Review
Nervine - Three Men One Order
Das 2008er Machwerk dieses Göppinger Trios wusste mich durchaus zu begeistern, nicht zuletzt auch aufgrund der schönen, ordentlich-rotzigen Attitüde. Dementsprechend gespannt war ich nun auf das neueste, inzwischen vierte Studioalbum.
Eines gleich mal vorweg: Nervine sind ihren Wurzeln treu geblieben, auch anno 2013 zelebrieren sie ihren Dirt Rock frisch von der Leber weg. Dabei kann man den Titel der Scheibe durchaus auch als Leitmotiv verstehen. Die Songs sind variabel gehalten, das Tempo wird dem Dirt-Rock entsprechend schön variiert, mal geht es etwas flotter zu Werke ("You On The Hill"), mal groovend ("The Whore"), mal bedächtiger wie beim finalen "Not Fade Away", das einen schönen Rausschmeißer darstellt. Allerdings muss ich sagen, dass das gewisse Rotzige, das Rebel Hell ausgemacht hat, hier nur noch ansatzweise vertreten ist. Irgendwie wirkt mir Three Man One Order etwas zu glattpoliert. Das ist schade, denn die Stimme von Kurt Angerpower (Vocals, Guitar) hat eigentlich alles, was dazu nötig wäre. Das soll jetzt aber nicht den Eindruck erwecken, dass es an ihm liegt... vielmehr war Rebel Hell im Ganzen unbeschwerter und frischer. Im direkten Vergleich muss ich daher dem 2008er Album den Vorzug geben, und das nicht nur aufgrund der deutlich längeren Spielzeit.