Review
Master - Let's Start A War (Re-Release)
VÖ: 11. September 2012
Zeit: 50:21
Label: Grindhouse Music
Homepage: www.master-speckmetal.net
Paul Speckmanns Rolle im Death Metal ist nicht wegzudiskutieren, egal ob man ein Fan seines Schaffens ist oder nicht. Der gute Mann hat sich nie von seinem Weg abbringen lassen, im Guten wie im Schlechten. Dafür zollt man ihm schon mal Respekt. Zwar ist nicht sein ganzer Backkatalog Weltklasse, aber Freunde oldschooligen Death/Thrashs sind mit Sicherheit bei den Werken von Master nicht schlecht aufgehoben.
Eines dieser Werke, das 02er Album Let's Start A War wurde einer klanglichen Runderneuerung unterzogen, mit drei Bonustracks in Form der 01er EP Follow Your Savior versehen und bekam ein neues Cover und Booklet. Ob das jetzt wirklich notwendig war oder nicht, sein mal dahin gestellt, festzuhalten bleibt, dass es auf dieser Scheibe etwas rumpeligen, dafür aber auch charmanten Death Metal mit deutlichem Thrash-Einschlag gibt. Sogar ein bisschen Rock 'n' Roll-Feeling hat sich in Tracks wie "Miss Misery" oder den Titeltrack eingeschlichen, ganz zu schweigen vom bluesigen "Purchase A New Handgun", für genug Facettenreichtum ist also trotz der recht simpel aufgebauten Stücke gesorgt. Das ganze Material ist recht unterhaltsam und zugänglich gestaltet und sorgt durchweg für Laune. Auch der erweiterte Umfang des Langeisens macht Freude, auch wenn zwei der Songs schon auf dem ursprünglichen Output zu finden sind.
Was aber keinerlei Freude bereitet, ist der Klang des Machwerks. Ich weiß nicht, wie das Original klingt (Schande über mich, ich hab's nicht im Schrank stehen), aber diese Version schmerzt in den Ohren. Dermaßen übersteuert und aufdringlich abgemischt, sorgt das Material bei mir für einen immer stärker werdenden Widerwillen, die ganze Spieldauer durchzuhalten. Furchtbar! Selten habe ich ein so übel verschlimmbessertes Produkt im Player gehabt.
Sorry, diese Version brauchen höchstens masochistisch veranlagte Alles-Sammler. Wer das Original hat, der kann auf den einzigen echten Bonussong dankend verzichten und wer die Scheibe noch nicht kennt, sollte lieber nach der 2002er Auflage Ausschau halten. Es sei denn, die klingt genauso übel, dann kann man auch davon nur abraten.
Hannes
Ohne Wertung