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Festival-Bericht

Up From The Ground

mit Hypocrisy, Unleashed, Napalm Death, Ensiferum, The Duskfall, Primordial, Belphegor, Ektomorf, Fragmentory, Path Of Golconda, Disinfect, Dark Age, Hatesphere, Fleshcrawl & Misery Index

Festivalgelände Gemünden, Gemünden 26. & 27.08.2005

(Fotogalerien: Uftg2005 )

Freitag, 27.08.2005

Wer zu spät kommt, den bestraft bekanntlich das Leben. Wie wahr wie wahr. Da hat doch glatt meinereiner vergessen, sich rechtzeitig um Urlaub für das diesjährige Up From The Ground zu kümmern und prompt hat man den Salat. Glücklicherweise konnte ich jedoch früher aus der Maloche abhauen, so dass ich am frühen Abend dann doch in Gemünden eingetroffen bin. Leider habe ich jedoch die ersten Bands verpasst. Aber wie mir meine getreuen Weggefährten (die mit teilweise auf allen vieren entgegen kamen) mehrfach glaubhaft versicherten, waren Dark Fortress und My Darkest Hate einfach nur geil. Diese Meinung wurde mir zumindest bei jeder sich bietenden passenden und unpassenden Gelegenheit um die Ohren gehauen. Danke auch. *grummel* Jetzt hieß es sich ins Zeug legen, damit man dieses Level auch kurzfristig erreicht.

Jedenfalls hat die Bändchen- und Passausgabe reibungslos geklappt, so dass ich als erste Band The Duskfall zu hören bekam. Der melodische (Schweden-) Death Metal wurde sauber durch die Boxen geblasen und die Jungs legten sich auch gut ins Zeug. Leider waren jedoch zu diesem Zeitpunkt relativ wenig Fans anwesend, was sich in den doch verhaltenen Reaktionen zeigte. Der Band war's aber egal, sie legten einen guten Gig auf die Bretter.

Die darauf folgenden Primordial hatten es schon etwas leichter, wurde es doch inzwischen voller vor der Bühne. Da es jedoch schon etwas später war, war erstmal nach der langen Fahrt Futterfassen angesagt, was den Rest der Anwesenden jedoch nicht daran hinderte, die Band kräftig abzufeiern.

Bei unseren alpenländischen Nachbarn Belphegor war ich somit frisch gestärkt und das war auch gut so. Denn was nun durch die Membrane gejagt wurde, war ein Double-Bass Gewitter vom Feinsten. Richtig geiler Blast-Black-Metal, der den zahlreichen Fans vor der Bühne ordentlich die Lauscher frei blies und keine Gefangenen machte. Da störte auch die doch arg statische Bühnenpräsenz kaum, wenn man "Sepulture Of Hypocrisy" dargeboten bekam. Die Fans dankten es mit reichlich Pommesgabeln.

Im Anschluss daran hatten die Ungarn Ektomorf leichtes Spiel mit der Meute, allzu bereitwillig ließen sich die Fans für diverse Hüpfereien oder einen ordentlichen Moshpit animieren. Die Jungs hatten sichtbar Spaß in den Backen, was an dem hohen Energielevel der Show klar zu sehen war. Doch eigentlich warteten so ziemlich alle auf "Fuck You All" und "I Know Them", bei denen gehörig noch die ein oder andere Schippe nachgelegt wurde. Mit einem ehrlichen "We love you" ging ein energetischer Gig zu Ende.

Eigentlich war ich ja skeptisch, ob die Finnen von Ensiferum dieses Level halten können, aber ich wurde da ganz schnell eines Besseren belehrt. Und wie sie konnten. Bei Songs wie "Into Battle", "Little Dreamer" oder "Slayer Of Light" eigentlich auch nicht wirklich ein Wunder. Sofort war eine geile Stimmung, überall nur gen Himmel gereckte Fäuste und bierselige Gesichter, so weit das Auge reichte. Positiv ist noch anzumerken, dass Petri Lindroos (guitar, vocals) auf seinen eher peinlichen Cowboyhut verzichtete, der mich beim letzten Gig etwas irritiert hatte. Die Finnen hatten jedenfalls leichtes Spiel mit der angeheizten Menge und konnten das Level sogar noch nach oben schrauben.

