Review
Schandmaul - Unendlich
Drei Jahre ist es nun schon wieder her, seit Schandmaul mit einem neuen Album im CD-Regal zu finden waren, nun ist es wieder soweit, mit Unendlich veröffentlichen die Münchner ihr nunmehr achtes Album.
Einmal erneut kann man sagen, wo Schandmaul drauf steht, ist auch Schandmaul drinnen. Mit 15 Titel bekommt man auch Value for Money, wie es doch so schön auf Neudeutsch heißt. Härtetechnisch standen die Jungs und Mädels ja noch nie ganz an vorderster Front und auch nach 16 Jahren Bandgeschichte hat sich da nicht allzu viel geändert. Dafür gibt es teils rockige, meist jedoch sehr gefühlvolle Songs mit Texten aus überwiegend bekannten Geschichten, die teilweise jedoch auch Freiraum zum interpretieren lassen. Los geht es mit der Seeschlacht "Trafalgar", ehe der Handwerksgeselle auf seine Reise geschickt wird ("Tippelbruder") und von seinen Erlebnissen erzählt. Die Geschichte des Brandner Kaspar (der sich weitere Lebenszeit im Spiel gegen den von ihm betrunken gemachten Tod erschleicht) wurde mit "Kaspar" vertont; dabei wird auch ein Zwiefacher zum Besten gegeben. "Bunt Nicht Braun" bietet so manchen Bezug zu aktuellem Geschehen, ehe das fröhliche "Mit Der Flut" zum Tanzen einlädt. Die Melodie zum "Baum Des Lebens" kommt mir dagegen vertraut vor, irgendwie erinnert sie mich an eine Passage aus Lord Of The Dance. Aber auch rein instrumentale Stücke finden sich auf Unendlich, "Tangossa" bildet hier den Anfang, zu seiner leicht südländisch angehauchten Melodieführung kann man sich angenehm treiben lassen. Zum anderen hätten wir hier das klar von der grünen Insel inspirierte "Little Miss Midleton", bei dem man locker-flockig das Tanzbein schwingen kann.
Unendlich ist ein gelungenes Album ohne Ecken und Kanten, wobei es diese gerade manchmal ausmachen.