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Konzert-Bericht

Diablo Swing Orchestra & Sulphor

Backstage, München 18.09.2007

Nachdem der Altweibersommer exakt fünf Tage gedauert hat, geht's am heutigen Dienstag mal wieder bei Regenwetter und Saukälte ab ins Backstage. Zum Glück - nachdem ich abends schon meine Felle davonschwimmen sah, da Hannes zwecks Müdigkeit recht unentschlossen war, ob er sich denn überhaupt aufrafft. Dabei wollte ich Diablo Swing Orchestra - nachdem ich deren Debütalbum zum Review hatte - unbedingt sehen. Aber alleine auf ein Konzert, nö, muss dann auch nicht unbedingt sein. Egal, Herr Göttergatte zeigte seinem Herrn Schweinehund eh die kalte Schulter.
Kurz nach 20:00 Uhr sind wir im Backstage angelangt - über neun Euro Eintritt darf man auch nicht meckern - und ein sehr leerer Club erwartet uns - gerade mal 15 Gäste plus das "Inventar" der Vorband (noch mal knapp zehn Leute). Langsam wird's zwar etwas voller, aber von voll kann den ganzen Abend nicht die Rede sein - wirklich optimistisch geschätzt fünfzig Leute, also gerade mal zu einem Viertel gefüllt. Nun gut, 21:00 Uhr geht vorbei, aber der Konzertbeginn lässt noch auf sich warten - erst kurz vor halb zehn legen die Jungs (+ Keyboarderin) von Sulphor los. Von Sulphor hatten wir bislang noch gar nichts gehört, einzige Info war "Melodic Metal" und dass sie aus dem Münchner Raum kommen. Normalerweise hören wir uns zwar vorab gerne rein, aber da sich bei uns noch die Promos zum Rezensieren stapeln, blieb dafür einfach keine Zeit. Aber zurück zum Geschehen. Allein schon aus Höflichkeitsgründen stehen wir auf und positionieren uns vor der Bühne. Eine Entscheidung, die wir nicht bereuen! Die sechs Bayern machen ordentlich Stoff, ihr Liedgut ist vielfältig und abwechslungsreich, die Performance passt auch. Vorwiegend deutsche Texte, die in Clean Vocals genauso wie in Shouts und Growls vorgetragen werden. Die Musik hat so viele verschiedene Einflüsse, dass Sulphor am ehesten mit den Apokalyptischen Reitern zu vergleichen ist - einfach unmöglich, da eine passende Schublade zu finden. Es finden sich HipHop-Anleihen (aber nein, kein NuMetal), Songs die an Neue Deutsche Welle bzw. achtziger-Jahre-Deutschrock erinnern, punkige Passagen und Wave-Einflüsse. Und natürlich die ganze Bandbreite des Metal. Dabei klingt es keinesfalls "zusammengeschustert" sondern wirkt flüssig, hat Charakter.
Ich habe keine Ahnung, wie sich Sulphor "auf Band" anhören, aber live sind sie absolut sehens- und hörenswert! Also aufgemerkt alle bayerischen Metaller: Sollte Sulphor einen Gig bei euch in der Nähe haben, unbedingt hinschauen! Soweit hat sich der Konzertausflug auf jeden Fall schon gelohnt.

Nun sind wir gespannt, wie das Diablo Swing Orchestra live klingt. Da ich deren absolut gelungenes Debütalbum rezensiert habe, hatte ich keinerlei Befürchtungen, im Gegensatz zu Hannes, der ein wenig gepflegte Langeweile erwartet hat. Aber weit gefehlt! Die sechs Schweden machen so richtig Zoff auf der Bühne und sind alle Meister ihrer Instrumente. Die eh schon hervorragende Stimme von Sängerin Annlouice Loegdlund kommt live noch besser rüber, ihre schwindelerregenden Höhen wirken lockerer als die Studioaufnahmen. Leider haperte es nur etwas mit der Tontechnik - gerade anfangs ist der Gesang zu leise, dafür übertönte die Gitarre von Daniel HÃ¥kansson alles. Diese Schwächen wurden zum Glück alsbald zumindest teilweise wieder behoben (nach intensiver Gestensprache des Publikums Richtung Mischpult), über die Überbleibsel konnte man locker hinweghören denn der Auftritt war schlichtweg großartig. Das eh schon hervorragende Songmaterial - von swingenden, jazzigen Stücken über Mariachi bis hin zu klassischen Themen - gewinnt auf der Bühne. Stücke, die mir auf "The Butschers Ballroom" noch nicht so gefielen, rissen mich mit, luden zum Tanzen und/oder Bangen ein. Das Publikum sammelte sich im Raum vor der Bühne, auch wenn es dort nicht wirklich eng war, so sorgte es doch für eine sehr angenehme Club-Atmosphäre. Krönender Abschluss ist der "Balrog-Boogie", der den Saal noch mal so richtig aufheizt. Wow!!! Was ein mitreißendes Konzert!! Ein gelungener Auftakt zur Konzertsaison, so darf es gerne weiter gehen.
Einzige Wermutstropfen: das Fehlen einer Zugabe, der nicht ganz optimale Sound und keine Möglichkeit, Merchandise-Produkte zu erstehen. Ein T-Shirt von Diablo Swing Orchestra hätte ich schon gerne mein eigen genannt. Aber darüber werde ich hinwegkommen. Also setzen wir uns noch ein wenig hin um unsere Getränke gänzlich zu leeren, was mir noch ein netten Plausch mit dem Gitarristen von Sulphor beschert, sowie deren Demo-CD. Es ist noch nicht mal Mitternacht, das Konzert gerade mal seit zehn Minuten vorbei, da steht schon ein Ordner des Backstage da, um uns gen draußen zu befördern. Einzig die Tatsache, dass wir uns gerade mit einem Bandmember unterhalten, bewahrt uns vor einem zu schnellen Angang. Liebes Backstage: ich sehe ja ein, dass ihr dann auch irgendwann mal "Schluss" machen wollt, aber ein Konzert wirkt nach und ein gebührender Ausklang gehört einfach auch dazu. Zumindest soviel Zeit, das Getränk noch in Ruhe leeren zu können. Etwas mehr Toleranzzeitraum wäre nett. Danke.
Trotzdem war alles in allem ein sehr gelungenes Konzert. So begeben wir uns musikalisch angeregt und befriedigt auf den Heimweg. Weiter so Jungs und Mädels von Sulphor und Diablo Swing Orchestra, ich wünsche euch in Zukunft volle Konzerte, ihr habt es verdient!

Hannes & Tarnele


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