Oje, war es nun die vorgerückte Uhrzeit oder der empor gewanderte Alkoholpegel (ich glaub, es lag an der Uhrzeit), dass ich meine Aufzeichnungen nicht mehr richtig entziffern kann??? Das Gekrakel kann aber auch wirklich keiner mehr lesen. Soviel ich jedoch noch in meinen grauen Zellen gespeichert habe, legten Napalm Death mit "Silence Is Deafening" zu Beginn ihres Sets ordentlich los und mobilisierten die letzten Kraftreserven der Anwesenden zu einem schönen abendlichen Moshpit. War auch bitter nötig, denn inzwischen war es merklich zapfig kalt geworden. Napalm Death legten einen gewohnt souveränen Gig auf die Bretter und wurden natürlich für Zugaben wieder dorthin zurück gerufen, die es unter anderem mit dem unausweichlichen "Nazi Punks Fuck Off" gab. Dann war aber Schicht im Schach. Hab ich schon erwähnt, dass es schweinekalt war?

Samstag, 27.08.2005

Samstag morgen, die Sonne lacht, endlich wieder wärmer. Nach dem mehr oder weniger ausgiebigen Frühstück (mein Magen vertrug noch keine feste Nahrung) ging es auch schon wieder los zu Mittagszeit.
Die Position des Openers hatten an diesem Tag die Jungs von Fragmentory, die vor wirklich spärlicher Kulisse auf die Bühne mussten. Gerade mal die erste Reihe war halbwegs besetzt. Der Rest der Fans lag wohl noch in den Kojen bzw. trieb sich vereinzelt auf dem Gelände herum. Mich jedenfalls konnte der melodische Death Metal durchaus überzeugen, und damit war ich nicht allein, denn vereinzelte Banger sahen das genauso.

Die aus Oberhausen stammenden Path Of Golconda konnten da schon mehr Reaktionen hervor rufen, auch wenn die Mucke in etwa in die gleiche Schublade zu stecken ist. Der teils melodische (nein, kein Schweden-Tod) Death Metal mit Thrash-Schlagseite wusste zu gefallen und nicht nur auf der Bühne kreisten die Matten, auch wenn die Reihen vor der Bühne unverändert licht waren. Songs wie "Message In A Rifle" wurden verdienter maßen mit kräftigem Applaus belohnt und sogar eine Zugabe musste ran. Das spricht ja wohl für die Jungs.
Ach ja, unsere kompetente Ein-Frau-Jury war ja auch wieder mit am Start. Nachdem bis zum Vorabend der Titel "Geilste Drecksau des Festivals" so gut wie sicher bei Zoltan Farkas (Ektomorf) angesiedelt war, hat sich diesen Titel Manuel von Path Of Golconda in einem klassischen Start-Ziel-Sieg gesichert. Die sabbernde Jury hat gesprochen.

Die darauf folgenden Disinfect konnten dann etwas weniger Leute vor die Bühne locken als noch die Vorgänger. Der Death Metal mit Grind Einlagen wurde zwar solide vorgetragen, jedoch sprang der berühmte Funke einfach nicht über auf die Fans. So gab es lediglich Höflichkeitsapplaus am Ende der Songs. Die Band mühte sich zwar, allen voran der agile Fronter, aber die Songs boten wohl zuwenig Abwechslung, als dass da mehr drin war.

Ganz anderes Bild war dann bei Dark Age geboten. Auf einmal wurde es ziemlich voll vor der Bühne. Die Band ging auch gleich in die Vollen mit "Fix The Focus" und hatte gleich alle Sympathien auf ihrer Seite. Überall nur fliegende Matten, jawohl, so muss das sein. Mit "Neokillers" und "Zero" folgten dann auch zwei weitere Songs vom aktuellen Album, bevor es in die geschichtliche Vergangenheit der Band ging. Auch wenn die zweite Gitarre für meine Begriffe viel zu leise war tat dies dem soliden Gig keinen Abbruch. Bei "Silent Republik" gab's dann auch noch den von Eike Freese (Vox, Guitar) geforderten Moshpit, bevor mit "Dare To Collapse" ein beeindruckender Gig zu Ende ging. Doch die Fans hatten noch nicht genug und für "Trial By Fire" wurden Dark Age auf die Bühne zurück gerufen. Geil!

