht gut, vor allem die Leistung von Sänger Jesse Barnett lag auf meiner Wellenlänge, denn er verfiel zum Glück nicht in das übliche Kreischen, das mir auf Dauer auf die Klötze geht, sondern hielt seine Stimme doch im eher gemäßigten Bereich, ohne dabei aber an Ausdrucksstärke zu verlieren. Aber auch der Rest der Band bot eine grundsolide Leistung, das Fundament für einen unterhaltsamen Abend was definitiv gelegt.

Etwas schwerer verdaulich für den Rezensenten war dann die nächste Kapelle, denn der Sound von Animosity wirkt doch wesentlich aufgekratzter als der des Openers. Allerdings ist das nur meine persönliche Meinung, denn beim Publikum kam die Performance der fünf Amis mindestens genauso gut an wie die der Vorgänger. Auch hatten sich nun schon ein paar Gestalten mehr im Werk eingefunden, so konnte sich die Stimmung doch schon leichter aufheizen. Auch hier waren wieder die üblichen Verdächtigen Kung Fu-übenderweise vor der Bühne unterwegs, aber auch im hinteren Bereich der "Badewanne" war nun schon eine etwas dichtere Personaldecke damit beschäftigt, so richtig in Konzertlaune zu kommen.

Auf Band No 3 hatte ich mich am meisten gefreut, The Red Chord war sogar der Hauptgrund für meine Anwesenheit an diesem Abend. Erst im Dezember letzten Jahres hatten die Jungs im Vorprogramm von Black Daliah Murder eine furiose Show hingelegt, also habe ich so etwas auch an diesem Abend von ihnen erwartet. Und sie sollten mich nicht enttäuschen, denn wieder einmal war auf die Band, die sich ungern in ein Genre einordnen lässt, Verlass. Zwar war die Reaktion des Publikums nicht ganz so euphorisch wie noch im Dezember, das tat der Leistung der Combo aus Boston aber keinerlei Abbruch. Starkes Set und, das muss auch mal erwähnt werden, ein saugeiles Backdrop, dass mit seiner großartigen Beleuchtung mehr als einen Hingucker wert war.

Danach waren Cataract an der Reihe und wer dachte, dass nun Schweizer Gemütlichkeit Einzug halten würde, sah sich sofort eines Besseren belehrt. Denn der Thrashcore des Fünfers konnte von der Intensität locker an die Leistung von The Red Chord anknüpfen. Gut, etwas weniger Bewegung war auf der Bühne schon zu verzeichnen, aber das war der Stimmung in der Halle nicht abträglich, denn mittlerweile war der Laden dann doch einigermaßen gefüllt und statt vereinzelter Karatekas war nun eine erkleckliche Meute damit beschäftigt, sich etwas intensiver zur Musik zu verausgaben. Die Band dankte es mit Spielfreude und einer tighten Leistung.

Dieses Level konnte Evergreen Terrace leider nicht halten, denn die Musik der Kalifornier traf nicht wirklich den Nerv der Masse. Ok, meinen Nerv traf sie schon, aber eher schmerzhaft, zu hysterisch und hibbelig war mir das Ganze und mit dieser Meinung war ich an jenem Abend nicht völlig alleine. Nun ja, einige Fans gab's trotzdem und die freuten sich natürlich über den Auftritt; zumindest wurden so auch verschiedene Geschmäcker bedient.

Nun war es aber an der Zeit für den Headliner und der war dann schon wieder eher auf meiner Linie, denn Walls Of Jericho verstanden es von Anfang an, die Menge durch ihre energiegeladene Performance in ihren Bann zu ziehen. Einen nicht unbeträchtlichen Anteil daran hatte natürlich Frontderwisch Candace, die neben einer beachtlichen Röhre auch über eine nicht zu übersehende Bühnenpräsenz verfügt. Zwar war das Publikum ob der nun schon etwas fortgeschritteneren Uhrzeit schon wieder etwas ausgedünnt, aber die Dagebliebenen konnten sich an einem absolut professionellen Auftritt erfreuen, der den Abend richtig gut abrundete.

Dann noch auf dem Weg zur Tram ein Dosentuborg in Erinnerung an alte Zeiten gezischt und fertig war der gelungene Abend. Kann durchaus weiter empfohlen werden...

Hannes


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