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Ensiferum - Unsung Heroes

Ensiferum - Unsung Heroes
Stil: Folk Metal
VÖ: 24. August 2012
Zeit: 61:22
Label: Spinefarm Records
Homepage: www.ensiferum.com

Im mehr als gut gefüllten Feld des Folk- und Pagan-Metals gibt es einige Bands, die eine leicht herausragende Stellung einnehmen. Finntroll wäre so eine, Eluveitie eine andere. Ensiferum, deren neuestes Werk Unsung Heroes nun im Händlerregal steht, steht diesen beiden Kapellen aber in nichts nach, auch diese Finnen gehören zu den Konstanten im genannten Sektor.

Konstant bedeutet aber auch oft, dass sich mit der Zeit eine gewisse Routine einschleichen kann. So war das 2009er Werk From Afar denn auch etwas berechenbar ausgefallen, nicht schlecht, aber auch nicht herausragend. Anno 2012 sieht die Sache da etwas anders aus, denn Unsung Heroes bietet sowohl Wohlbekanntes als auch recht Überraschendes. Das einleitende Instrumental "Symbols" erfüllt seinen Zweck, ist nett anzuhören und bereitet den Boden für die Single "In My Sword I Trust". Etwas pathetisch, aber leicht nachvollziehbar und mitgröltauglich, gehört dieser Song in die Kategorie "erwartungsgemäß", weist ein paar winzige Spuren Manowar auf und geht insgesamt als solide durch. Der folgende Titeltrack schlägt in eine ähnliche Kerbe, "Burning Leaves" beginnt danach beschwingt-locker, besticht mit seinem einprägsamen Thema, schwächelt aber ein wenig beim Refrain. Beim akustisch belassenen "Celestial Bond" wird unüberhörbar in Blackmore's Night-Gefilden gewildert, was zwar ganz nett klingt, aber irgendwie ein bisschen fehl am Platze wirkt. "Retribution Will Be Mine" holzt danach recht ordentlich durchs Gebälk und ist für mich der bis dahin stärkste Song. Song Nummer sieben "Star Queen" ist dann ein recht kitschiger Langweiler geworden, bei dem der Griff zur Skip-Taste doch recht verlockend ist. Mit den beiden nächsten Stücken "Pohjola" und "Last Breath" werden dann die eher gewohnten ensiferum'schen Schlachtgesänge vorgetragen, die zwar nicht schlecht sind, aber an sich eher unspektakulär; auf einem der Vorgänger-Alben würden sie weder positiv noch negativ auffallen, was man vom abschließenden 17-Minüter "Passion Proof Power" nicht behaupten kann. Hier werden jede Menge Einflüsse verarbeitet, von kleinen Hörspiel-Schnipseln über recht aufdringliche pseudo-orchestrale Ansätze bis hin zur unverblümten Nightwish-Anbiederung. Das wird im Laufe der Song-Spielzeit oftmals zu viel, gerade die spacigen Keyboard-Passagen sind für mein Gefühl ziemlich deplatziert.

Wirklich schlecht ist die CD beileibe nicht geworden, einige sehr solide Songs findet man definitiv darauf. Aber leider auch ein paar Ausfälle oder eher misslungene Experimente, gerade der ambitionierteste Titel zündet nicht nur aufgrund seiner Überlänge bei mir recht wenig. Da helfen auch der absolut runde Klang, die opulente Spieldauer und die kompetente Umsetzung des Materials nur zu einer dezent positiven Wertung. Gerade Fans des bisherigen Schaffens der Finnen sollten hier intensiv Probe hören, bevor sie zuschlagen.

Hannes

4 von 6 Punkten


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