Metalcore wird derzeit ja angeboten wie geschnitten Brot und so darf diese Stilrichtung auch auf diesem Festival nicht fehlen. Mit Hatesphere hat man sich einen namhaften Vertreter dieses Genres auf die Bretter geholt, die locker das von Dark Age entfachte Stimmungslevel halten konnten. Auch hier war ordentlich Bewegung vor und vor allem auf der Bühne und sogar die ersten Surfer wurden gesichtet, die jedoch teils unsanft auf dem harten Boden der Realität aufkamen. Jacob Bredahl (Vox) war ständig unterwegs und war nicht wenige Male direkt an der Absperrung bei den Fans. Zudem wurde ein Fan mit seiner aufgeblasenen Luftgitarre auf die Bühne gebeten, damit dieser sich mal richtig austoben konnte. So was nenn ich Fannähe! Der fette Sound tat sein übriges, damit Hatesphere mit entsprechenden Sprechchören abgefeiert wurden.

Da der Alkoholpegel langsam wieder in den roten Bereich kam, hieß es erst mal verschnaufen. Zu den zu dieser Zeit spielenden Heaven Shall Burn kann ich demnach nicht wirklich viel berichten. Nur soviel: obwohl weniger los war vor der Bühne, moshten die Verbliebenen ohne Unterlass lustig vor sich hin. Prost!

Halbwegs klar im Kopf durfte ich mir die Vollbedienung von Fleshcrawl keinesfalls entgehen lassen. "As Blood Rains From The Sky" ist aber auch ein deathmetallisches Sahnestückchen! Soweit das Auge reichte sah man nur emporgereckte Pommesgabeln, die sich im Takt zum amtlichen Death Metal wiegten, wenn sie nicht gerade im Pit unterwegs waren. Kein Wunder auch, dass die Frage "Steht ihr auf old school Death Metal?" mit einem kräftigen "YEAH!!!" beantwortet wurde. Zum Dank gab's dann noch "Rotten", bevor die Halswirbel sich endgültig verabschiedeten.

Mnemic und Rotting Christ fielen dann erst mal einer mehr oder weniger gepflegten Nahrungsaufnahme zum Opfer. Nähere Details werden hier mal dezent verschwiegen...

Rechtzeitig zum amtlichen Death Metal Brett der Amis von Misery Index fand ich mich jedoch wieder auf dem Gelände ein. Und was soll ich sagen: es war wirklich ein volles, volles Brett, was einem hier um die Lauscher geblasen wurde. Trotz der eher statischen "Show" der Amis sprang der Funke auf die Fans über und überall waren nur fliegende Matten zu sehen.

Es gibt Bands, auf die ist einfach Verlass. Die Schweden Unleashed gehören definitiv in diese Gruppe. Kommen manche Songs auf Konserve eher etwas verhalten rüber, entfalten sie sich live zu wahren Killern. Nur etwas Abwechslung zu den bisherigen Festivalauftritten hätte man sich dann doch gewünscht. So wurde auch dieser Set mit "Winterland" schon fast traditionsgemäß eröffnet. Doch den Fans war das egal und die Meute ging ab wie Zäpfchen. Natürlich durften auch "To Asgard We Fly" und "Before The Creation Of Time" nicht fehlen und wurden ebenso dankbar wie gierig aufgenommen. Der Set war jedoch viel zu schnell wieder vorbei, doch Unleashed wurden für eine Zugabe auf die Bühne zurück gerufen. "Never Ending Hate" mit dem allseits bekannten Mitsingspielchen markierte dann den Schlusspunkt eines geilen Gigs.

Die letzten eineinhalb Stunden des Festivals gehörten dann Hypocrisy, die sich aufgrund der späten Stunde einer dann doch schon etwas ausgepowerten Meute gegenüber sahen. Dementsprechend fielen die Reaktionen auf Klassiker wie "Roswell 47", "The Final Chapter" oder "Fractured Millennium" leider eher verhalten aus. Zwar wurde während der Songs amtlich gebangt und gemosht, doch nach den Songs war es eher ruhig als euphorisch. Leider. Peter versuchte zwar nach Leibeskräften, die Fans zu animieren, doch mit zunehmender Spieldauer tat er sich zusehends schwerer. Eine Position früher im Billing wäre besser gewesen. Sei's drum, auch hier gab's mit "Eraser" einen amtlichen Hammer als Zugabe, bevor das diesjährige Up From The Ground zu Ende ging.

Fazit: ein geiles Festival, dass zum einen durch das wirklich gute Billing und zum anderen mit absolut fairen Preisen zu glänzen wusste. Die Organisation ging durchwegs in Ordnung, nur hätte ich mir das ein oder andere zusätzliche Dixi auf dem Campinggelände gewünscht. Aber nächstes Jahr werde ich wieder da sein und ich kann jedem nur empfehlen, dies auch zu tun.


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