Review
In Mourning - The Weight Of Oceans
VÖ: 20. April 2012
Zeit: 61:01
Label: Spinefarm Records
Homepage: www.inmourning.net
Gut Ding will Weile haben... diese altbackene Weisheit entpuppt sich immer mal wieder gerne als Wahrheit. So auch bei den Schweden, die immerhin schon zwölf Jahre seit Bandgründung auf dem Buckel haben. Anfänglich war man noch eher dem Gothic Metal zugewandt, doch im Laufe der Zeit hat man seinen eigenen Stil gefunden, der wohlwollend als progressiver Death Metal umschrieben werden kann. Dabei hat es acht Jahre gedauert, ehe das Debut Shrouded Divine anno 2008 das Licht der Welt erblickte. Nun rotiert schon geraume Zeit das dritte Werk der Schwerden The Weight Of Oceans bei mir in der heimischen Anlage und dieses Werk nimmt mich mehr und mehr in Beschlag.
Streng genommen kommt dieses Album genau zur falschen Zeit auf den Markt, nicht der Frühling, der Herbst mit seinen verwelkenden Blättern, dem Sterben der Natur wäre die perfekte visuelle Untermalung zu diesen neun Songs. Denn die Schweden schaffen es, trotz aller Progressivität und Verspieltheit den geneigten Hörer geschickt mit ihren Kompositionen zu umgarnen und mitzunehmen auf ihre musikalische Reise. Verträumte Melodiebögen voller Schwermut, Melancholie und doch Anmut treffen hier auf teils harte und treibende Rhythmen, unterlegt mit tiefen Death Metal-Growls und teils auch spacigen Passagen. Am besten nachzuhören beim Opener "Colossus", der mit seinen knapp zehn Minuten Spielzeit dem Hörer gleich zu Beginn so einiges abverlangt... aber man wird belohnt. Und auch wenn es mal etwas zügiger zugeht ("A Vow To Conquer The Ocean", "From A Tidal Sleep") kriegen In Mourning schnell wieder die Melancholie-Kurve und schrauben das Tempo fast unmerklich herunter, bis man über weite Strecken wieder bei allerlei instrumentaler Spielerei angelangt ist, bei der man sich einfach treiben lassen kann.
The Weight Of Oceans ist durchaus ein Album, das man nicht einfach nur hört, dieses Album erlebt man.